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Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Titel: Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Mayer
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gut nutzen: Die konkurrieren kaum mit der jeweiligen Hauptkultur. Nicht zuletzt bieten sich mit kompakten Formen wie Buschtomaten, Buschbohnen und »Minisorten«, etwa von Kohlarten, platzsparende Alternativen an.
    Salat und Spinat schießen im Sommer
    Sicherlich kann es vorkommen, dass Kopfsalat, Feldsalat und Spinat im Sommer »schießen«. Ihre Wildformen sind sogenannte Langtagpflanzen. Solange die Tage im Frühjahr und Herbst relativ kurz sind, wachsen nur die Blätter. Bei zunehmender Tageslänge, etwa ab 14 Stunden mit ununterbrochenem Licht, erfolgt eine Umstimmung: Die Pflanzen werden zum Blühen angeregt. Dann schießen über dem Laub Stängel nach oben, an denen sich die Blüten entfalten. Alle Kraft geht in die Blüte und Samenbildung, die Blätter werden bitter oder zumindest fad und sind kein Genuss mehr.
    Das können Sie aber leicht vermeiden, indem Sie für die Aussaat und Pflanzung zwischen spätem Frühjahr (ab April/Mai) und Sommer schossfeste, tagneutrale Sorten wählen. Die gibt es heute von Spinat ebenso wie von Feldsalat,
und beim Kopfsalat eignen sich mittlerweile viele Sorten für den Sommeranbau ebenso wie für den Früh-und Spätanbau. Zum Schießen kommt es hier höchstens einmal, wenn es längere Zeit sehr heiß ist und nicht ausreichend gegossen wird. Etwas häufiger passiert das bei den Pflück- und Schnittsalaten. Da sie schon nach wenigen Wochen geerntet werden, müssen sie nicht ganz so schossfest sein, werden dann aber bei starker Hitze und Trockenheit etwas »schießanfälliger«.
    Hitze und Trockenheit können ebenso bei Radieschen und Rettichen zum Schießen führen. Auch hier lässt sich durch die Wahl geeigneter Sorten für die warme Jahreszeit vorbeugen, wobei natürlich die Wasserversorgung nicht zu kurz kommen darf. Selbst von der Endivie, die man normalerweise erst ab Mitte Juni sät, werden heute schossfeste Sorten für eine Aussaat ab April angeboten. Bei der Roten Bete und dem Knollensellerie dagegen lässt sich die Anbauzeit nicht verfrühen: Wenn man diese zu zeitig sät oder pflanzt, werden sie durch die kühlen Temperaturen im Jugendstadium zum vorzeitigen Blühen angeregt.
    Salat und Spinat schießen im Sommer
    Viele Tomatenfans freuen sich, wenn sie irgendwo hören oder lesen, was früher oft gerühmt wurde: dass sich ihr Lieblingsgemüse problemlos über Jahre am selben Platz anbauen lässt. Richtig ist zumindest, dass Tomaten, anders als etwa Erbsen, Gurken und Sellerie, keine ausgesprochen selbstunverträglichen Pflanzen sind. Richtig ist auch, dass es bei Tomaten (noch) keinen dermaßen verbreiteten, gefährlichen und langlebigen Bodenschadpilz gibt wie etwa die Kohlhernie beim Kohlgemüse.
    Trotzdem empfehlen mittlerweile alle Fachleute, den Standort für Tomaten jährlich zu wechseln und drei bis vier Jahre lang am selben Platz weder Tomaten noch die verwandten Nachtschattengewächse Paprika, Aubergine und Kartoffel anzubauen. Ein wichtiger Grund dafür ist die Pilzkrankheit Kraut- und Braunfäule ( Phytophthora infestans ), die mittlerweile im Sommer fast regelmäßig an Freilandtomaten auftritt, besonders bei feuchtwarmem Wetter. Hier spielen Infektionen durch Windverbreitung zwar die größte Rolle, doch es hat sich gezeigt, dass der Erreger auch im Boden überdauern und im nächsten Jahr die Tomaten erneut befallen kann.
    Die Kraut- und Braunfäule ist zudem längst nicht die einzige Krankheit, die sich am Pflanzplatz etablieren kann: Dazu kommen bodenbürtige Pilzkrankheiten wie Fusarium, Verticillium und Korkwurzelkrankheit sowie Bakterienwelken, die besonders oft in Gewächshäusern auftreten, außerdem Wurzelnematoden (Älchen). Tendenziell scheinen solche Plagen zuzunehmen, nicht zuletzt auch wegen des häufigen Tomatenanbaus. Deshalb ist der jährliche Platzwechsel mitsamt den genannten Anbaupausen sehr ratsam.
    Späte Möhren eignen sich für die Spätsaat
    Von vielen Gemüsen gibt es Sorten für verschiedene Anbau- und Erntezeiten. Frühe Rettiche z. B. werden ab Februar gesät und ab April geerntet, späte werden ab Juni gesät und ab August geerntet. Ähnliches erscheint naheliegend, wenn von frühen und späten Möhren gesprochen wird. Da sich der Aussaatzeitraum für Möhren zwischen Februar und Juni/Juli erstreckt, sollten sich die späten Sorten doch eigentlich noch im Sommer aussäen lassen?
    Das ist nicht zu empfehlen, denn Möhren weichen von der sonst üblichen Logik ab. »Spät« bedeutet hier lediglich, dass solche Sorten wie

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