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Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer von Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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von weißem Bolus nützlich sein kann, der doch wohl wie Kies aus der Erde gegraben wird ‹
    ›Ah‹, sagte er leichthin, ›wir haben unsere besondere Methode. Wir pressen die Erde zu Würfeln, die wir wegbringen können, ohne daß man entdeckt, was da in Wirklichkeit gefördert wird. Aber das geht zu sehr ins Detail. Jetzt habe ich Sie ganz in die Sache einbezogen, Mr.
    Hatherley, und Ihnen damit bewiesen, wie sehr ich Ihnen vertraue ‹ Er stand auf und sagte: ›Ich erwarte Sie um elf Uhr fünfzehn in Eyford ‹
    ›Ich werde bestimmt dort sein ‹
    ›Und zu keinem ein Sterbenswort ‹ Er widmete mir einen letzten fragenden Blick und eilte aus dem Raum, nachdem er meine Hand mit einem kalten, feuchten Griff gedrückt hatte. Nun, als ich endlich dazu kam, alles in Ruhe zu überdenken, war ich, wie Sie sich wohl vorstellen können, über diesen aus heiterem Himmel kommenden Auftrag sehr erstaunt. Auf der einen Seite freute ich mich natürlich, denn das Honorar betrug mindestens das Zehnfache dessen, was ich für meine Dienste gefordert hätte und dieser eine Auftrag zog womöglich andere nach sich. Auf der anderen Seite hatten das Gesicht und das Benehmen des Mannes einen unangenehmen
    Eindruck auf mich gemacht und ich fand, daß seine Erklärung mit dem weißen Bolus nicht ausreichte, die Notwendigkeit meines
    mitternächtlichen Kommens und seine übertriebene Besorgnis, ich könnte jemandem von dem Auftrag erzählen, zu begründen. Dennoch schlug ich alle Befürchtungen in den Wind, nahm ein kräftiges Abendbrot zu mir, fuhr zur Paddington-Station, bestieg den Zug und erfüllte die Vorschrift, den Mund zu halten, bis ins letzte. In Reading mußte ich umsteigen, kam jedoch zum letzten Zug nach Eyford zurecht und traf auf dem kleinen, schlecht beleuchteten Bahnhof nach elf Uhr ein. Ich war der einzige Reisende, der dort ausstieg und niemand stand auf dem Bahnhof außer einem verschlafenen
    Gepäckträger mit einer Laterne. Als ich durch die Sperre ging, sah ich meinen Bekannten vom Mittag im Dunkeln auf der
    gegenüberliegenden Seite warten. Wortlos nahm er mich beim Arm und beförderte mich eilends in einen Wagen, dessen Schlag bereits
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    offenstand. Er zog links und rechts die Fenster hoch, klopfte gegen das Holz und wir fuhren davon, so schnell das Pferd, laufen konnte."
    "War es ein Pferd?" unterbrach Hohnes.
    "Ja, nur eins."
    "Haben Sie seine Farbe erkannt?"
    "Ja, ich sah es im Licht der Laternen, als ich in den Wagen stieg.
    Es war kastanienbraun."
    "Sah es frisch oder müde aus?"
    "Frisch und glatt."
    "Danke. Es tut mir leid, daß ich Sie unterbrochen habe. Bitte, setzen Sie Ihren äußerst interessanten Bericht fort."
    "Also, wir fuhren los und wir waren mindestens eine Stunde unterwegs. Colonel Lysander Stark hatte gesagt, es seien nur sieben Meilen, aber nach der Strecke, die wir zurücklegten, und der Zeit, die wir brauchten, glaube ich, daß es fast zwölf gewesen sein müßten. Er saß die ganze Zeit schweigend neben mir und immer, wenn ich zu ihm hinsah, bemerkte ich, wie er mich überaus eindringlich betrachtete. Die Landstraßen scheinen in diesem Teil der Welt nicht sehr gut zu sein, denn das Gefährt schwankte und rüttelte schrecklich.
    Ich versuchte aus dem Fenster zu schauen, um festzustellen, wo wir uns befanden, aber es hatte Milchglasscheiben und so konnte ich nichts erkennen außer gelegentlich dem verschwommenen
    Lichtschein einer Lampe. Dann und wann machte ich auf gut Glück eine Bemerkung, um die Eintönigkeit der Reise zu brechen, aber der Colonel antwortete stets einsilbig und die Unterhaltung versandete bald. Schließlich wurde das Gerumpel über die Landstraße vom sanften Knirschen eines Kieswegs abgelöst und der Wagen kam zum Stehen. Colonel Lysander Stark sprang hinaus. Ich folgte ihm und er zog mich eilends durch ein geöffnetes Tor. Wir stiegen also aus dem Wagen direkt in die Halle, so daß ich nicht auch nur den flüchtigsten Blick auf die Hausfront zu werfen vermochte. In dem Augenblick, da ich die Schwelle überschritten hatte, schlug die Tür hinter uns heftig ins Schloß und ich hörte schwach ein Rasseln von Rädern. Der Wagen fuhr davon. Im Haus war es stockdunkel, und der Colonel tastete nach Streichhölzern und murmelte etwas vor sich hin. Plötzlich wurde am anderen Ende der Halle eine Tür geöffnet und eine lange goldene Lichtbahn schoß in unsere Richtung. Sie verbreiterte sich und eine Frau erschien, in der Hand eine Lampe, die sie über den Kopf

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