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Die Achte Suende

Die Achte Suende

Titel: Die Achte Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Vandenberg
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er Soffici von hinten auf die Schulter.
    Monsignor Soffici verstand, was der Kardinalstaatssekretär damit sagen wollte. Aus dem Handschuhfach kramte Alberto eine Mütze hervor und reichte sie Soffici.
    damit sagen wollte. Aus dem Handschuhfach kramte Alberto eine Mütze hervor und reichte sie Soffici.
    »Weit kann es nicht mehr sein«, rief Gonzaga durch das geöffnete Seitenfenster seinem Sekretär hinterher. Soffici verschwand nach wenigen Metern bergan hinter der nächsten Biegung.
    In Augenblicken wie diesen verfluchte der Monsignore, obwohl von tiefer Frömmigkeit, seinen Dienstherrn. Nicht umsonst nannte man ihn in der Kurie hinter vorgehaltener Hand: Gonzaga la iena, Gonzaga die Hyäne. Man wusste nie, wie man bei ihm dran war. Jedenfalls hatte der zweite Mann hinter dem Papst im Vatikan mehr Feinde als Freunde. Genau genommen kannte Soffici nicht einen, den er als Gonzagas Freund hätte bezeichnen können.
    Trotz allem war der Monsignore seinem Herrn scheinbar treu ergeben. Ein Mann wie er betrachtete seine Aufgabe als Dienst am Allerhöchsten. Ohne Bedenken hatte er, als Gonzaga ihn unter dem Siegel der Verschwiegenheit in das Unternehmen einweihte, einen heiligen Eid geschworen, das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen.
    Bergan wurde der Weg immer beschwerlicher. Soffici japste und rang nach Luft. Er war nicht gerade eine Sportlernatur. Das nasse Gestrüpp zu beiden Seiten des Weges schlug ihm ins Gesicht und trug auch nicht gerade dazu bei, seine Laune zu verbessern.
    Da plötzlich, nach einer scharfen Biegung, schimmerte Mauerwerk durchs Geäst. Soffici hielt inne. Inzwischen waren seine Kleider durchnässt, und als er den Blick gen Himmel wandte, erkannte er hoch über den Bäumen Mauern und Türme einer wuchtigen Burg.
    »Jesus-Maria«, entfuhr es ihm halblaut. Der Anblick des Bauwerks mit seinen Zinnen, Türmen und Erkern versetzte ihn in Unruhe. Burg Layenfels hatte er sich einladender vorgestellt.
    Unsicher tappte Soffici auf das Burgtor zu. Im Näherkommen erkannte er ein Schilderhäuschen neben einem vergitterten Eingang. Hinter dem winzigen Fenster des Wächterhäuschens brannte Licht, obwohl es bereits Tag war. Das alles wirkte bedrohlich und geheimnisvoll, und Soffici konnte sich nur schwer vorstellen, dass diese Burg hoch über dem Rhein tatsächlich dem Zweck dienen sollte, den Gonzaga angedeutet hatte.
    Aus dem Innern der Burg drang kein Laut, keine Stimme, keine Schritte, nichts. Auf Zehenspitzen versuchte Soffici einen Blick in das Fenster zu werfen: Der winzige quadratische Raum glich einer Mönchszelle. Kahle Wände, ein klobiger Tisch, davor ein Stuhl, gegenüber dem Fenster eine hölzerne Liege ohne Polster, darüber an der Wand ein altmodisches Telefon. Auf der unbequemen Liege döste ein Wächter mit gefalteten Händen vor sich hin. Eine helle, nackte Glühbirne an der Decke hinderte ihn am Einschlafen. Getrübt wurde die Idylle allerdings durch eine Maschinenpistole, die griffbereit auf dem Stuhl lag.
    Gerade wollte sich Soffici durch Klopfen bemerkbar machen, da vernahm er ein Motorengeräusch. Alberto war es doch noch gelungen, seinen Fiat zum Laufen zu bringen. In Schrittgeschwindigkeit quälte er sich bergan.
    Der Wächter im Schilderhäuschen schreckte hoch, griff zu seiner Waffe und trat ans Fenster. Soffici blickte in ein bleiches, ausgemergeltes Gesicht.
    »Das Codewort!«, herrschte der Wächter ihn an.
    »Das Codewort«, stammelte Soffici im Anblick der auf ihn gerichteten Maschinenpistole, »Apokalypse zwanzig-sieben.«
    Der bleiche Wächter schlug das Fenster zu, nahm den Hörer des Wandtelefons ab und machte Meldung.
    Ächzend schwebte das schwere Eisengitter wie von Geisterhand gehoben in die Höhe und verschwand im Obergeschoss des Torturms.
    Alberto bremste den Wagen ab. Kurz darauf trat der Wächter vor das Eingangstor und winkte das Fahrzeug in den Burghof. Sie wurden erwartet. Aus dem Kreuzgang, der den fünfeckigen Burghof einrahmte, strömten von allen Seiten schwarz gekleidete Gestalten herbei. Im Nu bildeten sie einen andächtigen Kreis um das Fahrzeug.
    Soffici trat hinzu und half dem Kardinalstaatssekretär aus dem Wagen. Der wirkte steif und beinahe verlegen im Angesicht der vielen Menschen.
    Ein hochgewachsener, schmalschultriger Mann im dunklen Gehrock und mit langem nach hinten gekämmtem Haar trat auf Gonzaga zu und fragte grußlos, eher geschäftsmäßig: »Ist alles glatt gegangen?« Sein Name war Anicet.
    Als Kardinalstaatssekretär war Gonzaga devotere

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