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Die 39 Zeichen 05 - Die Rache der Romanows

Titel: Die 39 Zeichen 05 - Die Rache der Romanows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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für uns behalten. Und glaub nicht, die würden das anders machen. In dieser Beziehung sind sie nicht besser als ihre Eltern.«
    »Papa … ich hab mal drüber nachgedacht. Wir müssen noch so vielen Hinweisen folgen«, erklärte Hamilton, und man sah die Anspannung in seinem Gesicht. »Vielleicht wäre es doch sinnvoll, zusammenzuarbeiten?«
    »Kommst du mir jetzt auf die Softie-Tour?«, entgegnete Eisenhower. »Das hier ist ein Wettkampf, kein Kindergeburtstag. Wenn es so weit ist, kappen wir die Verbindung und machen allein weiter. Ende der Diskussion.«
    »Aber Papa …«
    »Ich sagte, ENDE DER DISKUSSION! Überschreite nicht deine Kompetenzen, junger Mann. Mach deine Arbeit und überlass den Rest mir.«
    Hamiltons Schultern sackten zusammen und Eisenhowers Herz krampfte sich in seiner Brust zusammen. Aber es galt schließlich, die Befehlskette einzuhalten. Sonst wurde noch jemand verletzt. Oder gar getötet.
    Während sie zu den Zwillingen zurückliefen, dachte Eisenhower an seinen eigenen Vater. Eisenhowers Mutter war sehr früh gestorben, dann waren Vater und Sohn allein gewesen. Sein ganzes Leben bestand aus Sport. Sonst nicht viel. Und das war gut gewesen. Genau richtig.
    »Antreten!«, brüllte Eisenhower. »Neue Befehle!«
    »Wir werden die Kabras anscheinend nicht los«, sagte Mary-Todd und wies mit dem Daumen hinter sich. Ein
schwarzer Landrover war in eine Abbiegung gerollt und lauerte dort mit qualmendem Auspuff.
    »Die nehmen wir uns noch früh genug vor«, erklärte Eisenhower. Er sah seinen Sohn mit einer Mischung aus Bewunderung und Sorge an, und das war das höchste Lob, das er zu vergeben wusste.
    »Erzähl uns, wo es als Nächstes hingeht, Ham! Aber mach schnell!«
    »Ich hab da so eine Ahnung«, meinte Amy. »Soll ich es dir erzählen?«
    Sie saßen am Flughafen von Sankt Petersburg und warteten auf weitere Informationen.
    Dan konnte es gar nicht mehr erwarten, endlich neuen Süßkram zu kaufen. »Kann das noch warten, bis ich den Rucksack wieder mit Vorräten gefüllt habe?«
    Amy verdrehte die Augen.
    Im Gehen erläuterte sie ihm ihren Verdacht. »Alles, was wir bisher gefunden haben, war eine Schnitzerei oder eine Skulptur, stimmt’s? Erst das kleine Zimmer in dem Briefbeschwerer, dann die Rasputin-Figur, das eingeschnitzte Wappen, und jetzt der Stein mit den zersplitterten Knochen. Alles in feinster Handarbeit hergestellte kleine Kunstwerke.«
    Sie waren im Laden angelangt, und Dan begann, die Regale zu plündern.
    »Und dann immer wieder diese Farbe, orange bis
honiggelb«, meinte Amy. »Der Briefbeschwerer war dunkelorange, und auch die Rasputin-Figur. Die Schlange war orange und dieser Stein hat die gleiche Farbe. Erst dachte ich, das wäre irgendein russischer Tick, aber langsam glaube ich, dass es etwas zu bedeuten hat.«
    Dan schenkte seiner Schwester wenig Aufmerksamkeit, sondern griff stattdessen nach einer Handvoll Schokoriegel. »Und was soll es bedeuten?« Dann ließ er zwei Armladungen voll Chipstüten, Kaugummi und Süßigkeiten auf die Theke fallen.
    Amy flüsterte: »Ich glaube, wenn NRR von diesem ›Zimmer‹ spricht, meint er das Bernsteinzimmer.«
    »Was soll das denn sein?«
    »Neunhundert Rubel«, sagte die Frau an der Kasse.
    Sie bezahlten, stopften alles in den Rucksack und gingen weiter. Dan verschlang sofort den ersten Riegel und auch Amy biss genussvoll in eine Tafel Schokolade. »Ein Zimmer aus Bernstein.«
    Dan sah sie verdutzt an und Amy fuhr fort: »Du weißt schon, dieses Zeug, aus dem sie die Dinosaurier-DNA in Jurassic Park gewonnen haben. Das Bernsteinzimmer war absolut fantastisch. Die Wände waren voller kunstvoll geschnitzter Bilder. Der Raum barg einen unvorstellbaren Schatz. Und rate mal, wo es sich befunden hat. Im Katharinenpalast im Kaiserlichen Dorf.«
    Dan fiel die Hälfte der Drops aus dem Mund, die er gerade erst hineingestopft hatte. »Da waren wir doch
erst! Warum hast du denn nichts gesagt? Wir hätten doch nachschauen und einen wichtigen Hinweis finden können!«
    »Das hätte nichts genützt. Das Bernsteinzimmer wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nazis gestohlen und versteckt. Niemand weiß, wo es sich jetzt befindet, aber ich glaube, es ist nach dem Krieg auf geheimen Wegen nach Russland zurückgekehrt.«
    »Wie kann denn ein ganzes Zimmer verloren gehen?«
    »Genau genommen sind es mehr als fünfzig Quadratmeter Wände. Darin wurden sechs Tonnen Bernstein verarbeitet«, erklärte Amy in einem überheblichen Lehrerton, den Dan nicht

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