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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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Senkrechte.
    Sie waren gefangen.

Zweites Kapitel
    »Zuckerschnäuzchen!« Mary-Todd Holt kniete neben ihrem Ehemann. »Bist du in Ordnung?«
    Eisenhower setzte sich auf. Eine Beule von der Größe eines Hühnereis prangte mitten auf seinem Schädel. »Natürlich bin ich in Ordnung!«, brachte er, wenn auch etwas undeutlich, hervor. »Glaubst du etwa, dass so ein kleines Insekt mich aufhalten kann?«
    Reagan war nicht überzeugt. »Ich weiß nicht, Dad. Immerhin hat sie dir den Hirnkasten mit einem Baseballschläger eingeschlagen!«
    »Mit einem Hockeyschläger«, verbesserte sie Dan.
    »Das könnten deine letzten Worte gewesen sein, du Lümmel …« Holt sprang auf die Füße, schwankte und wäre beinahe wieder zu Boden gegangen, wenn seine Frau nicht nach ihm gegriffen hätte, um ihm Halt zu geben. Doch er schüttelte sie ab. »Es geht mir gut. Es ist nur die Zugbewegung. Glaubst du etwa, dass ich nicht mal einen einstecken kann? In West Point haben sie das nämlich auch behauptet, aber schaut mich an!«
    »Was wollen Sie von uns?«, fragte Amy.
    »Na, hier denkt aber jemand mit«, sagte Mary-Todd anerkennend. »Rückt den Hinweis raus und alles wird gut.«

    »Und das ist mehr als ihr verdient«, fügte ihr Ehemann hinzu, während er vorsichtig seinen Kopf abtastete.
    »Den haben wir nicht«, erklärte Amy ihnen, ohne zu zögern. »Die Kabras haben ihn.«
    »Sie haben die Flasche «, verbesserte Madison sie. »Macht euch darüber mal keine Sorgen, dafür werden sie schon sehr bald büßen. Aber ihr habt das Papier.«
    »Was für ein Papier?«, fragte Dan herausfordernd.
    Anstelle einer Antwort packte Eisenhower ihn am Kragen und hob ihn so mühelos in die Luft, als würde er nur einem Ober ein Zeichen geben, ihm die Rechnung zu bringen. »Hör gut zu, du kleiner Mistkäfer. Ihr denkt wohl, ihr seid was Besonderes, weil ihr Grace’ Lieblinge gewesen seid. Aber für mich seid ihr nicht mehr als das, was man vom Boden eines Vogelkäfigs aufwischt!«
    Seine gigantische Pranke schloss sich schraubstockartig um Dans Genick und drückte zu. Dan schnappte nach Luft und stellte fest, dass keine da war. Er erstickte.
    Verzweifelt suchten seine Augen die seiner Schwester, doch darin fand er keine Hilfe, nur das Spiegelbild seines eigenen Entsetzens. Wie oft hatten sie über die Holts mit ihren Bodybuilder-Figuren, ihren militärischen Umgangston und ihre Trainingsanzügen im Partnerlook gelacht. Doch das hier war kein Spaß mehr, sondern ein lautstarker Weckruf. Die Holts waren Gegner, die man nicht unterschätzen durfte. Und für so einen hohen Einsatz waren sie fähig zu …
    Ja, zu was?

    Amy wollte das lieber nicht herausfinden. »Hört auf! Wir geben euch alles, was ihr wollt!«
    Madison triumphierte. »Ich hab euch doch gesagt, dass sie offensiv-aggressiven Druck nicht standhalten würden.«
    »Nun, Madison«, ermahnte ihre Mutter sie. »Amy hat das Klügste getan, was man in so einer Situation tun kann. Nicht alle Cahills haben das Zeug dazu.«
    Amy eilte Dan zu Hilfe, der ohne großes Aufhebens auf einen labbrigen Postsack fallen gelassen worden war. Erleichtert stellte sie fest, dass sein Gesicht wieder eine gewöhnliche Farbe annahm.
    Er ärgerte sich. »Das hättest du nicht tun dürfen!«
    »Grace hätte nicht gewollt, dass wir umgebracht werden«, flüsterte sie ihm zu. »Wir finden schon einen anderen Weg.«
    Die Holts eskortierten sie zurück zum hinteren Teil des Zuges.
    »Und erlaubt euch ja keine Dummheiten«, knurrte Eisenhower, als sich ein Schaffner an ihnen vorbeizwängte.
    Widerstrebend erreichten sie ihre Plätze. Dort saß Hamilton Holt neben Nellie, die er schmerzhaft gegen das Zugfenster presste.
    Doch beim Anblick von Amy und Dan vergaß das Au-pair-Mädchen sofort seine unbequeme Lage. »Haben sie euch wehgetan?«, fragte sie besorgt. »Seid ihr in Ordnung?«
    »Alles okay«, antwortete Amy düster. Und an Eisenhower gewandt fügte sie hinzu: »Es ist im Gepäckfach.«

    Die Holts zertrampelten sich fast vor Eifer, beim Versuch, das Gepäckfach zu öffnen. Doch zunächst sprang ihnen nur Saladin mit einem empörten Miauen entgegen. Und in seinem Windschatten flatterte - ein Wirbel aus Papierfetzen. Mehr war von dem Notenblatt nicht übrig geblieben, das Mozart höchstpersönlich geschrieben hatte.
    »Unser Hinweis!«, jammerte Nellie.
    » Euer Hinweis?« Das Gebrüll, das von Eisenhower kam, war kaum noch menschlich. Er packte Saladin, hielt ihn kopfüber fest und schüttelte ihn. Arnold

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