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Die Abenteuer des Sherlock Holmes

Die Abenteuer des Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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habe ich ihn selbst mit dem Schlüssel vom Speicherschrank geöffnet.‹

    Er hat oft wildes Zeug dahergeredet, deshalb habe ich das, was er sagte, nicht ernstgenommen. Er ist mir aber in dieser Nacht mit einem sehr ernsten Gesicht zu meinem Raum gefolgt.
    ›Hör mal, Vater‹, sagte er, mit niedergeschlagenen Augen. ›Kannst du mir zweihundert Pfund geben?‹
    ›Nein, das kann ich nicht!‹ habe ich scharf geantwortet. ›Ich bin dir gegenüber in Geldsachen ohnehin viel zu großzügig gewesen.‹
    ›Du bist sehr freundlich gewesen‹, sagte er; ›aber ich muß das Geld haben, sonst kann ich mich im Club nie mehr blicken lassen.‹
    ›Das wäre eine sehr gute Sache!‹ habe ich daraufhin ausgerufen.
    ›Ja, aber du willst mich doch sicher nicht ehrlos dastehen sehen‹, sagte er. ›Ich konnte die Schande nicht ertragen. Irgendwie muß ich das Geld auftreiben, und wenn du es mir nicht geben willst, muß ich andere Wege finden.‹
    Ich war sehr verärgert, denn das war bereits die dritte derartige Bitte im Verlauf des Monats. ›Von mir bekommst du keinen Heller‹, habe ich gerufen; daraufhin hat er sich verneigt und den Raum ohne ein weiteres Wort verlassen.
    Als er gegangen war, habe ich meinen Sekretär aufgeschlossen, um nachzusehen, ob mein Schatz in Sicherheit war, und ihn dann wieder verschlossen. Danach habe ich mich auf einen Rundgang durch das Haus gemacht, um nachzusehen, ob alles abgeschlossen ist – eine Pflicht, die ich normalerweise Mary überlasse, aber in dieser Nacht hielt ich es für tunlich, sie selbst zu übernehmen. Als ich die Treppe hinunterkam, sah ich Mary am Seitenfenster der Diele stehen; als ich näher kam, hat sie es geschlossen und verriegelt.
    ›Sag mir, Vater‹, fragte sie, wobei sie, wie ich dachte, ein wenig verstört dreinblickte, ›hast du Lucy, dem Mädchen, heute abend Ausgang gegeben?‹
    ›Natürlich nicht.‹
    ›Sie ist eben erst zur Hintertür hereingekommen. Ich bin sicher, daß sie am Seitentor war, um da jemanden zu treffen, aber ich glaube, daß das wohl nicht ungefährlich ist und aufhören sollte.‹
    ›Dann sprich mit ihr, morgen früh, oder wenn es dir lieber ist, kann ich das übernehmen. Bist du sicher, daß alles verriegelt ist?‹
    ›Ganz sicher, Vater.‹
    ›Dann gute Nacht.‹ Ich habe sie geküßt und bin dann in mein Schlafzimmer gegangen und bald eingeschlafen.
    Ich versuche, Ihnen alles zu erzählen, Mr. Holmes, das irgendwie für den Fall von Bedeutung sein könnte, aber ich bitte Sie, mich zu allen Punkten zu befragen, die ich nicht deutlich darlege.«
    »Aber im Gegenteil, Ihre Darstellung ist überaus erhellend.«
    »Ich komme jetzt zu einem Teil meiner Geschichte, bei dem ich das besonders hoffe. Ich schlafe nicht sehr fest, und die Besorgnis in meinem Kopf hat mich, nehme ich an, noch weniger fest schlafen lassen als sonst. Gegen zwei Uhr morgens bin ich dann von einem Geräusch im Haus wachgeworden. Noch bevor ich ganz wach war, war es verstummt, aber es hatte bei mir einen Eindruck hinterlassen, als wäre irgendwo ein Fenster leise geschlossen worden. Ich habe dagelegen und mit aller Konzentration gelauscht. Plötzlich habe ich zu meinem Entsetzen ganz deutlich leise Schritte im Nebenzimmer gehört. Ich bin aus dem Bett geschlüpft, zitternd vor Furcht, und habe um die Ecke der Tür in mein Ankleidezimmer gespäht.
    ›Arthur!‹ habe ich geschrien, ›du Schuft! Du Dieb! Wie kannst du es wagen, die Krone anzufassen?‹
    Das Gaslicht war halb angedreht, wie ich es hinterlassen hatte, und da stand mein unseliger Junge, nur in Hemd und Hosen gekleidet, und hielt die Krone in der Hand. Er schien daran zu zerren oder zu versuchen, sie mit aller Kraft zu verbiegen. Bei meinem Schrei hat er sie fallen lassen und ist leichenblaß geworden. Ich habe sie aufgehoben und untersucht. Eine der goldenen Ecken mit drei Beryllen darin fehlte.
    ›Du Schurke‹, schreie ich, außer mir vor Wut. ›Du hast sie zerstört! Du hast mich für immer entehrt! Wo sind die Juwelen, die du gestohlen hast?‹
    ›Gestohlen!‹ ruft er.
    ›Ja, du Dieb!‹ schreie ich und rüttle ihn an den Schultern.
    ›Es fehlen keine. Es können keine fehlen‹, sagt er.
    ›Es fehlen drei. Und du weißt, wo sie sind. Muß ich dich nicht nur Dieb, sondern auch noch Lügner nennen? Habe ich denn nicht gesehen, wie du versucht hast, noch ein Stück abzubrechen?‹
    ›Du hast mir genug Namen an den Kopf geschmissen‹, sagt er. ›Das mache ich nicht länger mit. Ich werde zu

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