Die 111 wichtigsten Fragen im Vorstellungsgespräch
verräterisch. Daher gilt: Reflektieren Sie und lernen Sie Ihr eigenes Verhalten besser kennen und zu steuern.
Der Gang zum Vorstellungsgespräch ist selbstverständlich nicht ganz einfach. Sie fühlen sich in der neuen Umgebung etwas unwohl, sind aufgeregt oder haben großen Respekt vor
Ihrem Gesprächspartner. Verständlich wäre es daher, wenn Sie eine schützende Körperhaltung einnehmen. Zum Beispiel indem Sie die Arme vor dem Körper verschränken
und so Ihre empfindliche Körpermitte bedecken. Körpersprachlich betrachtet ist das zwar eine verständliche, aber keineswegs eine gute Körperhaltung. Sie wirken umso positiver,
je offener Ihre Körperhaltung ist. Das bedeutet: Nicht die Schultern hängen lassen, gerade stehen, gehen und sitzen – und vor allem keine geschlossene Körperhaltung
einnehmen, indem Sie die Arme vor dem Körper verschränken. Dieser Klassiker unter den geschlossenen Körperhaltungen wird unter anderem mit Ablehnung, Desinteresse sowie Unsicherheit
gleichgesetzt, kann aber auch schlicht und ergreifend bedeuten, dass Ihnen gerade kalt oder sehr gemütlich (im Vorstellungsgespräch eher unwahrscheinlich!) ist. Doch vergessen Sie nicht:
Auchwenn die Bedeutung einer geschlossenen Körperhaltung diverse Interpretationen zulässt, so werden Sie damit kaum einen positiven Eindruck erzielen. Es geht
darum, die Startbedingungen so günstig wie möglich zu gestalten. Eine geschlossene Körperhaltung gehört eben nicht zu den optimalen Startsignalen. Übrigens: Schon wenn Sie
einen Stift vor sich in beiden Händen halten, erfüllen Sie dieses Negativ-Kriterium der nicht ganz offenen und suboptimalen Körperhaltung.
Blickkontakt
Wem wir in die Augen sehen, dem schenken wir Aufmerksamkeit, Blickkontakt Interesse und Aufgeschlossenheit. Suchen Sie daher den Blickkontakt zu Ihrer Umgebung und zu Ihrem jeweiligen
Gesprächspartner. Wer sich mit Ihnen unterhält, der blickt beim Sprechen ab und an suchend durch die Gegend. Dieses Verhalten ist darauf zurückzuführen, dass sich der Sprechende
an Erlebnisse erinnert und diese vor seinem inneren Auge Revue passieren lässt, während er sie Ihnen erzählt. Oder er stellt sich gerade vor, wie sich das eben skizzierte Projekt
zukünftig auswirken wird. Oder er sucht einfach nur nach den passenden Worten. Es ist also völlig normal, wenn ein Erzähler den Blickkontakt immer wieder abreißen lässt.
Vom Zuhörer wird dagegen erwartet, dass er den Augenkontakt hält. Sucht Ihr Gegenüber Augenkontakt zu Ihnen und findet ihn nicht, da Sie gerade anderweitig im Raum herumschauen, so
wirkt das schnell desinteressiert. Als Zuhörer schenken Sie dem Gesprächspartner ständige Aufmerksamkeit durch konstanten Blickkontakt. Übrigens: Tabu und unangemessen ist, den
Blick auf den Körperbereich unterhalb der Schultern zu richten. Frauen heften ihre Blicke tendenziell gern auf Unzulänglichkeiten der anderen; Männer lenken ihre Blicke gern auf die
Vorzüge des Gegenübers …
Lächeln
Lächeln ist von bleibendem Wert. Sie machen dadurch einen freundlichen und sympathischen Eindruck. Nicht zu lächeln wird nicht nur als Zeichen von Unfreundlichkeit gewertet, sondern
gilt auch als Hinweis für Unsicherheit.
Händedruck
Der Händedruck kann Reserviertheit, Nervosität oder Vereinnahmung zum Ausdruck bringen. Er sollte fest sein und mit der ganzen Hand erfolgen. Geben Sie Ihrem Gegenüber nicht nur
die Finger indie Hand, sondern achten Sie darauf, dass sich Ihre Handflächen berühren. Ihre Hand sollte trocken und warm sein, Studien zufolge wirken Menschen mit
einem warmen Händedruck sympathischer als solche, die »Eisfinger« haben. Halten Sie die Hände vor dem Gespräch noch einmal unter warmes Wasser. Tragen Sie im Winter
Handschuhe auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch oder führen Sie einen kleinen Handwärmer in der Jackentasche (nicht im Blazer, Sakko oder in der Hosentasche!) mit. Der optimale
Händedruck dauert drei Sekunden. Die Hände werden dabei gedrückt und nicht groß geschüttelt. Wer darf wem eigentlich die Hand reichen? Des Rätsels Lösung lautet:
Der Personaler reicht dem Bewerber die Hand. Gehen Sie also bitte nicht mit ausgestrecktem Arm auf Ihren Gesprächspartner zu. Manche Unternehmensvertreter legen das leider negativ aus.
Wer reicht wem die Hand?
Was Ihre Sitzhaltung verrät
Wie setzen Sie sich vor Ihren Gesprächspartner hin? Sie kennen doch sicher die umgangssprachlichen Redewendungen von »krummen Typen« und
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