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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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schließen. Aber da sie nun mal waren, wie sie waren, blinzelte Fiske nur nach rechts und links und wirkte etwas weniger verunsichert als sonst. Und Mr McIntyre brachte beinahe ein Lächeln zustande.
    »Schön«, sagte Mr McIntyre und lehnte sich erleichtert gegen einen Grabstein.
    »Oh nein«, schimpfte Nellie. »Ne, ne, ne. Mit einer so lahmen Antwort kommt ihr nicht davon. Ihr sagt Amy und Dan jetzt, dass sie die Welt gerettet haben. Ihr dankt ihnen dafür, dass sie die fieseste Braut des Planeten besiegt und eine unvorstellbar durchgeknallte Familie wieder zusammengebracht haben. Ihr entschuldigt euch für jeden Schlag, jeden Kratzer, jede Beule und alles Leid, das die beiden erdulden mussten. Und dann«, endete Nellie, »dann beantwortet ihr Dans Frage.«
    »Natürlich danken wir euch. Und es tut uns leid. Und … wie lautete die Frage noch mal?«, erwiderte Mr McIntyre mit der Hinhaltetaktik eines Anwalts.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Dan. »Wir haben das Serum … wozu? Sollen wir es behalten und die Welt regieren? Wo doch selbst Olivia Cahill es für zu gefährlich hielt? Sollen wir die Macht mit den anderen Madrigals teilen? Oder mit allen Cahill-Zweigen? Mit allen Menschen auf der Welt?«
    Amy starrte ihren Bruder ungläubig an. War das wirklich Dan, der alles so gründlich bedachte? Wenn er zu Anfang der Zeichensuche an ein Rezept für Superkräfte gelangt wäre, hätte er es sich schnell zusammengemixt und ohne Zögern runtergekippt.
    Jetzt und hier aber stand er da und hatte sogar noch mehr Fragen.
    »Warum war es so wichtig, ausgerechnet jetzt die Zeichen zu finden?«, fragte er. »Warum war Grace, und ich denke mal alle Madrigals, so verzweifelt? Sie riskierten schließlich, dass Cora Wizard oder Alistair, und selbst die Holts oder gar Isabel das Serum an sich bringen würden? Warum? Nach 500 Jahren?«
    »Grace lag im Sterben«, entgegnete Mr McIntyre. »Sie hatte keine große Wahl.«
    Aber sein Blick huschte unruhig umher. Er sah weder Amy noch Dan in die Augen.
    »Grace hätte Anweisung geben können, die Zeichenjagd erst später beginnen zu lassen«, wandte Amy ein. »Ihr hättet warten können, bis Dan und ich erwachsen sind. Oder bis Isabel stirbt. Oder …«
    »Bitte«, unterbrach sie Onkel Fiske und streckte hilflos die Hände von sich. »Möchtet ihr jetzt nicht einfach euren Sieg feiern? Glücklich sein? Euren beeindruckenden Triumph genießen, anstatt schwierige Fragen zu stellen?«
    »Ich würde gerne wissen, was ich feiere, bevor ich mir ein Partyhütchen aufsetze«, bemerkte Nellie.
    Onkel Fiske und Mr McIntyre tauschten lange Blicke aus.
    »Die drei lassen sich äußerst schwer beschützen«, murmelte Mr McIntyre.
    Amy dachte über das Serum nach. Onkel Fiske hatte ihnen in Jamaika erzählt, dass Gideon Cahill ursprünglich gar nicht beabsichtigt hatte, seiner Familie außerordentliche Kräfte zu verleihen. Er wollte eigentlich nur verhindern, dass noch mehr Menschen an der Pest starben.
    Amy holte Luft.
    »Das Serum«, sagte sie. »Die Pest. Gibt es eine erneute Seuche?«
    Onkel Fiske und Mr McIntyre runzelten auf Kommando die Stirn.
    »Nein … nicht unbedingt«, fing Mr McIntyre unsicher an. Er musste bemerkt haben, wie Nellie ihn wütend anstarrte, denn nach einem schweren Seufzer fuhr er fort: »Die Bedrohung kommt von einer anderen Familie …«
    »Den Lucians?«, riet Dan.
    »Jemand von den Ekaterina? Bae Oh?«, vermutete Amy.
    Mr McIntyre schüttelte den Kopf.
    »Siehst du, wir haben ihnen eingetrichtert, dass alles Böse dieser Welt aus ihrer eigenen Familie kommt«, murmelte Fiske.
    »Es handelt sich um eine komplett andere Familie«, sagte Mr McIntyre. »Sie sind nicht verwandt. Sie gehen noch verdeckter vor als die Cahills, und ehrlich, gegen sie erscheint Isabel Kabra wie Mutter Teresa.«
    Amy schauderte.
    »Sie sind schon seit Langem darauf aus, an die Kräfte der Cahills zu gelangen«, erzählte Fiske. »Sie haben vor Jahren begonnen, die Zeichen zu verfolgen. Vielleicht habt ihr ihre schattenhafte Anwesenheit während der Zeichensuche bemerkt.«
    Amy erinnerte sich, wie oft es ihr vorgekommen war, als würde sie jemand verfolgen. Wenn sie zum Beispiel in der Dunkelheit verdächtige Schritte gehört hatte. Aber das waren letztendlich immer Irina oder Isabel oder auch Fiske selbst gewesen. Als sie in ihm noch den Mann in Schwarz gesehen hatten.
    Oder?
    »Kurz vor Grace’ Tod hat ein Agent der Madrigals eine streng geheime Botschaft dieser anderen Familie

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