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Die 50 Groessten Luegen Und Legenden Der Weltgeschichte

Titel: Die 50 Groessten Luegen Und Legenden Der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Ingmar Gutberlet
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über den Frieden ausgeschwiegen? Der Grieche, athenischer Flottenkommandant im Peloponnesischen Krieg (431– 404 v. Chr.), gilt schließlich als überaus verlässlich in seinem Bericht über die athenische Kriegführung im 5. Jahrhundert.
    Die Frage, ob es den Friedensvertrag zwischen Griechen und Persern wirklich gegeben hat, ist durchaus bedeutsam, denn die Geschichtsschreibung der nachfolgenden Epoche baut auf der Authentizität dieses Vertrages auf. Die Perserkriege spielen in der Geschichte des klassischen Griechenlands eine außerordentlich wichtige Rolle. Ihren Abschluss findet diese Epoche im Kalliasfrieden – oder sie ging ohne diesen offiziellen Friedensschluss von einer Phase kriegerischer Auseinandersetzung sang- undklanglos in eine Friedensphase über. Das erscheint den meisten Historikern offenbar so unbefriedigend, dass sie den Bericht über den Friedensvertrag trotz der Fragwürdigkeiten weiterhin als glaubhaft ansehen. Die Forschungskontroverse darüber wird möglicherweise nie gelöst, und selbst die betroffenen Historiker stöhnen mitunter über diese Frage, die zu einem regelrechten Stehaufmännchen der klassischen Antike geworden ist.

Kleopatra: Schönste Frau der Welt?
KLEOPATRA
SCHÖNSTE FRAU DER WELTGESCHICHTE?
    »Was für eine Nase«, schwärmt im Comic Asterix und Kleopatra der Druide Miraculix unaufhörlich, und er lässt sich nicht als einziger zu hymnischen Kommentaren über die Schönheit der ägyptischen Königin hinreißen. Aber nicht nur im Comic, auch in Wirklichkeit ließen sich die Männer von Kleopatras Äußerem beeindrucken. So über die Maßen schön war sie, dass die römischen Herrscher Caesar und Marcus Antonius einer nach dem anderen ihren Reizen verfielen. Caesar, der ihr die Herrschaft über Ägypten sichern half und nach Rom einlud, schenkte sie einen Sohn. Nach Caesars Tod heiratete sie Marcus Antonius, und aus dieser Verbindung gingen sogar drei Kinder hervor. Als Antonius dann mit der Schlacht bei Actium (31 v. Chr.) den Machtkampf um die Herrschaft in Rom gegen seinen Rivalen Octavian verlor und die falsche Kunde vom Tod der Geliebten erhielt, beging er Selbstmord. Kleopatra ließ sich ein paar Tage später von einer Giftschlange beißen und folgte ihm in den Tod.
    Wer nacheinander zwei große Männer mühelos um den Finger wickelte und in der Weltpolitik selbstbewusst mitmischte, muss von beeindruckender Schönheit gewesen sein, urteilte die Nachwelt. Zahlreiche Porträts bilden diese Schönheit ab, und noch Jahrhunderte später bezeichnete Boccaccio Kleopatras Schönheit als ihre vorzüglichste Eigenschaft. Kein Wunder, dass im 20. Jahrhundert makellose Stars bemüht wurden, wenn die ägyptische Königin im Film auftauchen sollte.
    Allerdings lässt sich die Schönheit Kleopatras gar nicht belegen. Von Zeitgenossen, die die ägyptische Königin gekannt haben, gibt es nur zwei Zeugnisse, die allerdings nicht als objektiv gelten können: Sie stammen von Caesar und seinem Parteigänger Hirtius. Den Porträts der Königin kann man nicht trauen, denn sie wurden damals wie heute idealisiert, und antike Abbildungen können nicht als Beleg für das Aussehen eines Menschen herangezogen werden. Die Künstler schufen häufig schmeichelhafte Bildnisse und hielten sich an die Vorgaben der staatlichen Propaganda oder ihrer Auftraggeber, die die Königin bewunderten.
    Die Würdigungen der römischen Geschichtsschreiber sind bereits im Abstand von ein bis zwei Jahrhunderten verfasst – und aus dieser Sicht muss Kleopatra vor allem als außerrömischer Eindringling erscheinen, der die römische Szene aufmischt. Trotzdem erzählt der römische Geschichtsschreiber Plutarch von dem Vergnügen, sich mit ihr zu unterhalten, und ihrer sanften Stimme. Ihr Aussehen an sich habe ihre Ausstrahlung nicht ausgemacht. In vielen Übersetzungen wurde aus der entsprechenden Stelle, Kleopatra sei nicht schön oder gar hässlich gewesen. Plutarchs Kollege Cassius Dio dagegen bezieht sich eindeutig auf ihr Äußeres und rühmt Kleopatra sogar als die schönste aller Frauen, vermerkt aber auch ihre verführerische Stimme und ihren großen Charme. Insgesamt ist die Überlieferung zur Persönlichkeit Kleopatras aber so widersprüchlich und tendenziös, dass Historiker sich ohnehin schwertun, ihre Biografie zu schreiben. Wie sollten da verlässliche Urteile über ihre äußere Erscheinung möglich sein?
    Je nach Blickwinkel war Kleopatra die letzte Herrscherin über ein uraltes Königreich von

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