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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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machte ich mich zusammen mit Kardthog und Rondrian an die Arbeit drei Gräber auszubuddeln, während Nora sich um die beiden Verletzten kümmerte.
    Als wir es nach schweißtreibender Arbeit endlich geschafft hatten, legten wir die Leiber hinein und schütteten sie zu.
    „Was wollen wir mit den stinkenden Valdracleichen machen“, war es wieder Rondrian der fragte. Da musste ich nicht lange überlegen.
    „Auf einen Haufen legen und dann verbrennen“, bestimmte ich.
    „Dazu brauchen wir aber Öl“, bemerkte Kardthog. Ich nickte. „Ich werde ins Schloss gehen und welches holen, ihr könnt ja schon beginnen, sie auf einen Berg zu legen.“
    „Bist du denn sicher, dass dort nicht weitere Valdrac auf dich warten?“, erkundigte sich Sandra und klang dabei ein wenig besorgt. Das glaubte ich jedoch weniger.
    „Nein, Lugi und seine Schergen werden sich längst auf und davon gemacht haben, so wie ich ihn kenne“, erwiderte ich, machte mich dann schnellen Schrittes auf zum Schloss.
    Ich fand schnell, was ich suchte und kehrte mit einer Kanne Öl zu den anderen zurück. Sie hatten bereits alle Leichen aufgestapelt und ich goss das Öl darüber. Kardthog entzündete eine Fackel, die ich mitgebracht hatte und schmiss sie auf den Haufen, der sofort zu brennen anfing.
    „Wir sollten ins Schloss gehen und uns ausruhen“, schlug Nora vor. Das hatten wohl vor allen Dingen unsere Verletzten nötig, aber auch wir anderen.
    „Und was ist mit ihm?“, wollte Kardthog wissen auf Max deutend, der noch immer bewusstlos auf dem Boden lag.
    „Nehmen wir ihn mit, dann können wir immer noch entscheiden, was wir mit ihm machen“, beschloss ich. So nahm ich ihn auf die Schulter und trug ihn zum Schloss, während Kardthog seine Geliebte trug und Dave sich mit einigem Gemecker von Nora tragen ließ. Zugegebenermaßen ein recht witziges Bild, aber sie ließ keinen Widerspruch zu und so hatte er gar keine andere Wahl.
    Die meisten der Zimmer im Schloss waren unbewohnbar, sie mussten erst einmal gründlich gesäubert werden, sodass wir ein paar der Matratzen nahmen und sie ins Speisezimmer legten, der Raum, der noch am saubersten war. Dort legten wir die drei ab. Dann begab ich mich in die Küche, um uns etwas zu Essen zu machen. Da ich als Bauernmädchen aufgewachsen war, stellte das kein allzu großes Problem dar.
    Nach kurzer Zeit hatte ich ein deftiges Essen zubereitet und servierte es meinen Freunden, dazu stellte ich ihnen eine große Kasse Wasser auf den Tisch.
    Dave allerdings war in dieser Zeit schon eingeschlafen, da wir ihn nicht wecken wollten, aßen wir leise. Jeder hing wohl seinen Gedanken nach, das Erlebte musste erst einmal verarbeitet werden. Wir hatten die wohl größte Schlacht unseres Lebens hinter uns und dabei drei Freunde verloren. Für mich war das nicht ganz so schlimm, da ich sie noch nicht so lange gekannt hatte, aber für die anderen musste es schlimmer sein.
    Nachdem wir gegessen hatten, legten wir uns alle schlafen.
     
     
    Irgendwann später schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Ich hatte ein Geräusch gehört. Sofort saß ich aufrecht, blickte mich suchend um. Da sah ich auch schon den Ursprung des Geräusches: Max. Er war aufgestanden und auf dem Weg zur Tür, nur war er dabei nicht leise genug gewesen. Ich sprang auf und war vor ihm bei der Tür.
    „Wo gedenkst du hinzugehen?“, fragte ich und versperrte ihm den Weg.
    Er sah mich ängstlich an. „Ich … ich muss … zu meiner Familie …“, stotterte er, wollte sich an mir vorbei schieben, doch ich hielt ihn am Arm fest. Ich packte ihn aber so fest, dass es ihm wehtun musste.
    „Du gehst nirgendwo hin, bevor ich es dir nicht erlaube, hast du das verstanden!“, stellte ich klar, drückte noch ein wenig fester zu. Er presste die Lippen zusammen und nickte, dann zog ich ihn aus der Tür. Ich wollte mit ihm sprechen, doch die anderen schliefen noch, ich wollte sie nicht stören.
    Durch den Flur zog ich ihn zur Eingangshalle und wies ihn an sich auf die Treppe zu setzen. Er tat wie befohlen, denn er hatte wohl ziemliche Angst, mit Recht, immerhin hatte er mich ausspioniert und verraten.
    „So und jetzt erzählst du mir, wie dich Lugi dazu gebracht hat, mich so zu hintergehen“, verlangte ich von ihm.
    Max musste erst ein paar Mal tief durchatmend, bis er sich gefasst hatte und loslegen konnte.
    „Es ist schon einige Wochen her, da kam Lugi zu meinem Vater und wollte ihm ein Geschäft anbieten. Er versprach ihn fürstlich zu entlohnen, wenn er für ihn

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