Die 111 wichtigsten Fragen im Vorstellungsgespräch
meiner Erfahrung heraus sagen: Man muss das Ergebnis
beziehungsweise das Ziel klar vor Augen haben und dann in Zwischenschritte zerlegen. Sicher kann man auch mal vom Plan abweichen, aber das Endziel darf man dabei nicht gefährden. Disziplin
und Durchhaltevermögen sind notwendig, damit man sich nicht entmutigen lässt, wenn mal etwas nicht funktioniert. Dabei haben mir auch meine Arbeitsgruppen geholfen. Wir hatten alle
das gleiche Ziel, wobei es letzten Endes natürlich jeder für sich allein im Examen umsetzen musste.«
36. Wie teilen Sie sich Ihre Arbeit ein?
– »Ich denke, man kann nicht alles planen im Leben. Wer zu viel plant, der macht sich irgendwo auch unflexibel. In meinem Beruf ist es wichtig, auf
unvorhergesehene Ereignisse schnell und unkompliziert reagieren zu können. Daher bin ich dazu übergegangen, mir einen Tagesplan zu erstellen, damit ich nichts Wichtiges vergesse, wenn
es mal hektisch wird, und trotzdem flexibel bleibe.«
Anmerkung: Oh, hoppla. Sie sind ohne Tagesplan vergesslich? Ihnen geht manchmal etwas »durch die Lappen«, wenn Siekeine Gelegenheit haben, es
schriftlich zu notieren beziehungsweise sich eine Erinnerung einzurichten? Bei Ihnen wird es täglich hektisch? Sie halten nichts von Plänen mit Hand und Fuß? Diese
Interpretation mag Ihnen jetzt ein wenig überspitzt vorkommen, aber vielen Bewerbern ist gar nicht bewusst, was sie da eigentlich erzählen und über sich aussagen. Versetzen Sie
sich in die Lage des Personalers: Was hofft dieser zu hören? Und können Sie ihm diesen Wunsch vielleicht sogar erfüllen?
+ »In meinem Studium habe ich bemerkt, dass es manchmal schwierig ist, den Überblick zu behalten, wenn man viele Aufgaben hat. Seither bin ich
diszipliniert dazu übergegangen, schriftliche Pläne zu erstellen: Wochenpläne und auch Tagespläne. Es gefällt mir, wenn auf diese Art und Weise alles gut organisiert
ist und man am Ende des Tages schwarz auf weiß sieht, was alles erfolgreich erledigt wurde. Ich denke, jeder Mensch weiß, wann er am leistungsfähigsten ist. Man sagt ja zum
Beispiel, die Kreativen seien eher Nachtarbeiter. Bei mir ist es so, dass ich meine wichtigsten Aufgaben gern gleich morgens angehe. Auf diese Art und Weise kann mir bei meinen obersten
Prioritäten nicht die Zeit davonlaufen. Und da ich ohnehin ein Morgenmensch bin, passt das sehr gut.«
37. Wie halten Sie sich beruflich fit?
– »Ich denke, es ist sehr wichtig, dass man tagtäglich dazulernt. Es begegnen einem jeden Tag aufs Neue Dinge, die man so noch nicht gemacht oder
gewusst hat. Und natürlich kann man auch untereinander profitieren und lernen. Kontinuierliche Weiterbildung ist sehr wichtig, um am Ball zu bleiben.«
Anmerkung: Na, das ist ja schön. Sie lernen jeden Tag aufs Neue hinzu? Bedeutet das, dass Sie tagtäglich viele Wissenslücken aufweisen? Ganz ehrlich: Wir glauben auch,
dass man jeden Tag ein bisschen besser werden kann. Indem man zum Beispiel neue Aufgaben übernimmt und immer wieder aufs Neue über seinen Schatten springt. Wer dagegen tagtäglich
dasGleiche tut, der wächst nicht über sich hinaus, sondern macht sogar Rückschritte. Dennoch sollten Sie Ihre Antwort diplomatischer verpacken und weniger
riskante Aussagen machen.
– »Hm … ich glaube, dass es heutzutage wichtiger denn je ist, über einen guten Abschluss zu verfügen und sich ständig
weiterzuentwickeln. Gerade in Krisenzeiten ist die beste Garantie gegen die Arbeitslosigkeit eine gute Ausbildung und permanente Weiterbildung. Daher bin ich stets daran interessiert, Neues
hinzuzulernen, und würde auch gern an Weiterbildungsmaßnahmen hier im Unternehmen teilnehmen.«
Ein klassischer Fehler
Anmerkung: Mit dieser Antwort wurde einer der klassischen Fehler im Vorstellungsgespräch begangen. Was denken Sie: Für wen interessiert sich der Personaler am meisten?
Für Sie und Ihre krisensichere Ausbildung oder für sich und sein Unternehmen? Kleiner Tipp: in erster Linie für Letzteres! Klar kommt es ihm dabei darauf an, dass er einen
Mitarbeiter findet, der gut aus- und weitergebildet ist. Aber Sie dürfen nicht ständig sich selbst in den Vordergrund stellen. Es geht im Vorstellungsgespräch darum, dass Sie das
Wohl des Unternehmens im Auge behalten. Ihre persönliche Selbstabsicherungsstrategie für die Krise interessiert hier niemanden!
+ »Oh, darüber wollte ich mit Ihnen auch noch sprechen. Das passt ja prima. Ich denke, dass
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