Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
China.«
Wenn Ihr Traum, wenn das Glücksversprechen darin besteht, nach Ihrem Berufsleben in Thailand in Saus und Braus zu leben oder in der Karibik herumzuschippern oder China per Motorrad zu durchqueren, dann kann ich Ihnen etwas verraten. All das kann man für weniger als 3000 Dollar tun. Ich weiß es, denn ich habe alle drei Reisen unternommen. Hier sind einfach mal ein paar Beispiele, mit wie wenig Geld man wie weit kommt. 42
250 US-Dollar : Fünf Tage auf einer privaten Forschungsinsel der Smithsonian Institution in den Tropen – mit drei eingeborenen Fischern, die mir mein gesamtes Essen fingen und zubereiteten und mich darüber hinaus auch noch zu den besten verborgenen Tauchplätzen Panamas brachten.
150 US-Dollar : Drei Tage im Weingebiet der Provinz Mendoza in Argentinien, wo ich ein Privatflugzeug mit persönlichem Führer charterte, das mich über die schönsten Weinberge rund um die schneebedeckten Anden flog.
Frage: Wofür haben Sie Ihre letzten 300 Euro ausgegeben? In den meisten amerikanischen Städten können Sie für den entsprechenden Dollar-Betrag zwei oder drei Wochenenden lang irgendwelchen unsinnigen Aktivitäten nachgehen, die die Arbeitswoche vergessen machen sollen und die man selbst gleich wieder vergessen hat. 300 Euro sind für acht Tage voller lebensverändernder Erlebnisse sicherlich besser angelegt, als sie an ein paar Wochenenden für Wellness, Musical, Essengehen, Nightclubbing etc. auf den Kopf zu hauen. Aber ich rede eigentlich gar nicht von acht Tagen. Das waren nur kurze Zwischenspiele in einem ganz neuen Leben. Ich rede von viel, viel mehr.
Der Beginn des Mini-Ruhestands
Es gibt wichtigere Dinge im Leben
als ständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
Mahatma Gandhi, indischer Pazifist
Im Februar 2004 ging es mir schlecht, und ich war völlig überarbeitet. Ich wollte im März nach Costa Rica reisen, um dort vier Wochen lang Spanisch zu lernen und mich zu entspannen. Meine Batterien mussten wieder aufgeladen werden, und vier Wochen erschienen mir als eine »vernünftige« Zeitspanne – wenn es denn überhaupt eine Methode gibt, nach der man so etwas bemessen kann.
Ein Freund, der sich mit Südamerika auskannte, wies mich dezent darauf hin, dass das möglicherweise nicht ganz so funktionieren würde, wie ich es mir vorstellte, da in Costa Rica die Regenzeit bevorstand. Sintflutartige Regengüsse waren in der Tat nicht das erhebende Erlebnis, das ich brauchte, also schwenkte ich auf vier Wochen Spanien um. Doch der Flug über den Atlantik ist lang, und Spanien liegt in der Nähe einiger anderer Länder, die ich schon immer hatte besuchen wollen. Nach dieser Überlegung dauerte es nicht mehr lange, und das Wort »vernünftig« verabschiedete sich aus meinen Reiseplanungen. Ich beschloss, mir drei volle Monate zu gönnen und im Anschluss an die vier Wochen Spanien nach meinen skandinavischen Wurzeln zu forschen.
Sollte meine Abwesenheit wirklich irgendwelche Katastrophen an der Heimatfront auslösen, dann würde das ganz sicher innerhalb der ersten vier Wochen geschehen. Das Risiko würde sich also eigentlich nicht wirklich vergrößern, wenn ich meinen Trip auf drei Monate aufstockte . Ja, drei Monate wären großartig.
Aus den drei wurden 15 Monate, und ich fing an, mich zu fragen: Warum nimmt man nicht die üblichen 20 bis 30 Jahre Ruhestand und teilt sie auf das ganze Leben auf, anstatt alles für das Ende aufzusparen?
Verabschieden Sie sich von der Illusion,
Sie könnten die ganze Welt in zwei Wochen sehen
Wenn man gewohnt ist, 46, 48 oder gar 50 Wochen im Jahr zu arbeiten, und dann plötzlich die Zeit und Möglichkeit hat, ausgedehnte Reisen zu unternehmen, passiert oft Folgendes: Man schnappt völlig über, will zehn Länder in vierzehn Tagen bereisen und endet als Wrack. Es ist ungefähr so, als wenn man einen verhungernden Hund in einem Metzgerladen frei laufen ließe. Er wird sich zu Tode fressen.
Ich machte während der ersten drei Monate meiner 15-monatigen Visionssuche genau das falsch. Zusammen mit einem Freund, der drei Wochen frei bekommen hatte, bereiste ich sieben Länder. Unser Trip war ein einziger wunderbarer Adrenalinstoß, aber es war so, als würde ich mein Leben plötzlich im Schnelldurchlauf betrachten. Nach kurzer Zeit konnten wir uns kaum erinnern, was in welchen Ländern passiert war (mit Ausnahme von Amsterdam 43 ), uns beiden war die meiste Zeit übel und es war frustrierend, dass wir so viele Orte nur deshalb verlassen mussten, weil
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