Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
Vom Netzwerk:
sie ihrer neuen Aufgabe.
    Die Arbeit erwies sich als nicht allzu schwierig – sie bestand größtenteils darin, per Computer über die Größe der Herden der einzelnen Kunden Buch zu führen und die vereinbarten Fütterungen zu dokumentieren. Das erforderte einige Konzentration, zumal fast pausenlos das Telefon klingelte und sich Züchter oder Käufer meldeten. Auch mit Behörden, sogar mit Regierungsstellen, hatte sie zu tun. Selbst aus Übersee kamen Anfragen. Tellie fand das alles faszinierend.
    Es dauerte einige Tage, bevor sie sich die nötige Routine angeeignet hatte. Nach und nach lernte sie die Kolleginnen im Büro kennen und die Männer, die draußen arbeiteten. Einer von ihnen stach besonders hervor. Er war groß und kräftig, hatte glattes schwarzes Haar, dunkle Augen, olivfarbene Haut und eine tiefe, rauchige Stimme. Er kam aus El Paso, und alle nannten ihn nur Grange. Einen Vornamen schien er nicht zu haben.
    Er mochte Tellie vom ersten Augenblick an und zeigte es ihr auch ziemlich offen. Justin merkte das sofort, denn Grange hatte bis dahin für nichts anderes Interesse gezeigt als für seine Arbeit.
    Als Justin Tellie gegenüber etwas davon erwähnte, war sie überrascht.
    „Er ist doch ganz nett, oder?“, sagte sie.
    Justin hob die Brauen. „Am ersten Tag, als er hier war, hat ihm einer der Jungs in seiner Bude einen Streich mit seinem Bettzeug gespielt. Grange hat das Licht angedreht, sich kurz umgesehen, einen der Männer aus seiner Koje gezerrt und ihn im hohen Bogen aus der Baracke geworfen.“
    „Und? Hatte er den Richtigen erwischt?“, fragte Tellie.
    „Ja, tatsächlich. Bloß weiß bis heute niemand, wie er das herausbekommen hat. Und er hat es auch niemandem verraten. Seitdem machen die Jungs respektvoll einen Bogen um ihn.“
    Tellie war neugierig geworden. „Was hat er denn gemacht, bevor er hierher kam?“
    „Keiner weiß es. Aber es fragt auch keiner. Es geht das Gerücht, dass er früher bei den Green Berets war. Aber von ihm selbst kommt das sicher nicht. Ist schon ein komischer Vogel. Aber er kann arbeiten, und er rührt keinen Tropfen Alkohol an.“
    „Nicht schlecht“, meinte Tellie anerkennend.
    „Na, halten Sie sich lieber von ihm fern. Ich bin mir nicht sicher, was J.B. von ihm hält. Und der ist einer meiner besten Kunden. Ich möchte es mir mit ihm nicht verderben.“
    Nahm Justin etwa an, dass J.B. eifersüchtig sein könnte? Was für ein absurder Gedanke.
    „Wie auch immer. Ich fühle mich ein wenig verantwortlich für Sie, auch wenn Sie schon erwachsen sind“, fügte Justin hinzu. „Ich weiß einfach zu wenig über diesen Mann, kann allerdings nichts Schlechtes über ihn sagen. Er ist pünktlich, zuverlässig, fleißig, aber er geht seine eigenen Wege. Er ist kein besonders geselliger Typ.“
    „Dasselbe könnte ich von mir auch behaupten“, entgegnete Tellie mit einem leisen Seufzer.
    „Na, okay. Sie gehören jetzt dazu. Kommen Sie mit der Arbeit zurecht?“
    „Sie gefällt mir sehr. Es macht wirklich Spaß.“
    „Umso besser. Wenn Sie irgendetwas brauchen, lassen Sie es mich wissen.“
    „In Ordnung. Danke.“
    Wieder zu Hause, berichtete Tellie von ihrer neuen Arbeit und erzählte auch von Grange, ohne allerdings seinen Namen zu erwähnen.
    „Der Mann hat Geschmack, wenn er dich mag“, neckte Marge sie.
    Tellie, die gerade dabei war, das Geschirr vorzuspülen, bevor sie es in die Spülmaschine stellte, lachte verlegen. „Irgendwie ist er ein bisschen unheimlich.“
    Brandi fragte, wie sie das meinte.
    Tellie verharrte einen Augenblick, bevor sie den Teller, den sie in der Hand hielt, in den Spüler stellte, und überlegte. „Ich weiß auch nicht. Es ist nicht so, dass ich Angst vor ihm hätte. Aber er hat eine ganz eigenartige Ausstrahlung. So ein wenig wie Cash Grier.“
    „Ach, der ist auch ruhiger geworden, seitdem er mit seiner Tippie zusammen ist.“ Marge nahm die Einladung zum Klatschen dankbar auf. „Es heißt sogar, die beiden wollen bald heiraten.“
    „Wie spießig“, bemerkte Dawn. Sie legte gerade auf dem Küchentisch Stoffstücke für den Quilt zurecht, den sie nähen wollte.
    „So ein bisschen Spießigkeit schadet bestimmt niemandem“, erwiderte Marge, „Cash Grier am allerwenigsten.“
    „J.B. ist jedenfalls nicht spießig“, meinte Dawn, die offenbar Lust hatte, ihre Mutter ein wenig zu provozieren. „Letzten Monat war es die Cheerleaderin der Football-Mannschaft. Jetzt ist es die Zweite bei den Wahlen zur Miss Texas. Sie

Weitere Kostenlose Bücher