Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
stechen, um das Gleiche zu tun.
Diese Reise war fast zwanzig Jahre lang ihr Traum gewesen, doch eine ständig anwachsende Liste von Verpflichtungen sorgte dafür, dass dieser immer hintangestellt wurde. Immer wieder gab es neue Gründe dafür, den Trip aufzuschieben. Eines Tages wurde Julie klar: Wenn sie es jetzt nicht wagte, dann würde sie es niemals tun. Die Gründe, zu Hause zu bleiben – berechtigt oder nicht –, würden einfach immer zahlreicher werden, und irgendwann würde es nicht mehr möglich sein, sich selbst davon zu überzeugen, dass ein Entfliehen möglich war.
Nach einem Jahr der Vorbereitungen und einem dreißig Tage langen Testlauf mit ihrem Mann stachen sie zur Reise ihres Lebens in See. Schon kurz nach dem Lichten des Ankers wurde Julie klar, dass Kinder kein Grund sind, Reisen und Abenteuer aufzuschieben – sie sind im Gegenteil vielleicht sogar der beste Grund dafür, beides zu suchen.
Vor der Reise hatten sich ihre drei Söhne bei der kleinsten Gelegenheit wie die Kesselflicker gestritten. Nun, da sie in einer schwimmenden Einzimmerwohnung miteinander auskommen mussten, lernten sie Geduld, was ihnen ebenso zugute kam wie den Nerven ihrer Eltern. Vor der Reise war die Idee, ein Buch zu lesen, ungefähr so beliebt gewesen wie ein großer Löffel Lebertran. Angesichts der Alternative, auf offenem Meer die Wände anzustarren, lernten alle drei, Bücher zu lieben. So gesehen erwies sich die Entscheidung, die Jungen für ein Jahr aus der Schule zu nehmen und einer neuen Umgebung auszusetzen, als eine großartige Investition in ihre Bildung.
Julie schaute auf die Wolken hinaus, die von den Tragflächen des Flugzeugs durchschnitten wurden, und dachte schon über ihre nächsten Pläne nach: einen Ort in den Bergen finden, wo man das ganze Jahr über Ski fahren konnte. Das Einkommen aus einem Segel- und Takelage-Workshop würde die Skipisten und weitere Reisen finanzieren.
Jetzt, da sie es einmal getan hatte, hatte sie Blut geleckt.
Ändern Sie die Regeln:
Alles Populäre ist falsch
Alles Populäre ist falsch.
Oscar Wilde, irischer Dramatiker
und Romancier
Überlisten Sie das Spiel, anstatt nur mitzuspielen
1999 hatte ich bereits meinen zweiten unbefriedigenden Job hingeworfen und tröstete mich mit Erdnussbutter-Sandwiches. Kurze Zeit später gewann ich bei den chinesischen Meisterschaften im Kickboxen eine Goldmedaille. Nicht etwa, weil ich besonders gut im Kicken oder Boxen bin – du lieber Himmel, nein! Allein meinen kämpferischen Fähigkeiten zu vertrauen wäre mir ein bisschen zu gefährlich gewesen. Schließlich ging es nur um eine Wette, und ich hatte gerade einmal vier Wochen Zeit, mich vorzubereiten. Nebenbei bemerkt, habe ich einen Kopf wie eine Wassermelone – und der hätte ein groß-artiges Ziel abgegeben. Nein, ich gewann, weil ich die Regeln genau durchgelesen und dabei zwei Schlupflöcher entdeckt hatte:
Erstens: Das Wiegen fand am Tag vor dem Wettkampf statt. Mit Dehydrationstechniken, wie ich sie mittlerweile Top-Gewichthebern beibringe, nahm ich in 18 Stunden 28 Pfund ab. Ich brachte beim Wiegen 165 Pfund auf die Wage und hyperhydrierte dann zurück auf 193 Pfund. Es ist viel weniger schwer, gegen jemanden zu kämpfen, der drei Gewichtsklassen leichter ist als man selbst. Arme kleine Burschen. Übrigens: Das ganze geschah unter ärztlicher Aufsicht – also bitte nicht nachmachen.
Zweitens half mir noch eine Formalität im Kleingedruckten: Fiel einer der Kämpfer in einer Runde dreimal aus dem Ring, dann wurde der Kampf abgebrochen und sein Gegner zum Sieger erklärt. Ich hatte mir vorgenommen, meine Kampftechnik auf diese Regel auszurichten und meine Gegner einfach aus dem Ring zu schubsen. Sie können sich vorstellen, dass die chinesischen Kampfrichter in Anbetracht dieser Methode nicht gerade happy waren.
Das Ergebnis? Ich gewann alle Kämpfe durch technischen K.o. und ging als Sieger der nationalen Meisterschaft nach Hause. Alle anderen Wettkampfteilnehmer, die zwischen fünf und zehn Jahre Training und Kampfpraxis aufweisen konnten, mussten sich geschlagen geben.
Seien Sie nicht dumm, sondern hinterfragen Sie den Status quo
Die meisten Menschen benutzen zum Laufen ihre Füße. Heißt das, dass ich es vorziehe, auf den Händen die Straße entlangzugehen? Trage ich meine Unterhosen über der Hose, nur um anders zu sein? Nein, normalerweise tue ich das nicht. Außerdem haben mir die Füße beim Laufen und der Tanga in der Jeans bislang recht gute Dienste
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