Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen
Daten
, nicht: *
durch deren in einem überaus ausgeklügelten Verfahren ermittelten und an die Parteien weitergegebenen Daten
. Wenn man unsicher ist, ob stark (
ermittelte
) oder schwach (
ermittelten
) zu deklinieren ist, kann man
deren
probehalber weglassen.
29. Du und er habt euch wohl gewundert
Kongruenz in der Person
In der Regel weisen im Deutschen Prädikat und Subjekt eines Satzes die gleiche Person und den gleichen Numerus auf. Schwierigkeiten kann es geben, wenn das Subjekt aus Teilen zusammengesetzt ist, die sich in der Person unterscheiden. Diese Schwierigkeiten treten gern an folgenden Stellen auf:
• Person und Verb:
Ihr und ich werde/werdet/werden
(?)
darüber noch einmal nachdenken müssen
.
• Person und Possessivpronomen:
Alexa und ich haben mein/ihr/unser
(?)
Verhältnis geklärt
.
• Person und Reflexivpronomen:
Eure Putzfrau und ich haben sich/uns
(?)
schon wieder in die Haare gekriegt
.
Dabei werden Kombinationen von Personen wie folgt zusammengefasst:
ich/wir + du = wir:
Danach haben du und wir doch noch ganz schön abgesahnt.
ich/wir + er/sie/es = wir:
Obwohl wir und er damit Erfolg hatten, ... Alexa und ich haben unser Verhältnis geklärt. Eure Putzfrau und ich haben uns schon wieder in die Haare gekriegt.
ich/wir + ihr = wir:
Ihr und ich werden darüber noch einmal nachdenken müssen.
ich/wir + sie (3. Person Plural) = wir:
Die Jungs und ich hätten uns nichts Schöneres wünschen können.
du/ihr + er/sie/es = ihr:
Trotzdem solltet du und er euch wieder vertragen.
du/ihr + sie (3. Person Plural) = ihr:
Die Turnlehrer und du werdet wohl keine Freunde mehr
.
Anmerkung: Bezieht sich ein Relativpronomen auf ein Wort in der 1. (
ich/wir
) oder 2. Person (
du/ihr
), ist oft die Frage, ob das entsprechende Personalpronomen im Relativsatz noch einmal einzusetzen ist. Es wird nie wiederholt, wenn das Relativpronomen einen anderen Fall als den Nominativ aufweist:
Das kannst du mir, dessen Erfahrung bis in die Zeiten vor der Inflation zurückgeht, doch nun wirklich nicht erzählen
.
Steht das Relativpronomen aber im Nominativ, wird das Personalpronomen fast immer wieder aufgenommen, wenn der Relativsatz diesem unmittelbar folgt. Das Verb (und eventuell Reflexiv- bzw. Possessivpronomen) richtet sich in der Person nach dem Personalpronomen:
Das kannst du mir, der ich über weit bis vor die Zeiten der Inflation zurückgehende Erfahrungen verfüge, doch nun wirklich nicht erzählen
.
Wenn der Relativsatz nicht unmittelbar dem Bezugswort folgt, kann das Personalpronomen wiederholt werden oder auch nicht. Zu bedenken ist, dass sich das Verb (und eventuell Reflexiv- bzw. Possessivpronomen) in der Person nach dem Relativpronomen richtet, wenn das Personalpronomen nicht wiederholt wird:
Willst du etwa auf den moralischen Putz hauen, der du selbst nicht mit dem Blütenweiß deiner Weste prahlen darfst?
Aber:
Willst du etwa auf den moralischen Putz hauen, der selbst nicht mit dem Blütenweiß seiner Weste prahlen darf?
30. Triumph von Vizepräsident Stephan Zöfelt
Unterlassung der Deklination
Damit man überhaupt weiß, welche Funktion ein Substantiv in einem Satz übernimmt, wird dieses im Deutschen gewöhnlich dekliniert. Manchmal aber auch nicht. Vor allem dann nicht, wenn
• ein schwach gebeugtes Substantiv allein oder innerhalb einer Aufzählung ohne Artikel oder Attribut steht. Würde man dennoch deklinieren, könnte die Deklinationsendung -
en
zu einer Verwechslung von Singular und Plural führen:
eine Filmcrew ohne Regieassistent; drei Dinge braucht ein rechter k. u. k. General: Adjutant, Bursche und amouröse Vergangenheit
• ein allein stehendes singularisches Substantiv durch die Präposition
von
als Präpositionalattribut von einem Substantiv abhängig ist, das im Nominativ steht:
ein Hauch von Gedanke, eine Art von Scheinriese
(aber:
ein Hauch von einem Gedanken, eine Art von unsichtbarem Scheinriesen, eines Hauches von Gedanken, einer Art von Scheinriesen
)
• kein Artikel oder sonstiger Begleiter vor einem Titel oder einer Berufsbezeichnung steht, der/die in Verbindung mit einem Personennamen verwendet wird. Auch wenn zwei oder mehr artikel- bzw. begleiterlose Titel oder Berufsbezeichnungen vor dem Personennamen stehen, werden die Titel oder Berufsbezeichnungen nicht dekliniert:
der Fehler von Vizepräsident Kurt Vorholz, die Berechnung von Architekt Harald Heinz Feldhaus, im Sinne von Superintendent Herbert Schran,
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