Die Abtruennigen
Schwert kurz sinken. Diese Zeit nutzte ich zum finalen Schlag.
Sein toter Leib fiel zu Boden. Ich drehte mich um, suchte nach dem Schützen. Ich erkannte Kardthog einige Meter entfernt mit dem Bogen in der Hand. Ich war überrascht, dass er ein so guter Schütze war.
„Ich dachte, du könntest vielleicht ein wenig Hilfe gebrauchen“, rief er mir zu, woraufhin ich mich lächelnd bedankte.
Seine Freundin Sandra kämpfte mit ihrem Kampfstab geschickt gegen einen Angreifer und wehrte ein ums andere Mal seine Schwerthiebe locker leicht ab. Dann hieb sie mit dem einen Ende des Kampfstabes gegen sein Bein. Der Schlag war mit solcher Wucht ausgeführt worden, dass es den Valdrac von den Beinen riss und er auf dem Rücken landete.
Sandra ließ den Kampfstab fallen, Kardthog warf ihr ein Kurzschwert zu, mit dem sie den Valdrac, der sich gerade aufraffen wollte, enthauptete. Die beiden waren ein eingespieltes Team, das war unübersehbar.
Mein Blick ging weiter zu Nora und Dave, die noch mitten im Kampf waren. Dave führte mit beiden Händen sein Schwert totbringend auf seinen Gegner hernieder, wieder gab es einen weniger.
Nora hingegen schleuderte gerade wieder einen Feuerball auf ihre Angreifer und zwei von ihnen gingen schreiend in Flammen auf. Sie warfen sich zu Boden und rollten umher, um das Feuer zu löschen, doch dies nutzte ihnen nichts mehr, denn Rondrian erledigte sie mit seiner Axt. Trotz seines Gewichts war er schnell und gewandt.
Den Dritten bekämpfte Nora nun mit ihrem Kurzschwert. Geschickt parierte sie immer wieder die Schläge des Angreifers mit einer Leichtigkeit, wie ich sie bis jetzt nur bei Tyrok erlebt hatte. Sie war wohl schon ein paar Sommer alt und hatte mit dem Kämpfen einige Erfahrung. Bei unseren Gegnern jedoch schien es sich zum größten Teil um noch recht junge und unerfahrene Valdrac zu handeln. Sie kämpften nicht besonders gut, sonst hätten sie uns mit ihrer Übermacht schon längst ins Marilan, das Reich der Toten, befördert.
Ich sah noch, wie Nora dem Valdrac den Todesstoß verpasste, bevor ich schon wieder in einem Kampf verwickelt wurde. Der Valdrac war allerdings kein großes Hindernis für mich, er bereute sein Vorhaben schon Augenblicke später bitterlich.
Da bemerkte ich Lugi, der zum Schloss lief.
„Lugi!“, rief ich und wollte ihm hinterher eilen. Er drehte sich um. „Na los komm doch, wenn du dich traust!“, gab er zurück.
Ich blickte mich um. Es würde meine neuen Freunde sicherlich schwächen, wenn ich Lugi verfolgte, was wohl auch seine Absicht war. Wahrscheinlich warteten noch Valdrac im Schloss auf uns.
So musste ich meine Rache vorerst verschieben, ich wollte die anderen auf keinen Fall alleine lassen. Noch kurz sah ich, wie Lugi im Schloss verschwand, dann erfolgte der nächste Angriff auf mich. Ich spürte ihn herankommen, spürte den Windzug seines Schlags, duckte mich und rammte ihm das Schwert von hinten in den Leib. Er ging in die Knie, im Umdrehen zog ich das Schwert aus ihm heraus und köpfte ihn.
„Nassad!“, hörte ich Menzina rufen und drehte mich suchend nach ihm um. Doch ihre Warnung kam zu spät, denn der Valdrac, der sich von hinten an ihn herangeschlichen hatte, während er mit einem anderen kämpfte, hatte seine Klinge bereits ihn seinen Rücken getrieben, sodass sie vorne, unterhalb des Brustkorbs, wieder zum Vorschein kam.
„NEEEEIIIIIIN!“, schrie Menzina und stürzte zu ihm. Kardthog schoss einen Pfeil ab, der den Valdrac mitten in die Stirn traf. Ich konnte nicht sagen, ob so etwas ausreichte, ihn zu töten aber ich wollte es auch gar nicht herausfinden. Mit ein paar schnellen Schritten war ich heran und erledigte das von Kardthog begonnene Werk.
In der Zwischenzeit hatte Sandra einen Froststrahl auf den anderen Valdrac geschossen, gegen den Nassad zuvor noch gekämpft hatte. Er schrie auf, als der Strahl ihn traf und auf der Stelle jeden Körperteil, den er berührte, einfror. Einer davon traf auch sein Gesicht und die rechte Hälfte verwandelte sich in Eis. Ein zweiter Strahl verwandelte ihn fast vollständig, sodass es für den herbeigeeilten Dave kein Problem darstellte, ihn mit seinem Schwert von seinem Leiden zu erlösen.
Nassad lag nun in Menzinas Armen, jeder konnte sehen, dass es mit ihm zu Ende ging, doch keiner von uns konnte sich darauf konzentrieren, da die beiden schon wieder von mehreren Feinden angegriffen wurden.
So bildeten wir um die beiden einen Kreis und kämpften gegen die Angreifer, die durch diese
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