Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
Päckchen Frischkäse, Eier, Stevia, Gelatine, Vanille, saure Sahne … In diesem Fall hatte das missratene Ergebnis wahrscheinlich diverse Ursachen.
Ich war auf einer kohlehydratfreien Diät und hatte dieses Rezept schon einmal benutzt. Das Ergebnis war so köstlich gewesen, dass meine Mitbewohner darauf bestanden hatten, dass ich Cheesecake in größeren Mengen produzierte. Damit begannen dann die mathematischen Kunststücke und die Probleme.
Bevor Splenda ® und andere Wunder-Süßstoffe auf den Markt kamen, benutzte der harte Kern eben Stevia, ein Kraut, das 300-mal süßer ist als Zucker. Eine solche Zutat musste man natürlich mit Vorsicht handhaben, und ich war nicht gerade ein vorsichtiger Küchenmeister. Ich hatte einmal Plätzchen gebacken und statt Backpulver Natron verwendet, was dazu führte, dass meine Mitbewohner den ganzen Rasen vor dem Haus vollkotzten. Dieses neue Meisterwerk ließ nun allerdings die missglückten Plätzchen wie Haute Cuisine aussehen: Es schmeckte wie ein Gemisch aus flüssiger Käsesahne, kaltem Wasser und ungefähr 600 Päckchen Zucker.
Ich tat also, was jeder normale und rational denkende Mensch tun würde: Ich schnappte mir seufzend den größten Suppenlöffel, den ich finden konnte, und setzte mich vor den Fernsehapparat, um mich der verdienten Strafe zu unterziehen. Ich hatte schließlich einen ganzen Sonntag und eine Bootsladung von Zutaten verschwendet – also musste ich auch ernten, was ich gesät hatte, und die Suppe sprichwörtlich auslöffeln.
Eine Stunde und 20 große Löffel voll später war der Inhalt der riesigen Schüssel noch nicht merklich weniger geworden, aber ich war hinüber. Nicht nur konnte ich zwei Tage nichts anderes als Suppe essen, ich brachte es anschließend volle vier Jahre lang nicht über mich, Cheesecake auch nur anzuschauen, obwohl dieser bis dahin zu meinen Leibspeisen gehört hatte.
Dumm? Natürlich. Dümmer geht’s nicht. Das ist ein lächerliches und winzig kleines Beispiel für eine Verhaltensweise, die im Berufsalltag der meisten Menschen regelmäßig zu beobachten ist: selbstauferlegtes Leiden, das sich vermeiden ließe. Klar, ich lernte meine Lektion und bezahlte für meinen Fehler. Aber die Frage ist doch – warum eigentlich?
Es gibt zwei Arten von Fehlern: Fehler aus Ehrgeiz und Fehler aus Faulheit.
Erstere sind manchmal die Folge, wenn man sich dafür entscheidet, etwas zu tun. Diese Art von Fehlern begeht man, wenn man nicht über alle nötigen Informationen verfügt, was ja permanent der Fall ist. Zu einem solchen Verhalten will ich Sie unbedingt ermutigen, denn Glück ist den Mutigen hold.
Die zweite Art von Fehlern fußt darin, aus Faulheit etwas nicht zu tun. Wir weigern uns, an einer schlechten Situation etwas zu ändern – aus Angst, obwohl wir alle Fakten kennen. So wird aus einer schlechten Beziehung eine schlechte Ehe und aus einer schlechten Jobwahl lebenslanger Freiheitsentzug.
»Ja, aber was ist, wenn ich in einer Branche arbeite, in der häufige Stellenwechsel der Karriere schaden? Ich bin erst seit knapp einem Jahr hier, und künftige Arbeitgeber würden von mir denken …« Würden sie das wirklich? Hinterfragen Sie Ihre Annahmen, bevor Sie sich weiter quälen. Ich kenne nur einen gemeinsamen Nenner, den die guten Arbeitgeber in allen Branchen sexy finden: Leistung. Sind Ihre Ergebnisse der Knaller, dann ist es auch egal, wenn Sie nach drei Wochen in einer schlechten Firma die Brocken hinschmeißen. Außerdem sollten Sie sich überlegen: Falls man in Ihrem Job wirklich nur dann befördert wird, wenn man es vier Jahre am Stück in einer zermürbenden Arbeitsumgebung aushält, könnte es dann vielleicht sein, dass es sich um ein Spiel handelt, das zu gewinnen sich nicht lohnt?
Die Konsequenzen falscher Entscheidungen werden mit zunehmendem Alter nicht besser.
Was ist Ihr Rezept für Cheesecake?
F & A: Fragen und Aktionen
Zehntausende Menschen, die meisten davon weniger fähig als Sie, kündigen oder verlieren Tag für Tag ihren Job. Das ist weder ungewöhnlich noch tödlich. Hier sind ein paar Übungen, mit denen Sie sich klarmachen können, wie natürlich ein Jobwechsel ist und wie einfach der Übergang zu etwas anderem sein kann.
1. Zuerst der übliche Realitätscheck: Wo finden Sie am wahrscheinlichsten das, was Sie suchen – in Ihrem gegenwärtigen Job oder woanders?
2. Angenommen, Sie würden heute Ihren Job verlieren – was könnten Sie tun, um sich finanziell abzusichern?
3. Melden Sie sich
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