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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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seine Augen musterten prüfend die Instrumente auf dem Armaturenbrett.
    Dann richtete er seinen Blick auf den offiziellen Starter, der gerade langsam die grüne Flagge entrollte. So sah er die langgestreckte weiße Lincoln-Limousine nicht, die auf dem Sicherheitsstreifen, der vor der Betonbegrenzungsmauer verlief, direkt vor Loren anhielt. Er sah auch den Mann nicht aus dem Wagen aussteigen, zu ihr hinübergehen und ein paar Worte mit ihr wechseln.
    Giordino war ganz auf den Stutz konzentriert. Nur Mancuso, der einige Meter entfernt stand, sah, wie sie dem Mann, einem Japaner, zunickte und ihn zur Limousine begleitete.
    Giordino senkte die Motorhaube und rief über die Windschutzscheibe hinweg: »Kein Öl- oder Wasserverlust. Aber jag ihn nicht zu sehr. Wir haben zwar den Motor überholt, aber er ist nun mal über sechzig Jahre alt. Und Ersatzteile für den Stutz bekommst du nicht im Versandhandel.«
    »Ich werde nicht in den roten Bereich gehen«, versprach Pitt ihm. Erst jetzt vermißte er Loren und sah sich um. »Was ist mit Loren passiert?« Mancuso beugte sich über die Tür und deutete auf den weißen Lincoln. »Ein japanischer Geschäftsmann, dort drüben in der Limousine, wollte sich mit ihr unterhalten.
    Wahrscheinlich ein Lobbyist.«
    »Sieht ihr gar nicht ähnlich, das Rennen zu verpassen.«
    »Ich behalte sie im Auge«, versprach Mancuso.
    Giordino beugte sich in den Wagen und packte Pitt an der Schulter. »Verschalte dich bloß nicht.«
    Dann, als der Rennleiter zwischen die beiden Wagen trat und die grüne Flagge hob, traten Mancuso und er zurück und verließen die Rennstrecke.
    Es wurde ein meisterhaftes Rennen, das die Masse begeisterte und aus dem Pitt schließlich knapp als Sieger hervorging. Er warf den Kopf in den Nacken, lachte und winkte den Zuschauern zu. Eigentlich sollte er weiterfahren und eine Siegerrunde drehen, doch dann sah er Giordino und Mancuso vom Sicherheitsstreifen auf ihn zulaufen und wild gestikulieren.
    Er lenkte den Wagen an den Rand der Rennstrecke und verlangsamte das Tempo.
    Aufgeregt zeigte Mancuso zu der weißen Limousine hinüber, die auf den Ausgang zufuhr. »Die Limousine«, schrie er im Laufen.
    Pitts Reaktion war blitzartig, beinahe übermenschlich. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er seine Gedanken vom Rennen gelöst und begriffen, was Mancuso ihm zu sagen versuchte.
    »Loren?« schrie er zurück.
    Giordino sprang auf das Trittbrett des noch rollenden Wagens.
    »Ich glaube, die Japaner in der Limousine haben sie entführt«, stieß er hervor.
    Mancuso erreichte sie, schwer atmend. »Die sind davongefahren, bevor ich merkte, daß sie noch im Wagen war.«
    »Sind sie bewaffnet?« fragte Pitt ihn.
    »Eine Colt-Automatik, Kaliber fünfundzwanzig im Knöchelholster.«
    »Steigen Sie ein!« befahl Pitt. Dann wandte er sich an Giordino. »Al, schnapp dir einen Wächter mit Funkgerät und alarmier die Polizei. Frank und ich nehmen die Verfolgung auf.«
    Giordino nickte wortlos und rannte auf zwei Wächter am Sicherheitsstreifen zu, während Pitt dem Stutz die Sporen gab und durch das Tor schoß, das die Rennstrecke von den hinter den Tribünen liegenden Parkplätzen trennte.
    Er wußte, daß der Stutz gegen die große, modernere Limousine keinerlei Chancen hatte, doch wie immer hielt er unerschütterlich an dem Glauben fest, daß unüberwindliche Hindernisse durchaus überwindlich waren.
    Er setzte sich bequem hin, ergriff das Lenkrad und nahm, das willensstarke Kinn vorgestreckt, die Verfolgung auf.
29
    Pitt hatte einen guten Start. Der Bedienstete der Rennleitung am Tor sah ihn kommen und scheuchte die Le ute aus dem Weg.
    Der Stutz erreichte mit achtzig Stundenkilometern den Parkplatz, zwanzig Sekunden hinter dem weißen Lincoln.
    Sie schossen durch die Gasse zwischen den geparkten Wagen; Pitt hatte die Hand auf der Hupe in der Mitte des Steuerrades.
    Glücklicherweise befanden sich keine Menschen auf dem Parkplatz. Alle Zuschauer und Teilnehmer des Wettbewerbs waren auf der Tribüne und beobachteten die Rennen, und viele drehten sich jetzt um und sahen dem türkisfarbenen Stutz nach, der mit lautem Gehupe aus den chromglänzenden Zwillingsfanfaren auf die Straße einbog.
    Pitt war wild vor Wut. Die Chancen, die Limousine zu stoppen und Loren zu retten, waren gleich Null.
    Das Ganze war eine Verfolgungsjagd, die reiner Verzweiflung entsprang. Es bestand so gut wie keine Hoffnung, daß eine sechzig Jahre alte Maschine eine moderne Limousine einholte, die von einem großen

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