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Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Titel: Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Mayer
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geschätzte Schneeheide ( Erica carnea ) eine erfreuliche Ausnahme von der »sauren Regel«: Wild wächst sie hauptsächlich im Gebirge, nicht selten auf Kalkgestein. So gedeiht sie auch im Garten problemlos in kalkhaltigen Böden, obwohl ihr schwach saure Standorte noch etwas lieber sind.
    Alle Stechpalmen tragen schönen Beerenschmuck
    Die Stechpalme ( Ilex ) zählt zu den populärsten Gehölzen. Das verdankt sie nicht nur ihren zwar stacheligen, aber dekorativen, glänzenden Blättern: Hohen Zierwert haben auch die leuchtend roten Beeren, bei denen es sich, botanisch genau betrachtet, um kleine Steinfrüchte handelt. Da sie häufig bis in den Winter hinein am Strauch bleiben, bieten sie im Verein mit den immergrünen Blättern ein echtes »Highlight« in der trüben Jahreszeit.
    Die Hoffnung auf den attraktiven Fruchtschmuck kann allerdings enttäuscht werden, wenn man beim Kauf nicht genau auf die jeweilige Sorte achtet. Denn die Stechpalme ist ein zweihäusiges Gehölz: Das heißt, die einzelnen Sträucher tragen entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten. Und nur weibliche Exemplare können mit zierenden Früchten aufwarten.
    Deshalb muss man beim Kauf auf ausgewiesene Fruchtsorten achten, die stets weiblich sind, beispielsweise Ilex aquifolium ‘Alaska’ oder Ilex meservae ‘Blue Angel’. Doch selbst dann können die zierenden Früchte ausbleiben, weil für die Bestäubung ein männliches Exemplar nötig ist. Die Pollen werden zwar vom Wind bis zu 50 km weit verbreitet, aber sicherer erscheint der Fruchtschmuck, wenn man noch eine männliche Stechpalme als Pollenspender dazusetzt oder Ausschau hält nach einer der wenigen selbstfruchtbaren Sorten wie ‘J. C. van Tol’.
    Zunehmend werden aber auch männliche Sorten als eigenständige Zierden, vor allem für Hecken, angeboten, z. B. der blaugrün belaubte, kaum bestachelte ‘Blue Prince’, der zugleich ein guter Bestäuber für weibliche Sorten ist.
Mit männlichen Stechpalmen lässt sich zudem einer großen Gefahr für kleine Kinder vorbeugen: Die verlockenden Früchte der weiblichen Sorten sind hochgiftig!
    Immer häufiger findet man im Handel auch Sorten von Ilex crenata, meist als niedrig wachsende Sträucher. Diese bilden, sofern sie weiblich sind, glänzend schwarze, nicht ganz so auffällige und ebenfalls giftige Früchte.
    Zitrusbäumchen benötigen kalkarmes Wasser
    Unter den wärmebedürftigen Gehölzen, die sich in unseren Breiten nur als Kübelpflanzen kultivieren lassen, gehören Zitronen-, Orangen- und Mandarinenbäumchen seit jeher zu den Favoriten. Aber selbst die hübschen, duftenden Blüten und Früchte können nicht darüber hinwegtrösten, dass die Zitruspflanzen sehr häufig unansehnlich gelbe Blätter bekommen und teils auch kümmerlich wachsen. Die Diagnose erschien jahrzehntelang klar: Die Pflanzen leiden unter Eisenmangel, weil
ein zu hoher Kalkgehalt in der Erde die Aufnahme dieses Nährstoffs verhindert. Also lautete die Devise: nur mit weichem, kalkarmem Wasser gießen, nur kalkfreien Dünger geben und am besten auch in kalkfreie Rhododendrenerde pflanzen.
    Trotzdem wurden die Blätter oft gelb. Den Ursachen kam erst eine Untersuchung an der Forschungsanstalt Geisenheim auf die Spur. Demnach litten die gelbblättrigen Zitruspflanzen ausgerechnet an Calzium-Mangel, also an zu geringen Kalkgaben, außerdem oft an Magnesiummangel. Zudem war die gesamte Nährstoffversorgung, insbesondere mit Stickstoff, über die Sommermonate zu niedrig. Überversorgt waren die Topferden dagegen mit Phosphat, das vermutlich die Aufnahme von Eisen und wichtigen Spurennährstoffen verhinderte.
    Für die Praxis heißt das: die Pflanzen in normale, gute, etwas aufgekalkte Kübelpflanzenerde topfen, mit temperiertem, gern auch hartem Leitungswasser gießen und Dünger verwenden, die vergleichsweise viel Stickstoff, Magnesium, Eisen und Calzium enthalten, aber wenig Phosphat. Mittlerweile haben die meisten Anbieter spezieller Zitruspflanzendünger ihre Rezepturen an diese Erkenntnisse angepasst. Mit den üblichen Flüssigdüngern ist allerdings die Calziumversorgung oft nicht ausreichend, sodass es nichts schaden kann, gelegentlich etwas Algen- oder kohlensauren Kalk in die Topferde einzuarbeiten.

Gewirre im Gemüsegarten
    Mangold, Möhren, Radieschen & Co. sind Gemüsesorten
    Im allgemeinen Sprachgebrauch ist immer wieder von »Gemüsesorten« die Rede, wenn es beispielsweise um Kopfsalat, Mangold, Möhren und Radieschen geht. Ebenso werden

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