Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben

schlimmste Dürre des Landes seit zehn Jahren mitzuerleben. Aus ebendiesen Gründen würden aber vielleicht viele andere, die egoistischer und überlebensorientierter denken, sein Timing als eher schlecht bezeichnen.
    Auch hatte sich die nationale Speisekarte verändert, und solche Luxusartikel wie Brot oder sauberes Wasser gab es nicht mehr. Er lebte vier Monate lang von einer matschigen Pampe aus Maismehl und Spinat. Nicht gerade das, was die meisten von uns auf dem Teller haben wollen.
    »Wow, ich kann überleben.«
    Jean-Marc wusste, dass er nicht zurückkonnte, aber es machte ihm nichts aus. Nach zwei Wochen hatte er sich an das Essen gewöhnt – Frühstück, Mittag- und Abendessen: Pampe à la Ghana – und verspürte nicht mehr den Wunsch, wegzulaufen. Die einfachste Ernährung und gute Freunde waren das Einzige, was er wirklich brauchte. Was von außen wie eine Katastrophe aussah, wurde für ihn zu einer Art Offenbarung: Das Schlimmste war gar nicht so schlimm. Um das Leben zu genießen, brauchen Sie keinen Schnickschnack, solange Sie selbstbestimmt über Ihre Zeit verfügen können und erkennen, dass die meisten Dinge nicht so ernst sind, wie Sie sich manchmal einreden.
    Heute ist Jean-Marc 48 Jahre alt. Er lebt in einem hübschen Haus in Ontario. Er hat zwar Geld, aber er weiß, wenn er morgen sein Haus verlöre und arm würde, machte ihm das nichts aus. Einige seiner schönsten Erinnerungen drehen sich nach wie vor um Momente, in denen es nichts weiter als gute Freunde und Maispampe gab. Er ist entschlossen, für sich und seine Familie besondere Momente zu schaffen, und seine Rente bereitet ihm keinerlei Kopfzerbrechen. Seit 20 Jahren gönnt er sich immer wieder Phasen des Ruhestands – und erfreut sich dabei bester Gesundheit.
    Heben Sie sich Ihre Träume nicht für das Ende auf. Es spricht alles dagegen, Ihr Leben so zu vergeuden.
    F & A: Fragenund Aktionen

    Ich bin ein alter Mann und
ich habe viel Schreckliches erlebt,
doch das meiste davon
ist zum Glück nie eingetreten.
Mark Twain, amerikanischer
Schriftsteller
    Wenn der Gedanke abzuspringen Sie nervös macht oder Sie ihn aus Angst vor dem Unbekannten immer wieder aufschieben, dann kann ich Ihnen helfen. Nehmen Sie sich einen Stift und ein Blatt Papier und beantworten Sie die folgenden Fragen. Denken Sie nicht zu viel nach, sondern halten Sie fest, was Ihnen spontan einfällt. Kürzen Sie nicht und korrigieren Sie nicht – schreiben Sie einfach drauflos, je mehr, desto besser. Nehmen Sie sich für jede Antwort ein paar Minuten Zeit.
Definieren Sie Ihren Albtraum: Was ist das absolut Schlimmste, das passieren könnte, wenn Sie tun, was Sie möchten? Welche Zweifel, Ängste und Bedenken kommen hoch, wenn Sie über die großen Veränderungen nachdenken, die Sie in Ihrem Leben vornehmen möchten? Stellen Sie sich den schlimmsten Fall in allen Details vor und malen Sie ihn sich in den buntesten Farben aus. Wäre es das Ende Ihres Lebens? Wie groß wäre der Schaden auf Dauer – wenn es überhaupt einen gäbe – auf einer Skala von eins bis zehn? Handelt es sich dabei wirklich um Folgen, die sich nicht wieder ändern könnten? Wie wahrscheinlich ist es, dass diese tatsächlich eintreten?
Welche Schritte könnten Sie unternehmen, um den Schaden zu beheben oder die Ausgangssituation wiederherzustellen? Wahrscheinlich ist das leichter, als Sie sich vorstellen. Überlegen Sie, wie Sie die Dinge wieder unter Kontrolle bekommen könnten.
Welchen Effekt oder welchen Nutzen hätte es – sei es zeitlich begrenzt oder dauerhaft –, wenn eines der wahrscheinlicheren Szenarien einträte? Nun, da Sie Ihren persönlichen Albtraum definiert haben, sollten Sie sich fragen, welche Ergebnisse mit größerer Wahrscheinlichkeit oder gar mit Sicherheit zu erwarten sind, egal, ob innerlich (Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und so weiter) oder äußerlich. Welche Auswirkungen hätten diese wahrscheinlicheren Ergebnisse auf einer Skala von eins bis zehn? Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie zumindest ein halbwegs gutes Ergebnis hinbekämen? Haben weniger intelligente Menschen das Gleiche vor Ihnen versucht und dabei Erfolg gehabt?
Angenommen, Sie würden heute Ihren Job verlieren. Was täten Sie, um Ihr Leben finanziell unter Kontrolle zu bekommen? Stellen Sie sich das Szenario vor und gehen Sie die oben genannten Fragen eins bis drei durch. Wenn Sie Ihren Job kündigten, um andere Möglichkeiten zu erproben, wie könnten Sie dann später, wenn es unbedingt sein müsste,