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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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den Lord ausspionierte. Doch mein Vater mochte den Lord viel zu sehr, sodass er ablehnte. Dies allerdings gefiel Lugi überhaupt nicht und eines Nachts, als Vater lange in der Stadt Dienst hatte, kamen seine Männer zu uns. Sie entführten meine Schwester und verlangten von meinem Vater, dass er sich Lugi zur Verfügung stellte, da hatte er gar keine andere Wahl, als zu tun was Lugi verlangte“, berichtete Max.
    Bei Lugi überraschte mich überhaupt nichts mehr, so ein Vorgehen war einfach widerlich und passte nur zu gut zu ihm. Eine arme Familie so unter Druck zu setzen, nur weil er selbst nicht in der Lage war, an seine Informationen zu gelangen. Ich konnte nur den Kopf schütteln.
    „Weiter“, forderte ich Max auf. Er nickte.
    „Mein Vater hat Lugi immer informiert, wenn der Lord in die Stadt kam. Wenn er mit dir unterwegs war, war Lugi besonders interessiert an den Details. Als dann die Morde im Schloss geschahen, wies Lugi meinen Vater an, dir Unterschlupf anzubieten und dir zu erzählen, dass die ganze Stadt hinter dir her sei. Was auch stimmte, doch musste er ein wenig übertreiben, damit du nach Narada weiter reist. Dann brauchte Lugi natürlich einen neuen Spion. Mein Vater musste seinen Dienst ja weiterhin in der Stadt ausführen und konnte nur ab und an bei dir vorbei schauen, was Lugi zu wenig war. So kam ich ins Spiel. Ich musste für dich arbeiten und ihm alles erzählen, was du so tatst. Darum wusste unsere Familie längst, dass du ein Valdrac bist und auch der Lord und sein Clan Valdrac waren, genau wie Lugi und seine Leute.“
    Er machte eine kurze Pause, sah mich flehentlich an. Er tat mir wirklich leid. So viele Menschen und Valdrac waren Opfer von Lugi geworden.
    „Es tut mir wirklich leid, ich mochte dich wirklich und es hat mir auch Spaß gemacht mit dir zu trainieren, aber ich musste es doch tun, damit diese Leute meiner Schwester nichts antun. Ich dachte, wenn du mir das Kämpfen beibringst, hab ich vielleicht eine Chance mich gegen diese Leute zu wehren. Ich wollte nicht, dass man dir etwas antut, aber ich hatte keine Wahl“, sprach Max.
    Ich nickte, denn ich konnte es verstehen. Jeder andere hätte wohl genauso gehandelt, auch wenn ihm klar sein musste, dass er seine Schwester nicht zurückbekam.
    „Und was wolltest du jetzt tun?“, erkundigte ich mich bei ihm.
    „Nach Hause, um meiner Familie zu helfen, ich bin sicher, dass Lugi sie bestrafen wird, dafür, dass sein Plan nicht funktioniert hat. Das hat er mir zuvor angedroht. Ich wollte ihnen beistehen“, antwortete er und sah mich immer noch ängstlich an.
    Ich überlegte. Unmöglich konnte ich zulassen, dass Lugi dieser Familie etwas antat, außerdem war es meine Chance ihn doch noch zu bekommen.
    So sagte ich zu Max: „Hör zu, ich werde nicht nachtragend sein und dir verzeihen, dass du mich hintergangen hast.“ Er atmete erleichtert auf. „Außerdem werde ich dir helfen, deine Familie zu befreien, denn ich habe noch eine Rechnung mit Lugi offen, wie du dir sicherlich vorstellen kannst. Ich kann natürlich nicht für die anderen aus der Gruppe sprechen, aber ich werde mit dir kommen und sehen, was ich tun kann. Zuvor muss ich das aber noch mit den anderen besprechen.“ Er lächelte mich glücklich an.
    „Ich danke dir von ganzem Herzen“, sagte er. „Ist schon gut“, wehrte ich ab und ging wieder zurück ins Speisezimmer, wo die anderen immer noch am Schlafen waren. Noch wollte ich sie nicht wecken, so ging ich nach oben und duschte mich erst einmal ausgiebig um das ganze Blut, das an mir klebte, loszuwerden. Meine Wunden, die ich davon getragen hatte, waren jetzt fast vollständig verheilt.
    Nachdem ich fertig, zog ich mich wieder an und ging zurück zu den anderen nach unten. Nora und Kardthog waren inzwischen wach, genauso wie Rondrian, der sich gerade über die Essensreste hermachte.
    „Ich muss mit euch sprechen!“, sagte ich leise, damit ich die anderen nicht weckte und setzte mich an den Tisch. Nora und Kardthog taten es mir gleich und schauten mich dann erwartungsvoll an.
    So berichtete ich ihnen davon, was Max mir gerade erzählt hatte und auch von meinem Plan mit ihm zu gehen.
    Kardthog zeigte sich jedoch skeptisch. „Es könnte auch eine Falle sein.“ Und damit lag er wohl gar nicht mal so falsch, doch ich wollte und musste dieses Risiko eingehen.
    „Ich kann diese Familie nicht in seinen Händen lassen, außerdem ist es eine gute Chance Lugi doch noch zu erwischen, die kann ich mir nicht entgehen

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