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Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Titel: Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Mackowiak
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gleich selbst die Papiere geben
.» →
Indirekte Rede: Der Polier poltert, dass, wenn er diese Tollpatsche einstellen würde, er sich ja gleich selbst die Papiere geben könnte
.
    In informellen Zusammenhängen, z.B. im Mündlichen, wird der Konjunktiv II in gleicher Weise wie der Konjunktiv I in der indirekten Rede eingesetzt:
Du behauptest ja immer, dass das überhaupt nicht ginge/gehen würde
(statt:
gehe
).
    Im Hauptsatz. Im Hauptsatz sind die Einsatzgebiete des Konjunktivs II der irreale Aussage-, Frage- und Wunschsatz.
    Im
irrealen Aussagesatz
wird nichts Wirkliches, sondern bloß Mögliches ausgesagt. Nicht untypisch für solche Sätze ist die Verwendung von Adverbien wie
beinahe, fast, sicherlich, vermutlich, vielleicht, wahrscheinlich
u.a. :
Ein solches Manöver des Generalunternehmers hätte unseren Familienbetrieb sicherlich in den Bankrott getrieben. Das wäre fast in die Hose gegangen. Das hätte ich nicht gedacht
.
    So etwas kann man natürlich auch in Frageform äußern. Dann handelt es sich um einen
irrealen Fragesatz
:
Wäre das in die Hose gegangen? Hättest du das gedacht?
    Daneben wird der Konjunktiv II – ob in Aussage oder Frage – häufig eingesetzt, um eine gewisse Vorsicht, Zurückhaltung oderHöflichkeit zum Ausdruck zu bringen:
Das würde ich mir gern noch einmal näher ansehen. Ich wüsste schon, was zu tun wäre, wenn das meiner wäre. Wärst du so gut, mir die Leiter zu halten?
    Auch wird der Konjunktiv II eingesetzt, um
    •   auszusagen, dass etwas nur mit Mühe bzw. knapp erreicht wurde:
Uff, das wäre geschafft!
    •   in einer Frage Zweifel oder Zögern zu vermitteln:
Sollte ich mich so geirrt haben? Wäre das tatsächlich denkbar?
    •   einen Vorbehalt zu äußern:
Das wäre in der Tat bemerkenswert. Ich – ein Frauenheld? Schön wär’s ja
.
    •   eine zu eindeutige Festlegung zu umgehen:
So müsste sich das Phänomen in die Theorie einpassen lassen
.
    Irreale Wunschsätze
haben einerseits Nebensatzform (Konditionalsatz mit
wenn
oder ohne Subjunktion, aber Finitum in Spitzenstellung), sind andererseits aber nicht von einem übergeordneten Satz abhängig, so dass sie selbst als Hauptsätze gelten müssen. Nicht untypisch ist die Verwendung von Adverbien wie
bloß, doch
oder
nur
. Sie drücken einen als unerfüllt oder unerfüllbar angesehenen Wunsch aus:
Wenn ich doch bloß den Schlüssel eingesteckt hätte! Wenn das Spiel doch nur eine Stunde später angepfiffen würde! Käme doch nur die Erleuchtung über diese Ignoranten!
    Im Nebensatz. Bei den Nebensätzen im Konjunktiv II sind zu unterscheiden
    •   der irreale Bedingungssatz
    •   der irreale Konzessivsatz
    •   der irreale Konsekutivsatz
    Im
irrealen Bedingungssatz
wird eine nicht wirkliche, nur gedachte Bedingung genannt, die hinreichend (gewesen) wäre, einen gedachten Sachverhalt zu realisieren:
Es käme auf jeden Fall schlimmer, wenn wir nichts täten. Wenn du geschwiegen hättest, hättest du weiterhin als Philosoph gegolten
(= si tacuisses, philosophus mansisses). Als Sonderform des irrealen Bedingungssatzes formuliert der Exzeptivsatz eine nicht wirkliche, nur gedachte Bedingung, die hinreichend wäre, das Eintreten eines nur gedachten Sachverhalts zu verhindern. Man kann sich solche Sätze entstanden denken als Transformation von Bedingungssätzen mit
wenn
im Indikativ zu subjunktionslosen Sätzen im Konjunktiv II:
Wenn ich nicht auf der Stelle ein Himbeereis bekomme, geschieht ein Unglück
. →
Es geschiehtein Unglück, ich bekäme denn ein Himbeereis
. Oder – etwas geläufiger:
Es geschieht ein Unglück, es sei denn, ich bekäme ein Himbeereis
.
    Im
irrealen Konzessivsatz
dagegen wird eine nicht wirkliche, nur gedachte Bedingung genannt, die nicht hinreichen würde, einen gedachten Sachverhalt zu realisieren. Eingeleitet werden solche Nebensätze mit
auch wenn, wenn auch, selbst wenn
oder
und wenn
:
Selbst wenn man mir Käsekuchen bieten würde, käme ich nicht zurück!
    Mit dem
irrealen Konsekutivsatz
wird die Folge eines Sachverhaltes wiedergegeben, die gerade nicht eintritt (eintreten wird/eingetreten ist). Eingeleitet wird ein solcher Konsekutivsatz mit
dass, als dass
oder
ohne dass
. Im Hauptsatz finden sich häufig die Korrelate
so
oder
zu
:
Der Professor war so zerstreut, dass er fast das Telefonbuch vertont hätte. Es gibt kaum etwas so Schlimmes, als dass sich nicht noch Schlimmeres finden ließe. Es passiert hier nichts, ohne dass der Boss davon erführe
.
    Sowohl

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