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Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben

Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben

Titel: Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Ferriss
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und ich arbeitete mich zu Tode. Ich hatte mein eigenes Unternehmen gegründet, nur um dann zu erkennen, dass es fast unmöglich sein würde, es zu verkaufen. Ich fühlte mich gefangen und kam mir dämlich vor. Eigentlich sollte ich in der Lage sein, die Ursache des Problems zu erkennen, dachte ich mir. Warum bin ich so ein Idiot? Warum kriege ich es nicht hin? Reiß dich am Riemen und hör auf, so ein [hier bitte ein Schimpfwort Ihrer Wahl einsetzen] zu sein! Ich fragte mich, was nicht mit mir stimmte. Dabei war alles in Ordnung. Ich hatte nicht mein Limit erreicht, sondern das Limit meines damaligen Geschäftsmodells. Es lag nicht am Fahrer, sondern am Fahrzeug.
    Entscheidende Fehler, die ich in der Anfangszeit gemacht hatte, sorgten dafür, dass ich Brain QUICKEN nie würde verkaufen können. Mein Baby hatte ein paar schwere Geburtsfehler. Die Frage lautete also: Wie befreie ich mich von diesem Frankenstein und erziehe ihn zur Selbstständigkeit? Wie befreie ich mich aus den Tentakeln meiner Arbeitssucht? Und wie überwinde ich die Angst, dass der Laden ohne meine 15-Stunden-Tage auseinanderfällt? Wo ist der Fluchtweg aus diesem selbsterrichteten Gefängnis? Eine Reise, entschied ich. Ein Sabbatjahr, in dem ich um die Welt reiste.
    Also unternahm ich diese Reise. Einfach so, denken Sie? Nun ja, dazu kommen wir gleich. Zuerst einmal begnügte ich mich nämlich damit, sechs Monate lang mit meiner Schande und meinem Zorn herumzulaufen. Dabei betete ich die ganze Zeit eine Endlosschleife von Gründen herunter, warum meine geplante Flucht nur Fantasie war und niemals funktionieren konnte. Zweifellos eine meiner produktiveren Perioden.
    Als ich dann eines Tages gerade dabei war, mir in den schönsten Farben auszumalen, wie schlimm mein zukünftiges Leiden sein würde, kam mir plötzlich eine wirklich großartige Idee, die beste meiner gesamten »Don’t Happy, Be Worry«-Phase: Ich musste mir doch nur selbst vor Augen führen, wie der befürchtete Albtraum eigentlich aussah. Was wäre das Schlimmste, was durch meine Reise ausgelöst werden könnte? Nun ja, mein Unternehmen könnte eingehen, während ich um die Welt jettete, das war klar. Das würde es wahrscheinlich auch. Eine Abmahnung würde nicht an mich weitergeleitet werden und ich würde von irgendwem verklagt werden. Mein Unternehmen würde dichtmachen und das Inventar in den Regalen verderben, während ich an irgendeinem verlassenen Strand in Irland saß und mir die Fußnägel feilte. Mein Kontostand würde um 80 Prozent einbrechen, und zweifellos würden mein Auto und mein Motorrad aus der Garage gestohlen werden. Wahrscheinlich würde mir jemand vom Balkon eines Wolkenkratzers auf den Kopf spucken, während ich einen herumstreunenden Hund mit Essensresten fütterte, der sich durch mein lautes Fluchen prompt erschrecken und mir ins Bein beißen würde. Mein Gott, das Leben ist hart und grausam.
    Die Angst definieren heißt, die Angst überwinden
    Dann geschah etwas Komisches. Trotz meines ständigen Bemühens, mich selbst herunterzuziehen, begann ich auf einmal, fast gegen meinen Willen, gegenzusteuern. Sobald das vage Unbehagen und die unbestimmten Ängste ein Ende hatten, weil ich meinen Albtraum, mein Worst-Case-Szenario, definiert hatte, fürchtete ich mich weniger davor, die Reise tatsächlich anzutreten. Plötzlich fing ich an, über einfache Schritte nachzudenken, die ich unternehmen könnte, um finanziell über die Runden zu kommen, wenn tatsächlich alles auf einmal schiefgehen sollte. Wenn es sein müsste, könnte ich beispielsweise jederzeit einen Teilzeitjob als Barkeeper annehmen, um die Miete zu bezahlen. Ich könnte ein paar Möbel verkaufen und nicht mehr essen gehen. Ich könnte den Kindergartenkindern, die morgens an meinem Apartment vorbeiliefen, das Essensgeld klauen. Es gab unzählige Möglichkeiten. Ich begriff, dass es nicht so schwer sein würde, wieder auf die Beine zu kommen, und schon gar nicht zu überleben. Meine Flucht würde mich nicht das Leben kosten – nicht einmal annähernd. Die Konsequenzen wären nicht viel unangenehmer, als mit einer zu engen Hose herumzulaufen.
    Auf einer Skala von eins bis zehn (wobei »eins« für keine Auswirkungen und »zehn« für eine dauerhafte Lebensveränderung steht) würde mein sogenanntes Worst-Case-Szenario vielleicht einen temporären Wert von drei oder vier erreichen. Ähnliches träfe wohl auf die meisten Menschen zu, die eine Katastrophe der Kategorie »Verdammte Sch**ße, mein Leben ist

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