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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wieder etwas sehen konnte, dann fuhr er fünfzig Meter weiter, schaltete in den Rückwärtsgang und hielt erneut an. Dieses Manöver wiederholte er etliche Male, bis er das Fahrzeug vollkommen unter Kontrolle und ein Gefühl für die Reibung zwischen Kette und Untergrund entwickelte hatte.
    Seine Bewegungen an der Lenkung wurden immer hastiger.
    Mit jeder Minute, die verstrich, wuchs seine Verzweiflung.
    Endlich, nach fast dreißig Minuten Anstrengung, signalisierte der Navigationscomputer, daß er sein Ziel erreicht hatte.
    Dankbar entdeckte er einen kleinen Vorsprung, der aus dem Hang ragte. Er schaltete den Antrieb aus und parkte
Big Ben
.
    »Ich bin am Explosionsort angekommen und beginne jetzt damit, die Bombe scharfzumachen«, meldete er über Funk in der schwachen Hoffnung, daß Sandecker und Giordino ihn irgendwo weiter oben hören würden.
    Pitt verlor keine Zeit. Er senkte die künstlichen Arme und setzte die Bombe im weichen Untergrund ab. Er löste die Griffe und ersetzte die Pinzetten durch Werkzeuge. Wieder schob er die Hand in den Handschuh der Armsteuerung und schnitt mit einer Metallschere das Gehäuse am hinteren Ende des Bombengehäuses auf, das das Hauptzündsystem enthielt.
    Im Innern des Gehäuses befanden sich vier kleine Radargeräte und ein Druckauslöser. Wenn die Bombe wie geplant abgeworfen worden wäre, dann hätte das Ziel die Radarstrahlen reflektiert.
    Schließlich, wenn die Angaben von zwei Geräten übereingestimmt hätten, wäre in einer bestimmten Höhe das Zündsystem, das vor der Implosionskugel montiert war, aktiviert worden. Das Ersatzzündsystem bestand aus einem Druckschalter, der sich ebenfalls beim Erreichen einer bestimmten Höhe elektrisch, durch Schließen der Kontakte, auslöste.
    Die Zündkreise konnten jedoch nicht geschlossen werden, solange sich das Flugzeug in der Luft befand. Sie wurden durch ein Zeitschaltsystem aktiviert, das so lange nicht umgangen werden konnte, wie die Bombe im Bombenschacht hing. Sonst wäre
Dennings’ Demons
schon längst vorher in einem Feuerball explodiert.
    Nachdem er die Verkleidung entfernt hatte, montierte Pitt eine kleine Videokamera auf das vordere Ende des linken Arms.
    Schnell fand er den Druckauslöser und richtete die Kamera darauf. Der Auslöser bestand aus Messing, Stahl und Kupfer und zeigte Spuren von Korrosion, doch sonst schien er noch intakt zu sein.
    Als nächstes kuppelte Pitt eine schmale dreifingrige Hand an einen der Arme an. Der Arm bog sich zum Bug des Fahrzeugs zurück, wo die Finger einen schweren Metalldeckel eines Werkzeugbehälters aufschoben und einen seltsamen Gegenstand aus Keramik herausnahmen, der wie ein Fußball aussah, dem man die Luft abgelassen hatte. In den konkaven Boden war eine Kupferplatte eingelassen, die von einem geschmeidigen, biegsamen Material umrahmt war. Der erste Blick täuschte. Der Gegenstand war in Wirklichkeit ein hochempfindlicher Druckbehälter, der mit einer wachsartigen Mischung aus Plastik und Säure gefüllt war. Die Keramikabdeckung, die die Mischung umgab, war so geformt, daß sie genau über den Druckauslöser paßte und ihn wasserdicht abschloß.
    Pitt bediente die künstliche Hand und stülpte den Behälter über den Auslöser. Als er fest an Ort und Stelle saß, zog er einen winzigen Stöpsel heraus, so daß das Meerwasser nach und nach in den Behälter einsickern konnte. Wenn die Masse im Innern mit Salzwasser in Kontakt käme, würde sie chemisch aktiv, aggressiv und brächte Metall schnell zur Korrosion. Nachdem sie sich durch die Kupferplatte gefressen hätte – was etwa eine Stunde dauern konnte –, würde die Säuremischung das Kupfer im Druckschalter angreifen, der dann einen Stromkreis schließen und so das elektrische Zündsignal geben würde, das die Bombe zum Explodieren brächte.
    Während Pitt die künstlichen Arme
Big Bens
wieder einfuhr und behutsam zurücksetzte, fort von dem Ungeheuer, das wie eine fette, schleimige Masse dort im Schlick lag, warf er einen schnellen Blick auf die Digitaluhr auf seiner Instrumentenkonsole.
    Es war ein knappes Rennen gewesen. ›Mother’s Breath‹ würde achtundvierzig Jahre zu spät explodieren und dennoch den Wettlauf mit der Zeit vielleicht gewinnen können.
    »Irgendwelche Nachrichten?« erkundigte sich der Präsident besorgt vom Oval Office aus.
    »Wir haben hier einen nicht erklärbaren Kommunikationszusammenbruch«, berichtete Jordan im Lagebesprechungsraum.
    »Sie haben keine Verbindung mehr zu Admiral

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