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Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
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gegangen war. Dad war ein guter Mann und ein wunderbarer Mensch. Aber es fehlte ihm an Herzlichkeit.“
    „Ob das der Grund ist, dass J.B. nur so oberflächliche Beziehungen zu Frauen hat?“
    Tellie merkte, wie Marge der Frage auswich, so wie immer, wenn die Rede auf J.B.s Vergangenheit kam. „Das ist eine andere Geschichte – und keine besonders schöne.“
    „Erzähl sie doch.“
    „Nein, das muss J.B. dir schon selbst erzählen.“
    „Oh, darauf kann ich lange warten.“
    „Da wirst du wohl recht haben.“
    Als Marge, Tellie und die beiden Mädchen an diesem Abend zusammensaßen und sich einen Film im Fernsehen anschauten, klingelte das Telefon.
    Marge ging an den Apparat, kam aber gleich zurück. „Es ist für dich. Jarrett möchte dich sprechen.“
    „Oje! Das muss ja schlimm gewesen sein.“ Tellie ging zum Telefon.
    „Hier ist Nan Jarrett“, meldete sich die ältere Dame. „Ich wollte mich bei Ihnen wegen der Uhr entschuldigen …“
    „Aber das ist doch nicht nötig …“
    „Doch, doch“, widersprach J.B.s Sekretärin. „Es hätte ein besonderes Geschenk sein müssen zu Ihrem Abschluss. Aber ich hatte ja keine Ahnung, für wen das Geschenk sein sollte. Ich dachte, es wäre wieder etwas für eine von seinen Freundinnen. Ehrlich gesagt, ich hasse diese Botengänge. Ich finde, wenigstens bei Ihnen hätte er sich selbst um ein Geschenk kümmern müssen.“ Sie hielt inne und räusperte sich. „Ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt so sagen darf.“
    „Das ist schon ganz in Ordnung, Miss Jarrett.“
    „Na, jedenfalls hat er es wohl selbst gemerkt. Sie hätten ihn einmal hören sollen, als er heute ins Büro zurückkam. Solche Flüche habe ich in meinem Leben noch nicht gehört, und das will wirklich etwas heißen.“
    „Ich glaube, am meisten ärgert es ihn, dass er sich ertappt gefühlt hat.“
    „Ach, Miss Tellie, das würde ich nicht sagen. Er hat ein solches Theater gemacht.“
    „Dann hätte er ja auch zur Abschlussfeier kommen können.“
    „Ach, wissen Sie“, kam die überraschende Auskunft von Jarrett, „er hat uns allen diese Geschichte von dem Feuer in der Scheune eingeschärft. Dabei war ein Viehhändler von auswärts gekommen, und J.B. hat den Termin von Ihrer Feier glatt verschwitzt. Aber sagen Sie bloß nicht, dass ich Ihnen das erzählt habe.“
    Tellie stockte der Atem, und sie war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Tapfer kämpfte sie dagegen an. „Von uns erfährt niemand etwas.“
    „Und er kommt wieder mit einem blauen Auge davon.“
    „Na klar. Ich danke Ihnen für Ihren Anruf, Miss Jarrett. Das war sehr lieb von Ihnen.“ Sie verabschiedeten sich, und Tellie hängte auf. Als sie zurück ins Wohnzimmer ging, war sie bereits fest entschlossen, Marge und den Mädchen nichts davon zu sagen, was sie eben erfahren hatte. Es reichte, dass es ihr selbst das Herz brach.

2. KAPITEL
    Tellie hatte im Laufe der Jahre gelernt, ihre Gefühle zu verbergen. So machte es ihr auch keine Mühe, Marge und die Mädchen nicht spüren zu lassen, dass es eine Veränderung bei ihr gab. Denn es gab eine. Sie war es einfach leid geworden, darauf zu warten, dass J.B. sie als Frau wahrnahm. Sie musste sich damit abfinden, dass sie ihm nicht das Geringste bedeutete. Sie war in die Familie aufgenommen worden. Und sicherlich gab es hin und wieder Augenblicke, in denen J.B. ihr gegenüber eine gewisse Verbundenheit empfand. Aber die jüngsten Ereignisse waren der eindeutige Beweis dafür, dass sie alle weitergehenden Hoffnungen, die sie insgeheim noch hegte, vergessen konnte. Das war überfällig – und wenn es sie umbrachte.
    Am Montag nach der Begegnung mit J.B. betrat Tellie das Büro des Rindermastbetriebs von Calhoun und Justin Ballenger, um ihre Aushilfsstelle anzutreten.
    Justin, der ältere der Ballenger-Brüder, hieß sie herzlich willkommen. Er war hochgewachsen, hager und hatte grau meliertes Haar und braune Augen. Tellies Job war eine Schwangerschaftsvertretung für eine Kollegin in der Verwaltung des Unternehmens.
    „Tut mir ja leid, dass Sie sich damit Ihre Ferien ruinieren müssen“, meinte Justin zu Tellie.
    „Das muss Ihnen nicht leidtun. Ich bin Ihnen sehr dankbar für den Job. Ich stecke mitten im Studium und muss noch einige Semester finanziell bestreiten.“
    „Na schön. Sie kennen sich ja aus mit der Materie. Also seien Sie uns willkommen.“
    „Danke.“ Tellie freute sich über den freundlichen Empfang.
    „Ich danke Ihnen“, erwiderte Justin und überließ

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