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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Wort. »Was ist mit dem anderen?«
    »Adam Rand.«
    »Rand Industries?«
    »Sie überraschen mich wirklich, Jared.«
    »Solche Nachrichten gelangen sogar bis in die Hinterwälder von Vermont. Die Rand Industries revolutionieren die Automobilindustrie mit ihren hypersensitiven Motoren. Ein ganz neues Fahren. Der Einspritzmotor der neunziger Jahre. Selbst in schlechten Zeiten muß Rand auf dem Markt glatt eine Milliarde wert gewesen sein.«
    »Womit er in der gleichen Liga spielt wie Turan. Und Lime. Verstehen Sie jetzt, worauf ich in der Hütte hinauswollte? Wir haben es hier mit dem Ultimaten Massenmörder zu tun.«
    Kimberlain betrachtete ihn über den Sitz hinweg. »Das ist aber eine ziemlich kühne Aussage, wenn man den letzten Fall bedenkt, an dem wir gemeinsam gearbeitet haben.«
    »Sie ist berechtigt. Jordan Lime hat nach dem Mord an Rand vor zwei Wochen für 25.000 Dollar pro Tag die Pro-Tech engagiert. Und trotzdem hat der Killer noch eine Möglichkeit gefunden, an ihn heranzukommen, so unmöglich es auch erscheint.«
    »Wie hat es Rand erwischt?«
    »Im Schlaf.«
    »Wirklich?«
    »Sein Bett flog in die Luft.« Kamanski hielt einen Moment lang inne, um die Worte wirken zu lassen. »Unser Killer mag Herausforderungen und nimmt jedesmal eine größere an. Er beweist, daß niemand mehr sicher ist. Er zeigt uns, daß alle Sicherheitsvorkehrungen nutzlos sind.«
    »Wie können Sie so sicher sein, daß es sich um einen einzelnen Täter handelt?«
    »Ganz einfach. Eine Gruppe hätte ein Ziel, eine Absicht. Jemand hätte mittlerweile schon von ihnen gehört, Forderungen gestellt bekommen. Aber da war nichts. Unser Mann macht sich einen Sport daraus. Ich spüre es.«
    Kimberlain nickte. »Wir haben bislang also eine neue Art von Stahl und eine revolutionäre Zündvorrichtung. Womit ist Lime zu Ruhm und Ehren gelangt?«
    »In letzter Zeit mit einer Transistorenkopplung, die nicht mehr durchbrennt. Da solche Kopplungen eine sehr hohe Ausfallquote hatten, hätte diese Erfindung ihn über kurz oder lang Turan und Rand überholen lassen.« Kamanski begriff, worauf der Fährmann hinauswollte. »Sie glauben, unser Killer wählt seine Opfer nach dem Produkt, das sie herstellen, und nicht nach dem Menschen?«
    »Vielleicht eine Kombination aus beidem«, entgegnete Kimberlain, ohne zu bemerken, daß sich seine Hände unwillkürlich zu Fäusten geballt hatten. »Bei der Art von Verstand, mit der wir es hier zu tun haben, ist alles möglich – falls Sie recht damit haben, daß wir es nur mit einem Täter zu tun haben. Serientäter sind auf eine bestimmte Sache fixiert, die sie anzieht, und bleiben dann dabei. Solange sie aktiv sind, ist kein anderer Faktor so wichtig wie diese eine Sache, denn sie verleiht ihnen die Illusion des Gefühls von Überlegenheit, das sie so dringend brauchen. Sie beherrscht ihr Bewußtsein. Das Töten ermöglicht es ihnen, die Illusion aufrechtzuerhalten, sie hätten die Sache noch unter Kontrolle und könnten diese Kontrolle sogar noch verstärken. Und wenn sie das Objekt ihrer Besessenheit töten, kommen sie sich noch überlegener vor.«
    »Sie sprechen von Peet.«
    »Ein würdiger Verdächtiger.«
    »Vergessen Sie es. Er wird rund um die Uhr bewacht. Wenn er seine Zelle einmal verläßt, wird er von einer Eskorte von vier Mann begleitet.«
    »Damit würde er spielend fertig.«
    »Dann müßte er immer noch fünf Kilometer durch eiskaltes Wasser schwimmen.«
    »Glauben Sie mir, er könnte es schaffen.«
    »Nein. Er sitzt hinter Schloß und Riegel.«
    Kimberlain lächelte. »Ich bin froh, daß ich Sie in der Hütte nicht umgebracht habe, David. Aber ich hätte das schon vor drei Jahren tun sollen.«
    Das Flugzeug landete auf einem kleinen Flughafen im Süden Connecticuts, wo schon ein Hubschrauber auf sie wartete, der sie die kurze Strecke zu Limes Landsitz bringen würde.
    »Ich habe den Raum versiegeln lassen«, schrie Kamanski gegen das Tosen der Rotoren an, als sie einstiegen. »Die Leichenteile habe ich natürlich entfernen lassen, aber sonst wurde nichts verändert.«
    »Sie sind ein echter Profi, David«, sagte Kimberlain. Und als sie in der Luft waren, fügte er über Mikrofon und Kopfhörer hinzu: »Ich will zuerst die Videobänder sehen und die Tonbänder abhören. Ich will alles aus der Perspektive Ihres hilflosen Sicherheitspersonals erleben.«
    »Kein Problem.«
    Als allererstes fiel Kimberlain auf, wie riesig Limes Landsitz war. Er war so groß, daß er von einer ganzen Armee gesichert

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