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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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hast die freie Auswahl, allerdings würde ich dir einen Mann empfehlen, da sie für eine Frau um einiges einfacher um den Finger zu wickeln sind. Denn dann kannst du heute Nacht selbst herausfinden, was es mit der sexuellen Erregung und dem Blut zu tun hat.“
    Ich war ein wenig aufgeregt, denn immerhin würde es das erste Mal für mich sein, dass ich einen Menschen aufreisen und zum Opfer machen sollte, ganz ohne die Hilfe von Tyrok. Als mein Blick länger auf einem jungen Mann ruhte, der bei einer Gruppe Männer saß, die alle, mit Ausnahme von ihm, wild diskutierten, grinste Tyrok mich an.
    „Na, da hast du deinen Kandidaten ja schon gefunden.“ Ich war noch nicht sicher, aber irgendwas zog mich bei diesem Kerl an.
    „Los Süße, schnapp ihn dir“, feuerte mich Tyrok verspielt an, wie in Trance stand ich auf, um zum Tisch hinüber zu gehen. Er sah mich kommen, blickte er auf und ich fragte dreist: „Ist hier noch ein Plätzchen für mich frei?“, obwohl ich sah, dass alle Stühle besetzt waren.
    Er nickte nur und wollte sich gerade daran machen, von seinem Platz aufzustehen, doch ich setzte mich einfach auf seinen Schoß.
    Ich sah, dass ihm die Sprache wegblieb, auch alle anderen am Tisch waren auf einmal still geworden. Alle blickten mich nun an, ich grinste nur und langsam legte der junge Mann seine Arme um meine Talje, um zu verhindern, dass ich von seinen Beinen rutschen konnte.
    Nach ein paar Augenblicken hatten sich alle wieder so weit beruhigt, dass sie ihre Unterhaltung fortsetzen konnten. Sie redeten über eine Horde Dorshak, die angeblich vor einigen Tagen ein Dorf ganz in der Nähe überfallen hatten.
    „Dem muss Einhalt geboten werden, sonst werden die auch noch bei uns auftauchen“, sagte ein älterer Mann am Tisch. Einige nickten zustimmend, andere jedoch blickten eher ängstlich drein.
    „Wie heißt du?“, wollte ich von meinem neuen Bekannten wissen. „Robert“, sagte er nach kurzem Zögern. „Schön Robert, ich bin Sharai. Sag, wollen wir nicht wohin gehen, wo es ein wenig ruhiger zugeht?“, fragte ich ihn im Flüsterton und ließ meine Hand wie zufällig über die Innenseite seines Schenkels gleiten. Ich hatte mich vorher noch nie so verhalten, aber irgendwie fühlte es sich richtig an und ich wusste genau, was ich zu tun hatte.
    Er zuckte ein wenig zusammen, brachte dann ein Nicken zustande. Ich erhob mich, wartete, bis er ebenfalls aufgestanden war, und folgte ihm dann aus der Gaststätte hinaus.
    „Also Robert, wo gehen wir nun hin?“, fragte ich ihn. „Wir - ähm - könnten zu mir gehen.“ Das hatte ich zwar nicht im Sinne, dennoch stimmte ich zu und nahm ihn an der Hand. Offenbar hatte er es nun ziemlich eilig nach Hause zu gelangen, denn er lief schnellen Schrittes durch die Nacht.
    Ich jedoch hatte andere Pläne. An einer dunklen Straßenecke zog ich ihn an der Hand in die Ecke und küsste ihn. Er legte seine Arme um mich, als ich seinen Hals entlang küsste, spürte ich bereits, wie meine Zähne sich verlängerten. Ohne lange zu überlegen, stieß ich sie in seinen Hals und begann sein Blut auszusaugen.
    Er stöhnte auf, schien überhaupt noch nicht zu bemerken, was ich da tat. Es dauerte, bis er bemerkte, dass ich immer noch an seinem Hals saugte.
    „Was tust du da?“, fragte er erstaunt und wollte mich von seinem Hals wegziehen, doch ich war sehr viel stärker und presste seine Arme an die Wand, um ungestört weitersaugen zu können. Er versuchte sich aus meinem Griff zu befreien, doch ich ließ es nicht zu. Robert spürte wie ich, dass er immer schwächer wurde und es schien ihm zu dämmern, dass er heute Nacht sterben würde.
    „Hör auf, oh bitte hör doch auf. Du bringst mich um“, begann er zu wimmern. Tatsächlich hatte ich Mitleid mit ihm und ließ von ihm ab. Mein Durst war ohnehin gestillt, warum also sollte ich diesen armen Wicht töten? Er sackte an der Wand zusammen und blickte mich mit großen Augen an. Ich wusste nicht, ob sein Blutverlust tödlich war, doch immerhin hatte er noch eine Chance. Fassungslos wanderte seine Hand zu seinem Hals.
    „Steh auf und lauf nach Hause“, sagte ich zu ihm. Ich wollte nicht, dass ein anderer Valdrac ihn fand und sich dazu entschloss, ihn von seinem Leid zu erlösen, oder schlimmer noch ein hirnrissiger Mensch auf die Idee kam, er sei mit der Dämonenplage infiziert und musste getötet werden.
    Langsam rappelte er sich hoch, ging ein paar Schritte und blieb dann erschrocken stehen. Ich blickte auf und sah Tyrok,

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