Diana`s Traum: Ein Roman um Liebe, Dramatik und Träume (German Edition)
legte Diana den Strohhalm weg, hob nur die Hand über den Kopf der Katze und sagte wieder: "Hoch." Und wieder erhob die Katze sich auf die Hinterbeine.
Dean war beeindruckt. "Klappt das mit jedem Tier? Ich glaube nicht das Devil so einfach zu überlisten ist."
"Nein, bei jedem Tier nicht. Waschbären sind so neugierig, dass sie sich zu leicht ablenken lassen. Am einfachsten geht es, wenn man die Tiere sehr jung bekommt. Dann ist man das Alphatier und hat das Sagen. Ich habe alle meine Tiere mit der Flasche aufgezogen, dadurch bin ich im Rang am Höchsten. Mein Favorit ist allerdings mein Kater Murphy. Ich war bei seiner Geburt dabei. Seine Mutter hatte zwölf Junge geworfen und er war der Kleinste, aber auch der Schwächste. Seine Mutter hat ihn nicht angenommen. Darum hab ich ihn mit der Flasche aufgezogen. Da ich seine Mama wurde, ging er überall mit mir mit, sogar in die Badewanne. Das macht er übrigens noch heute. Er ist mir oft eine große Hilfe. Da er quasi der Kronprinz ist, scheinen die anderen auf ihn zu hören. Sogar Shadow macht Platz, wenn er kommt. Ich habe einmal beobachtet, wie er die beiden Mädchen zur Teamarbeit angestiftet hat. Bagira ist so klein, dass sie unter die Schränke passt. Sie schob von hinten das Schubfach auf, Kimmy kletterte hinein und zog eine Tüte mit Leckerbissen heraus und Murphy brachte sie zu mir, damit ich sie öffnen konnte. Es war erstaunlich. Und er machte einen sehr zufriedenen Eindruck."
Dean lachte. "Das klappt nie bei Devil! Ich habe selten so eine faule Katze gesehen!"
Erstaunt bemerkte Dean, dass er sich überaus wohl fühlte. Sonst suchte er schon nach zwanzig Minuten das Weite. Vor allem wenn mal wieder eine Frau Jagd auf ihn machte. So nannte er die auffälligen Flirtversuche, sobald bekannt wurde, dass er bei einer Party anwesend war. Das er Schauspieler war, war hinreichend bekannt und die Frauen umschwärmten ihn fast immer. Darum war er mit 57 Jahren noch ungebunden. Und hier saß er schon seit Stunden und fühlte sich richtig gut!
Diana war aber auch eine tolle Frau! Natürlich, mutig und von einer ansteckenden Fröhlichkeit, war dabei aber nicht albern! Sie sah gut aus, ohne sich dessen bewusst zu sein. Kein Make-up kaschierte ihre kleinen Fältchen um die Augen und sie trug Jeans und T-shirt.
Dean stellte überrascht fest, dass er sie mochte... sehr sogar... vielleicht zu sehr? Er musste sich über seine Gefühle klar werden.
Dean verabredete sich mit Diana für den kommenden Abend zum Essen und versprach, sich mit seinen Kollegen in Verbindung zu setzen. Er verabschiedete sich hastig und schob einen vergessenen Termin vor, obwohl es den gar nicht gab.
Wenig später saß er vor seinem Haus im Wagen und dachte über die vergangenen Stunden nach.
Längst vergessene Gefühle kamen in ihm hoch. Schmetterlinge flatterten in seinem Bauch und er spürte ein Ziehen im Herzen, wenn er an sie dachte.
Nein, das durfte nicht sein! Er war zu alt für so was!
Sie war so fröhlich, so engagiert bei ihrer Stiftung. Hatte gewiss andere Ziele.
Er wünschte sich nur Zweisamkeit, ein wenig Lachen in seinem Leben und , verdammt noch mal , Liebe und Glück!
Aber er konnte doch nicht so egoistisch sein, eine so junge Frau an sich zu binden, für den Rest ihres Lebens! Er hatte Angst sich zu verlieben.
"Verdammt! Wenn es dazu nicht schon zu spät ist!" murmelte er.
Vor seinem geistigen Auge sah er immer noch Dianas lächelndes Gesicht, hörte ihr Lachen und roch ihr Haar. Sandelholz und Moschus...
Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus. Er freute sich jetzt schon auf den morgigen Abend.
Mit einem tiefen Seufzer stieg er aus dem Wagen und ging in sein dunkles, einsames Haus.
Diana saß unterdessen in ihrem Hausboot und sortierte die zurückgebrachten Requisiten.
Die Stücke, auf die schon mal geboten wurde, die sie dann aber aus der Versteigerung genommen hatte, legte sie auf Seite. Die würde sie sofort wieder in die Versteigerung einbringen.
Sollte das mit dem Wohltätigkeitsfest klappen, hätte sie die meisten Stücke sehr schnell los und die Kinder viel früher als geplant das neue Ergo-Therapie-Zentrum.
Sie hatte mit Kimmy vor drei Jahren mit ihrer Arbeit bei Verlosungen soviel Geld zusammen gebracht, dass ein Reit-Therapiezentrum eingerichtet werden konnte.
Kimmy war darauf trainiert Lose zu ziehen.
Nicht nur die Katze hatte viel Spaß dabei.
Manchmal glaubte Diana, dass Kimmy sich ihrer Arbeit sehr wohl bewusst war. Sie posierte vor
Weitere Kostenlose Bücher