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Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai

Titel: Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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Ohren waren mit Headsets versehen, an die geringelte Kabel angeschlossen waren.
    In ihrer Mitte stand ein alter, dünner Mann, der sich einen Mantel lose über die Schultern gelegt, seine Ascot-Krawatte in eine teuer aussehende Hose gesteckt und seinen dunklen Filzhut leicht auf eine Seite des Kopfes geschoben hatte. Er bewegte sich mit strammen Schritten, wobei er einen Gehstock benutzte, der mit Juwelen besetzt war.
    »Das ist der Mann …«, sagte Dan. »Der, den wir in Tokyo vor dem U-Bahn-Schacht gesehen haben.«
    »Was macht der hier ?«, fragte Amy.
    Dan riss die Augen auf, als er jemanden hinter dem alten Mann stehen sah. Eine Person, die Amy und ihm sogar noch vertrauter war. Sie hatten ihn das erste Mal gesehen, als das Feuer Grace’ Haus niederbrannte. Ebenso in Paris und in Salzburg. Er hatte niemals ein Wort mit ihnen gesprochen, doch irgendwie war er immer da.
    Amy sah ihn ebenfalls. »Der Mann in Schwarz …«, murmelte sie und duckte sich.
    Dan und sie flitzten hinter einen Busch, wobei sie sich nah am Boden hielten.
    »Kannst du hören, was der alte Mann zu ihm sagt?«, fragte Amy.
    Dan richtete sich auf. Er zog sich seine Kapuze über den Kopf und pirschte sich näher heran, wobei er darauf achtete,
stets in der anwachsenden Menge Gaffer verborgen zu bleiben. Leider quasselten sie auch die ganze Zeit, doch als sich Dan dem alten Mann näherte, konnte er sehen, wie dieser sich vor dem Polizisten verbeugte, der gerade mit ihnen gesprochen hatte, und umgekehrt.
    Der Mann in Schwarz schien hingegen nicht an einer Unterhaltung interessiert zu sein. Er ging langsam hinüber zu dem eingestürzten Felsen, wobei er Dan den Rücken zuwandte.
    Der alte Mann und der Polizist sprachen nun miteinander, und Dan gelang es, einzelne Gesprächsfetzen aufzuschnappen. Allerdings waren sie alle auf Koreanisch. Überhaupt sprachen sie nicht viel und der alte Mann schien ärgerlich und ungeduldig zu sein. Schließlich ging der Polizist nach einigen weiteren Verbeugungen davon.
    Mit einer knappen Geste an sein Gefolge, die anzeigte, dass sie bleiben sollten, wo sie waren, schritt der alte Mann allein auf den rätselhaften schwarz gekleideten Fremden zu.
    Die beiden Männer standen schweigend beieinander und betrachteten den Trümmerhaufen. Dan sah zu Amy hinüber, die einen entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht hatte und ihm Zeichen gab, er möge zurückkommen.
    Doch die beiden Männer standen abgewandt da, also schlich er noch näher an sie heran.
    Als der alte Mann diesmal zu sprechen begann, waren seine Worte auf Englisch. »Mein Neffe war da drin«, sagte er.

    Der Mann in Schwarz bewegte seinen Kopf, ein leichtes Zucken seines Mundes, das den winzigen Schatten einer Reaktion anzeigte - Sympathie? Triumph? Es war unmöglich, das herauszulesen.
    Sie schienen über irgendetwas zu streiten, doch Dan konnte die Worte nicht verstehen.
    Dann machte der alte Mann kehrt und ging schnurstracks zurück zu seinen Begleitern. Er nickte niemandem im Besonderen zu, doch alle setzten sich hinter ihm in Bewegung. Gemeinsam entfernte sich der ganze Zug von der Unfallstätte in Richtung des Parkeingangs.
    Als Dan zu Amy zurückschlich, konnte er sehen, dass der Mann in Schwarz sich den Ruinen näherte. Während er durch die Trümmer schritt, hielt er einmal inne und lehnte sich nach unten. Er schien etwas gefunden zu haben - vielleicht ein Stück aus Hideyoshis Schatz, vermutete Dan. Sobald die Steine beiseitegeschafft worden waren, würde es nicht lange dauern, bis jedermann über die Schätze Bescheid wusste. Vielleicht würde es Plünderungen geben, Streit darüber, wem das ganze Zeug gehörte. All die üblichen Dinge, die man jedes Mal zu sehen bekam, wenn viel Geld im Spiel war.
    Doch für den Augenblick sah das Ganze nur nach einem Berg alter Steine aus. Und was der Mann in Schwarz aus den Trümmern zog, gehörte nicht Hideyoshi.
    Als Dan sah, was es war, drang ein ärgerliches Knurren aus seiner Kehle.
    Es war eine Melone, zerdrückt und unförmig.

    »Oh mein Gott, ihr beiden, ich dachte, ihr wärt tot!«, schrie Nellie. »Ich habe gehört, was passiert ist. Ihr seht furchtbar aus!«
    Nellie raste hinüber zu Amy und Dan und hielt Saladin im Arm, während die beiden auf den Parkplatz des Pukhansan Nationalparks trotteten. Sie und Mr Chung waren von der Polizei verhört worden.
    Amys Herz war ganz bei Mr Chung. Er sah überhaupt nicht gut aus.
    Nellie umarmte Dan und Amy sehr herzlich, wobei der Mau mit eingequetscht wurde und ein

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