Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
ruiniert« durchzustehen hätten. Und vergessen Sie nicht, dass wir hier vom Super- GAU mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Million reden. Auf der anderen Seite versprach das wahrscheinlichste Best-Case-Szenario einen dauerhaften lebensverändernden Effekt von neun oder zehn auf der gleichen Skala.
Mit anderen Worten: Ich riskierte einen unwahrscheinlichen und zeitlich begrenzten negativen Effekt der Stärke drei oder vier, um eine wahrscheinliche und dauerhafte positive Veränderung der Stärke neun oder zehn zu erreichen. Und notfalls konnte ich, wenn ich das wollte, mit ein wenig Arbeitsaufwand und ohne große Schwierigkeiten wieder zu dem Workaholic werden, der ich derzeit war. Daraus ergab sich die grundlegende Einsicht, dass es praktisch kein Risiko gab. Stattdessen konnte ich aber auf große positive Veränderungen in meinem Leben hoffen. Und wenn alles schiefging, würde es mich nicht mehr Arbeit kosten, als ich derzeit investierte, um so weiterzumachen wie bisher.
Also entschloss ich mich, meine Reise anzutreten, und kaufte mir ein Flugticket nach Europa. Ich fing an, zu planen und meinen physischen und psychischen Ballast hinter mir zu lassen. Keine der Katastrophen, die ich mir ausgemalt hatte, trat ein, und mein Leben hat sich seither auf geradezu märchenhafte Weise verbessert. Mein Geschäft lief trotz meiner Abwesenheit besser als je zuvor, und ich vergaß es 15 Monate lang mehr oder weniger, während es meine Reisen um die Welt finanzierte.
Entlarven Sie die Angst,
die sich als Optimismus tarnt
Angst hat viele Formen, und oft wird sie nicht beim Namen genannt. Denn viele haben Angst vor der Angst. Gerade intelligente Menschen verdrängen ihre Angst gerne und geben sich optimistisch. Die meisten Angestellten, die den Gedanken an eine Kündigung mit sich herumtragen, versuchen sich selbst weiszumachen, dass ihr Los sich mit der Zeit oder mit steigendem Einkommen verbessern wird. Das hört sich vernünftig an, und es ist eine verlockende Täuschung, wenn man nur einen langweiligen oder wenig inspirierenden Job hat. Die meisten handeln nämlich erst, wenn ihnen der Job zur wahren Hölle wird. Alles, was weniger schlimm ist, kann man schließlich ertragen, wenn man es sich nur schönredet.
Glauben Sie aber wirklich daran, dass die Situation sich bessern wird, oder ist das nichts weiter als Wunschdenken und eine Ausrede dafür, nichts zu tun? Wenn Sie sich Ihrer Sache sicher wären, würden Sie dann Ihren Job auf diese Weise in Frage stellen? Vermutlich nicht. Nur Ihre Angst vor dem Unbekannten, die sich als Optimismus tarnt, hindert Sie daran, etwas zu ändern.
Geht es Ihnen heute besser als vor einem Jahr, vor einem Monat oder vor einer Woche? Wenn nicht, dann wird sich Ihre Situation auch nicht von selbst verbessern. Dann machen Sie sich etwas vor, und es ist an der Zeit, nach der Notbremse Ausschau zu halten und den Absprung zu planen. Lässt man die Möglichkeit eines Abgangs à la James Dean einmal außen vor, dann haben Sie noch ein LANGES Leben vor sich. Jeden Tag acht Stunden, 40 bis 50 Jahre lang – das ist eine verdammt lange Zeit, wenn die Rettung am Ende ausbleibt. Auch wenn Sie am Stück durcharbeiten würden, müssten Sie sich noch ungefähr 500 Monate abrackern. Das ist ganz schön lange, und Sie sollten sofort damit aufhören, Ihre Lebenszeit zu verschwenden.
Kann bitte jemand den Oberkellner rufen?
Du hast es bequem. Du hast keinen Luxus. Und erzähle mir nicht, dass Geld eine Rolle spielt. Der Luxus, von dem ich rede, hat nichts mit Geld zu tun. Man kann ihn nicht kaufen. Er ist der Lohn derjenigen, die keine Angst vor Unbequemlichkeit haben.
Jean Cocteau, französischer Dichter, Romancier, Boxmanager und Filmemacher
Manchmal ist das Timing perfekt. Hunderte von Autos kurven auf dem Parkplatz herum, und dann fährt jemand genau drei Meter vor Ihnen aus seiner Parklücke. Ein Weihnachtswunder!
Dann gibt es wieder Momente, in denen das Timing besser sein könnte. Beim Sex klingelt das Telefon und will eine halbe Stunde lang nicht aufhören. Zehn Minuten später steht der UPS-Bote mit einem Paket vor der Tür. Schlechtes Timing kann einem den Spaß verderben.
Jean-Marc Hachey kam als Entwicklungshelfer nach Westafrika, voller Hoffnung, hier etwas bewirken zu können. In diesem Sinn war sein Timing großartig. Er kam in den frühen 1980er Jahren nach Ghana, mitten in einen Staatsstreich sowie eine Periode der Hyperinflation hinein und gerade noch rechtzeitig, um die
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