Die 33 tollsten Ängste ...: ... und wie man sie bekommt (German Edition)
man, ihr die allerletzte Schrottkarre überteuert anzudrehen. Wenn sie mit diesem röchelnden stinkenden Metallsarg – natürlich!! – nach zwei Tagen schon wiederkommt, wird das als Bestätigung dafür interpretiert, dass Frauen nichts von Autos verstehen und diese innerhalb von Stunden zerstören. Zum anderen wird latent vermittelt, dass sie sich das selber zuzuschreiben hat, weil sie als Frau zwar Autohaus und Werkstatt betreten darf, aber gefälligst einen Mann mitbringen sollte – im eigenen Interesse. Wenn sie das nicht tut, hat sie offenbar keinen. Dann muss sie wohl lesbisch sein, hässlich oder eine nervensägende Schreckschraube. Oder alles zusammen. In jedem Falle hat sie keinen richtigen Wagen verdient.
Vor dieser grundlos herrischen Art, in der Männer sich die Welt untertan machen, kann man sich in der Tat fürchten. Was nicht passt, wird passend gemacht – oder zumindest wird es versucht. Da das in den seltensten Fällen gelingt, verliert man allerdings seinen Respekt ziemlich schnell, je mehr man mit Männern zu tun hat. Von weitem wirken Männer weitaus bedrohlicher. Daher empfehlen wir Ihnen: Halten Sie sich von uns fern, liebe Frauen!
ANGST VOR FRAUEN
(Gynophobie)
Männer fürchten sich vor Frauen. Das würde aber nie einer zugeben. Erstens hielte er das für eine Niederlage, zweitens hätte er diese gegen einen seiner Meinung nach Schwächeren erlitten und drittens handelte es sich bei einer solchen Äußerung um die Artikulation eines Gefühls. Niederlagen sind für einen Mann inakzeptabel, Schwäche ist verachtungswürdig – das Auftreten von Emotionen aber befremdet ihn wie ein Stanley-Kubrick-Film: Anschließend ist er völlig verwirrt und fragt sich, was das denn jetzt gewesen sein soll. Wenn ein Mann Gefühle zeigen soll, deutet er auf eine Frau. Und geht schnell was trinken.
Maßnahmen dieser Art (Besäufnis, Partnerwechsel, Mal-wieder-den-Wagen-Ausfahren (= in 3 ½ Stunden von Hamburg nach München) ergreifen Männer gern, um sich nicht selbst hinterfragen zu müssen. Das ist wichtig. Denn Männer glauben an ihre Überlegenheit allem und jedem gegenüber (siehe: Angst vor Männern) . Sie meinen, sie könnten den Planeten regieren. Und fürchten sich zugleich vor dem Gegenbeweis. Sprich, vor allem, was sich ihrer Kontrolle entzieht. Dazu gehören selbstverständlich auch Frauen, die sich bekanntlich noch nicht einmal selbst kontrollieren können.
Angst macht uns Männern vor allem die ewige Unzufriedenheit der Frauen, die wir als Kritik an unserem Leistungsvermögen auffassen. Außerdem mündet diese Unzufriedenheit in einen permanenten Veränderungswillen (Renovieren, Umräumen, Umzug, Paartherapie, Trennung), der den Mann generell überfordert. Er möchte bekanntlich einfach nur hier sitzen.
Das Prinzip Mann lautet: Simplifikation. Das Prinzip Frau lautet: Komplikation. Hierin liegen auch die Ängste begründet: Eine Frau ängstigt die Vorstellung einer Entscheidungssituation – was an sich nicht verwerflich ist. Ein Mann dagegen wird immer jeden Sachverhalt und jede Beziehung vereinfachen, um handlungsfähig zu sein – ebenfalls eine an sich nicht ungünstige Eigenschaft. Schwierig wird es erst, wenn beide aufeinandertreffen (was in handelsüblichen Partnerschaften, aber auch in arbeitsteiligen Gesellschaften nicht auszuschließen ist): Dann will er stets die Lösung, sie das Problem.
Denn eine Frau muss sich nicht entscheiden, sie genießt vielmehr die Gleichzeitigkeit Dutzender Optionen. Feministen sprechen dann davon, dass Frauen so eine »unglaubliche Präsenz« besäßen, sie lebten ganz im »Hier und Jetzt«. Einem normalen Mann macht das Angst: Für ihn bedeutet dieses Verharren nichts anderes als Ohnmacht. Stillstand ist für ihn Tod. Er will weiterkommen, klären, lösen.
Angst macht dem Mann auch die überlegene Feinmotorik, mit der Frauen beispielsweise Garn einfädeln können, ohne sich beide Augen auszustechen. Ebenfalls beängstigend ist ihre Sensibilität. So etwas kennt er nicht nur nicht, sondern er muss auch immer wieder feststellen, dass Frauen aufgrund dieser Eigenschaft wesentlich besser imstande sind, andere zu manipulieren. Aus demselben Grund schreckt ihn auch ihre Attraktivität. Anlass zu den schlimmsten Befürchtungen gibt einem Mann zudem die Teilnahme von Frauen am Straßenverkehr, ihre Anwesenheit im Fußballstadion und ihre Tätigkeit bei Polizei und Armee. Außerdem muss er sich sorgen, dass sie ausgerechnet während der Sportschau das
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