Die 111 wichtigsten Fragen im Vorstellungsgespräch
darüber hinaus die Richtung für den weiteren Gesprächsverlauf vor.
7. Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?
Vermeiden Sie Worthülsen
– »Ich bin flexibel, belastbar und hoch motiviert.«
Anmerkung: Das klingt vielleicht gut, doch noch lange nicht überzeugend. Dieser Dreiklang ist nichts anderes als eine Anhäufung von Worthülsen ohne jegliche
Bestätigung.
– »Ich kann gut andere Menschen überzeugen. Wissen Sie, ich bin durch und durch Verkäufer. Nicht so sehr der Theoretiker, sondern der
Praktiker, das sehen Sie ja auch an meinen Verkaufserfolgen der letzten Jahre.«
Anmerkung: Alles gut und schön, aber uns würde diese Antwort nicht überzeugen. Nutzen Sie diese Gelegenheit undskizzieren Sie ein attraktives
Bild von sich selbst. Wenn Ihnen das nicht so sehr liegt, können Sie auch andere Referenzen heranziehen.
+ »Das ist eine gute Frage. (Pause) Ich möchte Ihnen auf andere Art und Weise antworten. (Pause) Wenn Sie meinem damaligen Ausbildungsleiter diese Frage
über mich stellen würden, würde er mit Sicherheit sagen, dass ich gut mit Rückschlägen umgehen und mich selbst motivieren kann. Er würde Ihnen auch erzählen,
dass ich immer auf der Suche nach besseren Lösungen bin. In meinem zweiten Ausbildungsjahr habe ich zusammen mit anderen Auszubildenden einen Verbesserungsvorschlag eingereicht, den wir
dann auch gemeinsam erfolgreich umgesetzt haben …«
Anmerkung: 1. Lügen Sie nicht. 2. Zeigen Sie, dass Sie ein Teamplayer sind und Weitblick haben. 3. Bieten Sie Referenzen an, die unter Umständen auch kontaktiert werden
können.
+ »Ich lerne gern und möchte andere Menschen dabei unterstützen, ihre Potenziale besser zu nutzen. Hm, die Antwort hilft Ihnen nicht richtig
weiter … Lassen Sie mich ein wenig weiter ausholen …«
Anmerkung: Es wird Ihren Gesprächspartner freuen, wenn Sie weiter ausholen, aber fürs Erste haben Sie einige Ihrer Stärken untergebracht. Jetzt kommt es darauf an,
diese noch ein wenig auszumalen. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie Ihren Gesprächspartner an Ihrem »Denkprozess« teilhaben lassen. Auswendig gelernte Antworten wirken nicht
glaubwürdig und authentisch.
8. Wie reagieren Sie auf Kritik?
– »Kritik ist wichtig, aber sie muss auch berechtigt sein.«
Anmerkung: Wer entscheidet darüber, ob die Kritik gerechtfertigt ist? Zeigen Sie vielmehr auf, dass Sie den Kritisierenden und sein Anliegen ernst nehmen und Kritik als das
begreifen, was sie ist: eine Chance, sich weiterzuentwickeln.
– »Kritik macht mich natürlich zuerst ein wenig betroffen, aber dann spornt sie mich an. Ich habe gelernt, dass man nur durch
Kritik wirklich besser werden kann.«
Anmerkung: Die Antwort geht in die richtige Richtung, vernachlässigt aber den wahren Hintergrund der Frage: Wie kommen Sie in Ihrer Arbeitsumgebung zurecht?
+ »Ich würde die Unwahrheit sagen, würde ich behaupten, dass ich mich über Kritik freue, schließlich bedeutet sie ja, dass nicht alles
optimal gelaufen ist. Ich habe aber gelernt, dass Kritik erforderlich ist, weil man dadurch lernt und künftige Fehler vermeiden kann. (Pause) Hm, wenn ich so darüber nachdenke,
würde ich lieber von Feedback sprechen. Jeder braucht die Information, ob die Dinge in Ordnung sind oder ob für die Zukunft etwas geändert werden muss.«
+ »Konstruktive Kritik oder Feedback sind ein Zeichen für eine offene Kommunikation und ein gutes Betriebsklima. Ich weiß nicht, ob Sie jetzt die
Kritik von Vorgesetzten gegenüber Mitarbeitern meinen, aber ich denke da zuerst an die Mitarbeiter untereinander. Ich kann gut zuhören und versuche, aus dem Gesagten das Beste
herauszuziehen. Viele meinen, Kritik muss immer negativ sein. Ich sehe das nicht so.«
Anmerkung: Vermitteln Sie nicht den Eindruck, dass Sie sich über Kritik freuen, und übertreiben Sie auch nicht. Achten Sie bei Fragen wie dieser auf Ihre
Körpersprache.
9. Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie kritisiert wurden.
Wie fühlt sich die Zusammenarbeit mit Ihnen an?
– »Dass man kritisiert wird, kommt natürlich immer wieder einmal vor und gehört zum Tagesgeschäft, aber im Moment fällt mir kein
aktuelles Beispiel ein.«
Anmerkung: Vorsicht! Kritik gehört bei Ihnen hoffentlich nicht zum Tagesgeschäft. Nutzen Sie die Chance und schildern Sie eine Situation, die unter Umständen sogar eine
Ihrer Stärken beschreibt. Denken Sie immer daran, dass
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