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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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näher kam.
    Das sagte er sich selbst.
    Aber es gab einen Unterschied zwischen Hosen und Kindern.
    Was so traurig war, war die Tatsache, dass er sich selbst in ihnen wiedererkannte. Seine Kindheit war der Jagd nach den Hinweisen geopfert worden. Sein Onkel hatte dafür gesorgt. Er hatte Alistairs Einfallsreichtum benutzt, ihn ausgebeutet. Ihn angelogen. Unbeschreibliche Dinge bei der Verfolgung eines Ziels getan, das sich ihm entzog. Und nun näherte sich Bae Oh dem Ende seines Lebens und schien sogar noch verzweifelter als am Anfang seiner Suche.
    Aber auch Alistair war verzweifelt. Er wollte unbedingt gewinnen. Denn die 39 Zeichen durften nicht einfach Bae in die Hände fallen. Auch wenn er ein Ekaterina war.
    Was würde mit Dan und Amy geschehen? Was würde diese Jagd aus ihnen machen? Was hatte Grace ihnen hinterlassen? Sie hätte sie besser beschützen sollen , dachte Alistair mit aufflackernder Besorgnis. Hatte die Suche nach den Hinweisen etwa auch sie schon verdorben?
    War es nun an ihm, sie zu beschützen?
    In diesem Fall waren sie alle in Schwierigkeiten. Er würde sein Bestes tun, doch er war kein Held.
    Er konnte an Dans Gesicht ablesen, dass der Junge ihm noch immer nicht traute. Alistair fühlte, dass sich etwas Seltsames seines Herzens bemächtigte. Zuneigung . Ein Gefühl, das er vor so vielen Jahren hinter sich gelassen hatte, als er sich ganz der Jagd nach den 39 Zeichen verschrieben hatte.
    Sie brachen durch die letzten Büsche und waren am Flussufer angekommen. Alistair warf den Stock weg und drückte das Schilf mit bloßen Händen beiseite. »Seht«, verkündete er stolz. »Das Unterseeboot der Ekaterina.«
    Dan und Amy spähten in das Schilf. Ein kleines kugelförmiges Gefährt stand da auf zwei Beinen, die in etwas endeten, das wie überdimensionierte Entenfüße aussah. Es bestand ganz aus grün gefärbtem Kunststoff. An einem Ende befand sich ein kleiner Propeller.
    »Machst du Witze?«, fragte Dan. »Hast du das auf der Resterampe gekauft?«
    »Ich habe es selbst entworfen«, erklärte Alistair und tätschelte es zärtlich.
    Amy sah nervös aus. »Hat es einen Notausstieg?«
    »Wir brauchen keinen Notausstieg. Es funktioniert tadellos. Hast du die Karte?«
    Amy nickte und zeigte auf ihre Gürteltasche.
    »Das ist die einzige Möglichkeit«, sagte Alistair. »Philae liegt da draußen und wartet nur auf uns.« Er zeigte auf das grüne Wasser. »Und wir haben nicht mehr viel Tageslicht.«
    »Dan?«, wandte sich Amy an ihren Besucher.
    Dan sah auf das Wasser hinaus. Alistair beobachtete den Jungen dabei, wie er seine Chancen ausrechnete und sie dann über Bord warf. Er würde trotz seiner Bedenken mitkommen.
    War das ein guter oder ein gefährlicher Charakterzug?
    Wie auch immer, Alistair war erleichtert, als Dan nickte. »Lasst uns den nächsten Hinweis finden.«

Zweiundzwanzigstes Kapitel

    Das U-Boot tauchte und Wasser schlug über ihnen zusammen. Sie glitten weiter in die Tiefe, wobei sie von einem, wie Alistair ihnen versicherte, hochmodernen Navigationssystem geleitet wurden. Sie alle drängten sich in dem kleinen Raum nach vorne, spähten durch das Grün und warteten darauf, dass die Insel erschien. Als das Gefährt weiter hinabtauchte, wurde das Wasser trüber, dunkler und schlammiger.
    »Ich hoffe, wir finden sie bald«, sagte Alistair. »Wir wollen ja nicht, dass uns der Sauerstoff ausgeht.«
    »Ausgeht?«, fragte Dan panisch. »Du hast doch gesagt, das Ding hier sei fehlerlos.«
    »Nun, ja, der Entwurf ist es auch. Aber nicht unbedingt die Luftzirkulation. Ich hatte nicht die Zeit, es ganz zu vervollkommnen.« Alistair riss an den Hebeln, um das Fahrzeug auf Kurs zu halten.
    »Danke, dass du uns das jetzt erst sagst!«
    »Aber, aber, Dan, nun reg dich nicht auf. Das verbraucht zu viel Sauerstoff.«
    »Wir versuchen, nicht zu atmen«, murmelte Amy.
    »Ich habe keine solche Strömung erwartet«, sagte Alistair besorgt.
    »Endlich mal eine gute Nachricht«, spottete Dan.
    Das Unterseeboot wurde plötzlich von der Strömung erfasst und zur Seite gespült.
    »Whoa«, entfuhr es Alistair, während er darum kämpfte, die Kontrolle nicht zu verlieren. »Bevor der Damm gebaut wurde, gab es hier Stromschnellen und Wasserfälle, und ich vermute, dass sie immer noch da sind, nur unter der Oberfläche.«
    »Geradeaus!«, rief Dan. »Ich sehe sie!«
    Plötzlich erschien die Insel durch das trübe Wasser. Sie war von Wasserpflanzen und den Überresten einer alten Festungsanlage überwuchert.

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