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Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen

Titel: Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Mackowiak
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nächstes Jahr nach Rostock gehen, wäre ein Hauskauf zu erwägen
. (Auch möglich – das Zukünftige nicht ganz so hervorgehoben:
Ginge ich nächstes Jahr nach Rostock, wäre ein Hauskauf zu erwägen
.)
    Aus klanglichen Gründen schreckt man vor dem Konjunktiv Futur des Vollverbs
werden
zurück sowie vor dem Konjunktiv Futur Passiv, wenn dies zu Lautdopplung führen würde (
werden werde, gegrüßt werden werde
). Stattdessen verwendet man die Umschreibung mit
würde
. Daher besser:
Arnie ging davon aus, dass er Gouverneur werden würde. Beate hoffte, dass sie irgendwann einmal wieder von Rolf gegrüßt werden würde
. Eher nicht:
Arnie ging davon aus, dass er Gouverneur werden werde. Beate hoffte, dass sie irgendwann einmal wieder von Rolf gegrüßt werden werde
. Aber wenn keine Lautdopplung auftritt:
Arnie ging davon aus, er werde Gouverneur werden. Beate hoffte, sie werde irgendwann einmal wieder von Rolf gegrüßt werden
.
    Weist das in der indirekten Rede Ausgesagte auf Zukünftiges und steht das Verb des übergeordneten Satzes, das die Rede einleitet, im Präteritum, Perfekt oder Plusquamperfekt, wird neben der Form des Konjunktivs oder Indikativs Futur (
werden
und Infinitiv) häufig auch
würde
+ Infinitiv verwendet:
Ab wann war dir denn klar, dass die Angelegenheit einen solch angenehmen Ausgang nehmen werde/wird?/Ab wann war dir denn klar, dass die Angelegenheit einen solch angenehmen Ausgang nehmen würde
?
    Und wann ist
würde
+ Infinitiv unangebracht?
    In informellen Zusammenhängen wird
würde
+ Infinitiv oft als Ersatz für den Konjunktiv I in der indirekten Rede eingesetzt. Das ist im Schriftlichen nicht üblich. Daher:
Die Abteilungsleiterin erklärte, dass sie nicht bedingungslos an diesem Posten hänge/hing/hängt
. (Zur Zeitenfolge in der indirekten Rede siehe Fehler 50.) Eher nicht:
Die Abteilungsleiterin erklärte, dass sie nicht bedingungslos an diesem Posten hängen würde
.
    Allerdings ist
würde
+ Infinitiv in der indirekten Rede durchaus angebracht, wenn schon die entsprechende direkte Rede einen Konjunktiv II enthält. Etwa:
Die Abteilungsleiterin erklärte, dass sie nicht so auf die Verkäuferin eindreschen würde
(oder:
eindrösche
),
wenn diese nicht eine notorische Wiederholungstäterin wäre
. Denn:
Die Abteilungsleiterin erklärte: «Ich würde nicht so auf die Verkäuferin eindreschen, wenn diese nicht eine notorische Wiederholungstäterin wäre.»
    Anmerkung: Bei folgenden Verben ist die Konstruktion
würde
+ Infinitiv unüblich:
sein, werden, haben, müssen, dürfen, können, sollen
. Üblich:
Was wäre, wenn
? Nicht üblich:
Was würde sein, wenn
? Üblich:
Da würdest auch du zum Tier
. Nicht üblich:
Da würdest auch du zum Tier werden
. Üblich:
Das könnte ich niemals
. Unüblich:
Das würde ich niemals können
. Üblich:
Und was hätte ich davon
? Unüblich:
Und was würde ich davon haben
?
     
25. Viola schwieg so eisern, als sei/wäre ihr der Mund zugeklebt worden
Indikativ, Konjunktiv I oder II
    «Wenn es aber Wirklichkeitssinn gibt, [...] dann muss es auch etwas geben, das man Möglichkeitssinn nennen kann», ließ Robert Musil seinen Mann ohne Eigenschaften sinnieren. In der Sprache haben wir längst eine solche Unterscheidung, nämlich den Indikativ, die Wirklichkeitsform, und den Konjunktiv, die Möglichkeitsform. Aber beim Konjunktiv ist es gar nicht so einfach, den Rahmen seiner Möglichkeiten abzustecken, und allzu leicht gerät man ins Unmögliche, vor allem weil es im Deutschen zwei Möglichkeitsformen gibt: den Konjunktiv I und den Konjunktiv II. Wann verwendet man welchen?
Konjunktiv I
    Im Hauptsatz. Im Hauptsatz verwendet man den Konjunktiv I kaum, allenfalls in Wunsch- oder Aufforderungssätzen. Am häufigsten noch werden
sein
und die Modalverben
mögen, sollen
und
wollen
im Hauptsatz in den Konjunktiv I gesetzt, seltener Vollverben:
Hilfreich sei der Mensch, edel und gut. Man möge ihr verzeihen. Das wolle Gott verhüten! Man nehme drei Tropfen jeweils zu den Hauptmahlzeiten. Sie lebe hoch, sie lebe hoch!
    Im Nebensatz. Hauptsächlich findet sich der Konjunktiv I in Nebensätzen, und zwar in
    •   Wunschsätzen
    •   Finalsätzen
    •   der indirekten Rede
    Ein
Wunschsatz
hängt von einem übergeordneten Satz ab, der ein Verb oder ein Substantiv enthält, das einen Wunsch (Bitte, Aufforderung) ausdrückt. Er wird entweder durch
dass
eingeleitet oder enthält statt eines
dass
das Modalverb
mögen
:
Martha wünschte sich so sehr, dass

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