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Die Abenteuer des Sherlock Holmes

Die Abenteuer des Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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Beziehung für ein durch und durch gutes Mädchen.
    So viel zu den Dienstboten. Meine Familie an sich ist so klein, daß ihre Beschreibung nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich bin Witwer und habe nur einen Sohn, Arthur. Er ist mir eine Enttäuschung gewesen, Mr. Holmes, eine schwere Enttäuschung. Ich bezweifle nicht, daß ich daran Schuld trage. Man hält mir vor, ich hätte ihn verwöhnt. Wahrscheinlich habe ich das. Als meine liebe Frau starb, war er alles, was mir noch zu lieben blieb. Ich habe es nicht ertragen können, von seinem Gesicht auch nur für einen Augenblick das Lächeln schwinden zu sehen. Nie habe ich ihm einen Wunsch abgeschlagen. Vielleicht wäre es für uns beide besser, wenn ich strenger gewesen wäre, aber ich wollte nur das Beste.
    Natürlich hatte ich den Wunsch, daß er im Geschäft mein Nachfolger wird, aber er hat keine Neigungen zum Geschäftlichen. Er war immer ungebärdig und launisch, und, um die Wahrheit zu sagen, ich habe ihm nie größere Geldsummen anvertrauen können. Als er noch jung war, ist er Mitglied eines aristokratischen Clubs geworden, und da er charmant im Umgang ist, war er bald eng mit einer Reihe von Männern mit großen Börsen und kostspieligen Gewohnheiten befreundet. Er hat es sich angewöhnt, hoch auf Karten zu setzen und Geld beim Pferderennen zu vergeuden, und wieder und wieder ist er zu mir gekommen und hat mich darum gebeten, daß ich ihm auf seinen Wechsel einen Vorschuß gebe, damit er seine Ehrenschulden begleichen kann. Mehr als einmal hat er versucht, sich von seiner gefährlichen Gesellschaft zu trennen, aber jedesmal hat der Einfluß seines Freundes Sir George Burnwell ausgereicht, ihn zurückzuholen.
    Und ich brauchte mich auch wirklich nicht darüber zu wundern, daß ein Mann wie Sir George Burnwell Einfluß über ihn gewonnen hat, denn er hat ihn oft in mein Haus gebracht, und ich selbst habe festgestellt, daß ich mich der Faszination seines Wesens kaum widersetzen konnte. Er ist älter als Arthur, bis in die Fingerspitzen ein Mann von Welt, einer, der überall gewesen ist, alles gesehen hat, ein glänzender Erzähler und ein Mann von großer persönlicher Schönheit. Wenn ich jedoch kalten Blutes an ihn denke, fern vom Zauber seiner Gegenwart, dann bin ich überzeugt davon, und zwar durch sein zynisches Reden und den Blick, den ich manchmal in seinen Augen gesehen habe, daß man ihm zutiefst mißtrauen sollte. Das ist es, was ich glaube, und das gleiche denkt meine kleine Mary, die den Frauen eigenen scharfen Blick für Charaktere hat.
    Und nun bleibt nur noch sie zu beschreiben. Sie ist meine Nichte; aber als mein Bruder vor fünf Jahren starb und sie allein in der Welt zurückließ, habe ich sie adoptiert und sie seither immer als meine Tochter betrachtet. Sie ist der Sonnenschein in meinem Haus – anmutig, liebevoll, schön, eine wunderbare und aufmerksame Haushälterin, und bei allem so zart und ruhig und sanft, wie eine Frau es nur sein kann. Sie ist meine rechte Hand. Ich wüßte nicht, was ich ohne sie anfangen sollte. Nur in einer einzigen Angelegenheit hat sie sich immer meinen Wünschen entgegengestellt. Zweimal hat mein Sohn sie gebeten, ihn zu heiraten, denn er liebt sie abgöttisch, aber beide Male hat sie ihn abgewiesen. Ich glaube, wenn jemand ihn auf den rechten Weg hätte bringen können, dann wäre sie das gewesen, und daß diese Heirat sein ganzes Leben hätte verändern können; aber jetzt ist es leider zu spät – zu spät auf ewig!
    Jetzt, Mr. Holmes, kennen Sie die Menschen, die unter meinem Dach leben, und ich werde in meiner beklagenswerten Geschichte fortfahren.
    Als wir an jenem Abend im Salon nach dem Essen Kaffee tranken, habe ich Arthur und Mary von meinem Erlebnis berichtet, und auch von dem kostbaren Schatz, den wir unter unserem Dach beherbergten; allerdings habe ich den Namen meines Kunden verschwiegen. Lucy Parr, die den Kaffee gebracht hatte, war, dessen bin ich sicher, nicht mehr im Raum; ich kann aber nicht beschwören, daß die Tür geschlossen war. Mary und Arthur waren sehr interessiert und wollten die berühmte Krone sehen, aber ich hielt es für besser, sie nicht anzutasten.
    ›Wo hast du sie untergebracht?‹ hat Arthur gefragt.
    ›In meinem Schreibtisch.‹
    ›Na, ich hoffe sehr, daß das Haus nicht diese Nacht von Einbrechern heimgesucht wird‹, sagte er.
    ›Er ist verschlossen‹, habe ich geantwortet.
    ›Ach, jeder beliebige Schlüssel paßt für den Schreibtisch. Als ich noch klein war,

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