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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Außenseite seiner Unterkunft hinunterkletterte, in eine Gasse rannte und verschwand.«
    Er ließ mich warten, rieb sich die Augen und lächelte nachdenklich. Ich kaute auf der Innenseite meiner Wange, bis er schließlich nachgab und seine Geschichte fortsetzte:
    »Auf Wegen, die ich deiner Fantasie überlasse, bin ich zu Kettricken gegangen. Ich glaube, sie war recht erstaunt, als ich sie in ihrem Schlafzimmer erwartete. Wie ich schon gesagt habe, hat sie mich gedrängt, in der Burg zu bleiben, unter ihrem Schutz, bis ihr eure Mission beendet habt. Natürlich musste ich ablehnen. Und ...« Er zögerte er kurz. »Ich habe mit Burrich gesprochen. Ich glaube, das wusstest du bereits oder hast es zumindest geahnt. Es hat mich erschreckt, dass er mich sofort erkannt hat - genau wie du. Er hat mir Fragen gestellt, aber nicht weil er Antworten haben wollte, sondern um zu bestätigen, was er sich selbst schon nach einem früheren Gespräch mit Kettricken zusammengereimt hatte.«
    Er hielt so lange inne, dass ich schon fürchtete er würde nicht mehr weiterreden. Dann sagte er leise: »Irgendwann war er wegen der Dinge, die ich ihm erzählte, so wütend, dass ich schon fürchtete, er würde mich erschlagen; doch stattdessen fing er plötzlich an zu weinen.« Und wieder legte der Narr eine Pause ein. Ich saß einfach nur da und schmeckte Asche im Mund. Fast hoffte ich schon, dass er nicht mehr weitersprechen würde, und als er es doch tat, wusste ich, dass er vieles unausgesprochen ließ.
    »Jedweder Unterstützung aus der Burg beraubt habe ich dummerweise beschlossen, in meinen Gasthof zurückzukehren und nachzusehen, ob meine Gläubiger wohl etwas zurückgelassen hatten, was ich für die Flucht verwenden konnte. Meine Unterkunft sah aus, als wäre ein Heuschreckenschwarm darüber hergefallen; doch es sollte noch schlimmer kommen. Der Wirt hatte mich sein Haus betreten sehen, und er war von meinen Gläubigern bestochen worden, ihnen augenblicklich Bescheid zu geben, sollte er mich sehen oder von mir hören. Man hätte glauben können, sie hätten sich das Geld ehrlich verdient, das sie beim Spiel von mir gewonnen hatten, so aufgebracht waren sie!
    So musste ich wieder fliehen. Diesmal floh ich ganz aus der Stadt, allerdings weniger aus Angst vor meinen Gläubigern als vielmehr aus Wut über meine > Freunde <. Du hattest mich verraten, Fitz; aber vielleicht hattest du ja sogar das Recht dazu, nachdem ich es bei dir ja nicht anders gemacht habe.«
    »Was?«
    Seine Worte erstaunten mich; doch als sich unsere Blicke trafen, sah ich die uralte Schande in seinen Augen und erinnerte mich an die Zeit in den Bergen, als meine Feinde ihn gegen mich benutzt hatten. »Du weißt, dass ich dir das nie zum Vorwurf gemacht habe. Das warst nicht du, Narr.«
    »Und vielleicht war es mehr Chade als du, als du mich verraten hast, doch der Schaden war nicht mehr rückgängig zu machen. Und ich war so wütend, verängstigt und verzweifelt, dass ich schon glaubte, nur so weit gekommen zu sein, um schlussendlich von dem besiegt zu werden, dem ich am meisten vertraute. Ich floh zu Fuß aus Burgstadt und mied meine Verfolger, obwohl ich wusste, dass ich das nicht lange durchhalten würde, und so fragte ich mich, was ich als nächstes tun sollte. Wie konnte es sein, fragte ich mich, dass der Katalyst den Lauf der Dinge derart veränderte, dass der Weiße Prophet vollends besiegt wurde? Nach und nach dämmerte es mir dann, dass dem nicht so sein konnte, dass hier etwas Größeres am Werk war, das ich zunächst nicht erkannt hatte. Ich beschloss, mich dem zu ergeben, obwohl ich noch nicht einmal vermuten konnte, was es sein mochte.«
    Ich hatte den Kopf gedreht, sodass ich ihn beim Reden beobachten konnte. Nun seufzte ich und entspannte mich. Der Narr goss ein wenig Tee in einen Becher und eine Schüssel und winkte mir, mir eines davon zu nehmen. Der Teekessel war eindeutig nur für eine Person gedacht, und es rührte mich, dass der Narr den Inhalt trotzdem mit mir teilte. Ich nahm die Schüssel und trank einen Schluck. Der Tee schmeckte nach Blumen, ein Hauch von Sommer in einem Land, wo stets der Winter herrschte. Der Tee kühlte rasch ab; dennoch legten der Narr und ich die Hände darum, um sie zu wärmen.
    »Sprich weiter«, drängte ich ihn, als das Schweigen fortdauerte. Ich wusste, dass dieses Schweigen nur ein typischer Trick erfahrener Geschichtenerzähler war, doch ich nahm ihm diesen Hang zur Dramatik nicht übel.
    »Nun. Die zweite Horde

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