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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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bleiben es nur düstere Schatten. Manchmal verlieren wir die Spur einer Geschichte.« Er blickte Rufus ruhig an. »Wir wissen nicht einmal, wie die Akademie entstanden ist. Das Buch der beiden Brüder hat uns verraten, dass sie ihre Academia zufällig so angetroffen haben, wie wir sie heute noch kennen. Und wir Nachfolger bemühen uns, genug Artefakte zu sammeln, damit sie in der Akademie zu uns sprechen können. Aber nicht jedes Teil, das wir hierher bringen, tut das am Ende auch. Die drei Muschelscherben zum Beispiel. Ich fühle seit Langem, dass sie eine ganz eigene Geschichte zu erzählen haben. Aber noch niemandem ist es gelungen, sie in einer Flut zu erwecken. Wir sind hier an einem Ort, an dem ewiges Vergessen und das Leben in seiner erstaunlichen Kraft sehr dicht beieinanderliegen. Und du, Rufus, hast uns bei deinen Besuchen im Museum den Eindruck vermittelt, dass in dir eine Liebe zur Geschichte lebt, die du in der Akademie einsetzen könntest. Wenn du es willst.«
    »Im Museum?« Rufus stutzte. »Wer hat mich denn im Museum gesehen?«
    »Du weißt natürlich, dass es nicht deine Lehrerin war, die dich hier vorgeschlagen hat«, sagte Gino Saurini und lächelte spitzbübisch. »Obwohl sie es nicht zugeben würde, wenn deine Mutter sie fragt. Wir werden ihr nämlich einen hochoffiziellen Test mit Siegel und Stempel schicken, den du angeblich hier absolviert und mit ›sehr gut‹ bestanden hast. Deine Lehrerin wird denken, dass sie dich jahrelang in der Schule übersehen hat. Das ist ja vielleicht sogar wahr. Aber wer uns wirklich auf dich gebracht hat, war der Museumswärter.«
    »Der alte Mann in der zerknitterten Uniform?«, platzte Rufus heraus. »Der mich vor der Wärterin gerettet hat? Ich habe mich immer gefragt, warum er das getan hat!«
    »Ja«, bestätigte Direktor Saurini. »Er heißt Artur Krawetzke und hat selbst hier studiert. Inzwischen ist er einer unserer besten Talentsucher. Du bist ihm aufgefallen, weil du im Museum immer gezeichnet hast. Er war dir als Kind ähnlich. Sein Vater war Hausmeister in einem großen Wohnblock, und Artur hat als Junge mit Vorliebe in den Kellern und auf den Dachböden gespielt und dabei nach vergessenen Dingen Ausschau gehalten. Aber das ist lange her, und leider kann ich dir die Akademie in diesem Moment nichts bis in Letzte erklären. Das würde Wochen in Anspruch nehmen. Ich kann dir im Augenblick nur so viel verraten, dass ihre ehemaligen Mitglieder überall auf der Welt arbeiten. Sie sind Museumswärter, Lehrer, Archäologen und noch eine ganze Menge mehr. Du musst wissen, Rufus, wir von der Akademie sind im Grunde bescheiden. Geld interessiert uns nicht. Wir könnten so viel davon haben, wie wir nur wollen. Und genau deswegen begnügen wir uns mit dem, was wir wirklich brauchen.« Saurini nickte zufrieden. »Doch zurück zu dir. Was ich von dir wissen muss, ist, ob die Akademie deiner Meinung nach der richtige Ort für dich ist und ob du gerne hierherkommen und studieren möchtest.«
    Die Frage traf Rufus wie ein Schlag auf die Brust. Reglos saß er da. Aber durch seinen Kopf rasten gleichzeitig Tausende von Gedanken. So was Verrücktes hatte er noch nie gehört. Und schon gar nicht erlebt. Bis vor wenigen Minuten hatte er noch gedacht, seine Mutter wollte ihn in ein Internat abschieben und jetzt … Rufus atmete tief durch. Die Akademie war trotzdem ein Internat. Wenn auch ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte. Wenn er hier studierte, wie Direktor Saurini es vorschlug, dann musste er auch hier wohnen.
    »Meine Mutter«, sagte er leise. »Ich war eigentlich immer nur im Museum, weil ich wütend auf sie war. Aber wenn ich hierherkomme, dann würde ich sie ja gar nicht mehr sehen … Dann müsste ich sie alleine lassen.«
    Direktor Saurini hob die Hände. »Nun, Rufus, ich kann dich nur einladen, in die Akademie einzutreten. Die Entscheidung abnehmen kann ich dir nicht. Das Talent hast du ohne Zweifel. Und bis morgen früh solltest du deine Entscheidung getroffen haben.«
    Entscheidung. Das Wort klang bedrohlich in Rufus’ Ohren.
    »Und danach?«, fragte er.
    »Danach wirst du wissen, ob du die Akademie jemals wieder betrittst oder nicht. Du hast ganz richtig erkannt, dass man hier leben muss, um die Kräfte der Akademie nutzen zu können. Werde dir darüber klar, ob du deine Gabe fördern willst.«
    Plötzlich stand Rufus auf. »Ich möchte jetzt wieder zu meiner Mutter.«
    »Natürlich«, antwortete Saurini. »Besprich dich mit ihr. Aber sag ihr

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