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Die Abtrünnigen von Kregen

Die Abtrünnigen von Kregen

Titel: Die Abtrünnigen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nach oben hin etwas spitz zuliefen, wie es bei den Grodnim üblich war. Überall standen reglose Wächter; sie bewegten nur die Augen und musterten jeden prüfend. Sie waren in eine Vielfalt prachtvoller Uniformen gehüllt, und ich prägte mir alle Einzelheiten von Rüstungen und Bewaffnung ein. Vielleicht würde mir das bald von Nutzen sein.
    Kammerherren in grünen Heroldsröcken und mit goldenen Stäben schritten voraus. Fanfaren schmetterten, was meiner Ansicht nach dazu bestimmt war, die Besucher bei Hof vor Schreck zusammenfahren zu lassen. Immer weiter ging unsere Wanderung, bis wir schließlich das Vorzimmer des Audienzgemachs erreichten. Wie viele kregische Paläste, die ich kannte, war der Palast Grodnos des Allwissenden ein Labyrinth von Zimmern und Kammern und Geheimgängen. Ich bewahrte Haltung und sah mich ungezwungen um, wie es sicher von mir erwartet wurde; doch zugleich hatte ich das Langschwert in der Scheide gelockert, und meine rechte Hand hielt sich bereit.
    Endlich marschierten Gafard und ich in die grelle Pracht des Audienzgemachs.
    Licht, Farben, funkelnder Tand. Fächer wurden hin und her geschwenkt, bloße Schultern waren zu sehen, Seidenstoffe und Pelze, Rüstungen aus Eisen und Stahl, und überall die grüne Farbe in verschiedensten Schattierungen und Materialien.
    Die Ausstattung, die den Besucher beeindrucken sollte, bedrückte mich eher. Was hatte ich, der ich ein Anhänger Zairs gewesen war, hier zu suchen, auch wenn die Krozairs von Zy mich verstoßen hatten?
    Das Lairgodont war an vielen Stellen abgebildet. Wachen mit Speeren und Schwertern und in schimmernden Rüstungen standen an den Wänden entlang. Auf ihren polierten Helmen erhoben sich Silberskulpturen von Lairgodonts. Dem Künstler, der die Darstellung geschaffen hatte, war es gelungen, die gewalttätige und heimtückische Art des Tiers einzufangen. In dem weit aufklaffenden Maul zeigten sich gefährliche Hauer. Die Körperschuppen waren bis ins letzte Detail dargestellt. Der Schwanz mit den Widerhaken war drohend erhoben, die gefährlichen kraftvollen Klauen verhießen den Tod.
    Wir marschierten über den weiten Marmorfußboden zum anderen Ende des Saals. Drei Sitzgelegenheiten erhoben sich dort; auf dem mittleren, dem höchsten Thron saß König Genod.
    Die Eisenbeschläge unserer Sandalen hallten durch den Saal.
    Gafard gab das Musterbild eines Kriegers ab, beladen mit Ehre und Reichtum, rücksichtslos und grausam im Bewußtsein seiner überlegenen Kraft.
    Ich, Gadaks Gefolgsmann, marschierte einen halben Schritt links hinter ihm. Ich trug einen weißen Umhang mit grünen Mustern über dem Kettenhemd, darüber eine grüne ärmellose Weste die mit Silber bestickt war. Den Genodder trug ich an der rechten Schulter, das Langschwert an einem Wehrgehänge zu meiner Linken. So marschierten wir an den Reihen der Wächter vorbei, an den Gruppen der Höflinge und Beamten und hohen Offiziere, an den herausgeputzten Frauen, von denen jede die langen grünen Federn anders trug. Das von oben hereindringende Licht erzeugte ein geradezu blendendes Funkeln in dieser Szene, in der das verhaßte Grün vorherrschte.
    Wir machten an einer goldenen Linie im Marmor halt. Ich hob den Blick und betrachtete zuerst die beiden niedrigeren Thronsitze.
    Rechts saß ein kleiner eingeschrumpfter Mann, dessen Alter ich auf weit über zweihundert schätzte. Ich vermutete in ihm den weisen Ratgeber des Hofes, vielleicht auch einen Zauberer, und das eingefallene Gesicht und die beweglichen dunklen Augen, die mich an die Augen einer Echse erinnerten, bestätigten mir, daß er eine wache Intelligenz besaß.
    Auf dem linken Thron saß – der Atem stockte mir in der Kehle und ich mußte mich gewaltsam beherrschen. In meinem häßlichen Gesicht durfte sich kein Muskel rühren.
    O ja, diese Frau kannte ich!
    Seit unserem letzten Zusammentreffen hatte sie sich verändert. Sie war rundlicher geworden, die Konturen der Schönheit in ihrem Gesicht wirkten weicher, ließen sie unzufriedener erscheinen denn je. Trotzdem war ihre einzigartige Schönheit noch zu erkennen. Das dunkle Haar hatte sie sich nach der allgemeinen Mode grün färben lassen. Die dunklen Augen blickten mich an, und ich setzte einen starren Ausdruck auf. Es war lange her, seit wir uns in Magdag gegenübergestanden hatten, damals gingen meine Voskschädel dem sicheren Sieg entgegen, ein Sieg, der ihnen auf grausame Weise doch noch entrissen worden war. Unser letztes Gespräch war von Zorn und

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