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Die 39 Zeichen 05 - Die Rache der Romanows

Titel: Die 39 Zeichen 05 - Die Rache der Romanows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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keinem Extrem zurückscheute, um die Gefahr zu beseitigen.

    »Verstanden«, antwortete Irina schließlich.
    »Gib die Details durch, wenn du alles erledigt hast.«
    Irina legte auf.
    Es war so weit.

    Der einstündige Flug von Sankt Petersburg nach Moskau gab Amy und Dan Gelegenheit, das Rätsel zu lösen und einen Plan auszuarbeiten. Sie hatten sich noch einmal verkleidet, und dieses Mal entschieden sie, so lange getarnt zu bleiben, bis sie den Kreml erkundet hätten. Es war sicherlich keine gute Idee, wenn zwei Kinder, die aussahen, als hätten sie ihre Eltern verloren, durch das Machtzentrum Russlands irrten.
    Lenin, so hatte Amy herausgefunden, war ein Hinweis auf den Kreml. Auch Jahrzehnte nach seinem Tod war der einbalsamierte Leichnam des Anführers der Russischen Revolution dort ausgestellt.
    Dieses Mal erforderte die Auflösung des Rätsels ihre vereinten Kräfte. Amy hatte rasch den ersten Teil zusammen: SKP, da war sie sicher, stand für den Staatlichen Kremlpalast, ein großes Veranstaltungsgebäude im Moskauer Kreml. Dan schaffte es, die Bedeutung der restlichen Zahlen und Buchstaben zu enträtseln.
    »BALOG4 R3 muss dann die Sitzreihe sein. Das wäre dann Balkonloge vier, dritte Reihe«, sagte Dan.
    Amy nickte zustimmend. »Manchmal glaube ich, dass du doch nicht bei der Geburt mit meinem echten Bruder
verwechselt wurdest. Die anderen Zahlen müssen irgendeine Kombination oder ein Kode sein. Das finden wir bestimmt heraus, wenn wir dort sind.«
    Nach einem kurzen Sprint durch den Flughafen und eine schnellen Taxifahrt standen Dan und Amy mit aufgeschlagenem Reiseführer vor dem Staatlichen Kremlpalast.
    »Wir müssen in den oberen Teil«, erklärte Amy. Sie hatten einen Sitzplan des Theaters vor sich ausgebreitet und Amy hatte die dritte Reihe in einer der Logen angekreuzt.
    Sie sah noch einmal auf die Uhr.
    »Die letzten beiden Stunden sind angebrochen. Ich glaube, wir schaffen das nicht.«
    »Doch, das werden wir«, widersprach Dan und eilte auf den Eingang des Konzertsaals zu.
    Vor dem eigentlichen Zuschauerraum befand sich eine Halle mit vielen reich verzierten Kunstwerken an den Wänden. Touristen liefen umher und warteten auf die nächste Besichtigung, die erst in zwanzig Minuten stattfinden würde.
    »Das ist unsere Chance«, flüsterte Amy. »Komm, wir schleichen uns rein, solange hier noch so viel los ist.«

    Irgendwo tief im Verborgenen des Gebäudes, das Dan und Amy durchsuchten, verfolgte jemand jede ihrer Bewegungen.

    Sehr clever, die beiden , dachte NRR. Vielleicht schaffen sie es doch noch, bevor die Zeit abläuft .
    NRR griff nach einem Telefon, wählte und ließ es mehrmals klingeln, bevor der Anruf entgegengenommen wurde.
    »Ist die Verbindung sicher?«
    »Darauf muss ich doch wohl nicht antworten«, entgegnete NRR.
    »Ist ja gut. Fass dich kurz.«
    »Ich werde die beiden gleich treffen. Willst du immer noch, dass ich es durchziehe?«
    Am anderen Ende entstand eine Pause. NRR kannte das schon. Der Angerufene war ein nachdenklicher Mensch, der gern alle Eventualitäten abwog.
    »Sie sind schon außergewöhnlich, nicht? Man kann nicht behaupten, sie hätten sich nicht gut geschlagen.«
    »Sie haben von Anfang an verstanden, dass es allein nicht zu schaffen ist«, antwortete NRR.
    »Und dann ein Team wie die Holts anzuheuern. Eindrucksvoll. Ich dachte nicht, dass es funktionieren würde.«
    »Also machen wir weiter?«, fragte NRR.
    »Wenn sie es zu dir geschafft haben, dann führ sie ins Zimmer. Ich glaube, sie sind bereit.«
    Die Verbindung wurde beendet und NRR widmete sich wieder den Überwachungsbildschirmen.

Zwölftes Kapitel
    Alle Türen zum Theatersaal waren verschlossen, aber schon nach einigen Minuten kam ein Mann von einer Reinigungsfirma heraus, der einen Putzwagen vor sich herschob. Dan erkannte ihre Chance und schubste Amy vor den Wagen. Sie blieb an einem der Metallräder hängen und fiel auf den Marmorboden.
    »Du kleiner Mistkerl!«, schimpfte sie, wurde knallrot und vergaß für einen Moment, dass sie sich als Erwachsene verkleidet in einem der prunkvollsten Konzertsäle Europas befand.
    Als sie wieder auf den Beinen war, sah sie der Mann mit schiefem Grinsen an und unterdrückte ein Lachen. Er murmelte etwas auf Russisch, das nach Amys Überzeugung so viel wie »armer Trottel« hieß, und schlich dann kopfschüttelnd weiter den Flur entlang.
    »Dan?«
    Amy sah suchend in alle Richtungen, ordnete ihre lächerliche Perücke und schob die Brille gerade, aber ihr Bruder

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