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Die Abtrünnigen von Kregen

Die Abtrünnigen von Kregen

Titel: Die Abtrünnigen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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intelligent.«
    Sie lächelte nicht. Vielmehr schüttelte sie noch einmal den Kopf. »Wenn wir unsere Intelligenz benutzen, wie du uns anheimstellst, könnten wir zu dem Schluß kommen, daß du hier etwas Böses tun willst.«
    »Natürlich ist es etwas Schlechtes!«
    Eine winzige Linie erschien zwischen den Augenbrauen.
    »Madame Iwanowna, Zena Iztar, wir sind uns bisher dreimal begegnet: hast du dabei nicht mitbekommen, daß ich ein schlechter Mensch bin?«
    »Und doch wurdest du von den Savanti erwählt und später auch von den Herren der Sterne?«
    »Danach habe ich selbst nicht gestrebt.«
    »Und doch fiel die Wahl auf dich.«
    Ich war nicht so dumm, zu fragen, warum die Wahl wohl auf mich gefallen war. Die Savanti, die übermenschlichen Bewohner Aphrasöes, der Schwingenden Stadt, holten viele Menschen von der Erde, unterwarfen sie einem Test und bildeten sie als Savapim aus, als ihre Agenten, die auf Kregen zum Wohle der Apim, des Homo Sapiens, wirken sollten. Mein Verhalten hatte den Savanti nicht gefallen, und so hatte man mich aus dem Paradies verstoßen. So hatte ich dann auf Kregen gekämpft und mir ein eigenes Paradies geschaffen, mein Leben mit Delia. Die Herren der Sterne setzten mich nach Belieben für ihre Ziele ein. Dabei machte ich mir keine Illusionen, ich bildete mir nicht ein, etwas Besonderes zu sein, ein Mann, dem auf dieser weiten fremden Welt eine große Zukunft winkte: mein Leben hing vielmehr von den Auswirkungen der miteinander konkurrierenden Interessen anderer Wesen ab.
    »Ich hatte dich gewarnt, Pur Dray«, sagte Zena Iztar. »Ich habe dir gesagt, man würde dir nicht gestatten, das Auge der Welt zu verlassen.«
    »Ich bin nicht mehr Pur Dray.«
    »Das mag stimmen. Aber du sollst dir diesen Titel zurückgewinnen, du sollst deine rechtmäßige Position als Mitglied der Krozairs von Zy wieder einnehmen.«
    »Das alles liegt hinter mir.«
    »Wenn du nicht tust, was ich dir sage, wirst du nicht vom Binnenmeer loskommen.«
    In der Zeit, da ich noch prahlte und plante, da ich nach Magdag ritt und den Argenter bestieg, um nach Hause zu fahren – in der Zeit mußte ich tief in meinem Inneren gewußt haben – nein, ich hatte gewußt –, daß ich das Auge der Welt nicht verlassen konnte. Jene unvorstellbaren und unversöhnlichen Kräfte die außerhalb von Zeit und Raum wirkten, hielten mich fest. Solange das von ihnen Gewünschte nicht eintrat, mußte ich hierbleiben, ein freier Mann im Bereich des Binnenmeeres; dennoch hier festgehalten wie zuvor auf der Erde, meiner Heimat.
    »Ich habe die Krozairs überwunden!« fuhr ich dennoch fort. »Ich habe sie abgeworfen, so wie eine Schlange sich häutet. Es gibt auf Kregen andere Orte, die mir mehr am Herzen liegen.«
    »Wie eine Schlange, sagst du ...«
    »Na und? Ich bin schlecht, da paßt auch eine Schlange als Symbol. Allerdings verabscheue ich diese Wesen, obwohl sie doch nur ihrer Natur folgen.«
    »Trotzdem muß ich dir sagen, daß du nur dann eine Chance hast, nach Valka zurückzukehren, wenn du wieder zum Krozair von Zy geworden bist.«
    »Und Delia?«
    Zena Iztar legte einen langen weißen Finger vor die Lippen. »Du kennst deine Frau. Du kennst ihre Entschlossenheit. Sie ist in Sicherheit und so zufrieden, wie sie es ohne dich sein kann – trotzdem wird sie alles riskieren, um dich wiederzufinden!«
    »Und du willst sie zu diesem Schicksal verdammen?«
    »Ich verdamme niemanden«, antwortete sie. »Seit die Welt besteht, leiden Männer und Frauen, und das wird sich bis zum Ende nicht ändern.«
    »Du hast angedeutet, ich würde vor einer Entscheidung stehen, vor einer schweren Entscheidung.«
    »Nicht diese elende Sache, so ernst sie auch sein mag«, tat sie meine Worte ab. »Die große Entscheidung kommt später. Außerdem habe ich gesagt, daß selbst Grodno daran schuld sein könnte, daß ganz seltsame Dinge geschehen sind.«
    »Ich erinnere mich. Das war bei unserem ersten Gespräch in meinem Zimmer in London, vor der Séance.«
    »Und als ich dich an den Ufern des Großen Kanals zum zweitenmal traf, warnte ich dich erneut. Du hast eine Rolle zu spielen. Ich wünschte, du würdest dich ihr mit ganzen Herzen widmen.«
    »Solange ich von Delia getrennt bin, ist das unmöglich.«
    »Das sehe und verstehe ich. Dazu muß ich folgendes sagen: Du mußt deinen Weg weitergehen, mit aller Konzentration, die du dafür aufbringen kannst. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich grüße dich als Pur Dray.«
    Ich deutete mit einer Kopfbewegung auf den

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