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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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reparieren? Auch wenn es kein leichter Weg war.
    Er gab sich einen Ruck und ging auf seine Mutter zu.
    »Ja, Mama, ich habe bestanden. Ich kann hier zur Schule gehen.«
    Die Hände seiner Mutter fuhren in die Höhe wie ein Schwarm aufgeregter Spatzen.
    »Ruuuuufus!«, jubelte sie. »Du hast es geschafft??!«
    Rufus nickte stumm. Er sah in ihre Augen. Sie leuchteten hell und glücklich. Sie fragte überhaupt nicht, was der Direktor von Rufus hatten wissen wollen, um was es in dem Test gegangen war, was die Aufnahme in die Akademie bedeutete. Sie war einfach nur aus dem Häuschen.
    »Rufus, ich bin so stolz auf dich! Du hast es geschafft! Das ist großartig! Du wirst hier nur das Beste lernen! Du wirst jemand werden!«
    Und ohne abzuwarten, sprang sie auf und lief auf die Tür von Direktor Saurinis Büro zu. »Wir müssen sofort die notwendigen Formalitäten klären!«, rief sie ihrem Sohn über die Schulter zu. »Rufus, aus dir wird wirklich etwas werden. Ich bin ja so stolz auf dich!«
    Eine halbe Stunde später war er ein offizieller Schüler der Akademie.

Frischlinge
    Ein paar Tage später fing für Rufus der Unterricht in der Akademie an.
    Wie jeder der anderen Lehrlinge hatte er ein Zimmer für sich bekommen. Die Fenster führten auf eine verwinkelte Dächerlandschaft voller Ziegel und Schornsteine. Das Zimmer selbst war mit wunderschönen alten Möbeln ausgestattet. Rufus hatte sich das Bett in einer großen Halle selbst aussuchen können und sich für ein großes, bunt bemaltes Bauernbett mit dicken Federkissen und hohem Kopf-und Fußteil aus Holz entschieden. Arbeiten würde er an einem alten, etwas schiefen Holztisch, in dem sich mehrere tiefe Schubladen befanden, in denen er seine Zeichenhefte und Stifte verstaut hatte. Kleidung und sonstigen Kram bewahrte er in einem vergoldeten Schrank aus irgendeinem ehemaligen französischen Königsschloss auf, und neben seinem Bett stand eine einfache Kommode, auf der Rufus das in einen teuren Silberrahmen eingesteckte Foto seiner Mutter gestellt hatte, das sie ihm für seine Zeit im Internat mitgegeben hatte. Auf dem Bild war seine Mutter wie immer makellos gekleidet und perfekt frisiert. Sie trug einen blauen Hosenanzug und ihre roten Haare lagen um ihr Gesicht wie ein erkalteter Lavastrom.
    Rufus wandte sich ab und studierte den Plan der Akademie, der auf dem Tisch ausgebreitet war. Sein Zimmer lag an einem der Gänge, die von der Wendelrampe abgingen, wie Rufus das zentrale Treppenhaus getauft hatte, obwohl es gar keine Treppe war. Die Wendelrampe war eine spiralförmige, ziemlich steil ansteigende Rampe, die sämtliche Etagen miteinander verband und von der umlaufend, doch nie auf gleicher Höhe, die einzelnen Gänge abzweigten. Rufus fuhr mit dem Finger über den Plan. Von den Gängen gelangte man in die Zimmer und Säle, und in den abgelegenen Gebäudeflügeln gab es auch noch weitere Treppenhäuser. Die Akademie war wirklich ein mächtiger Komplex. Rufus’ Blick kehrte zurück zur Wendelrampe.
    Ganz unten an dieser lagen mehrere große Säle wie die Mensa und eine Aula. Die Zimmer der Lehrlinge befanden sich weiter oben. Und noch höher folgte der Gesellentrakt. Jungen und Mädchen hatten ihre Zimmer an verschiedenen Gängen, die schräg gegenüber von der Wendelrampe abgingen. Die Zimmer der Meister hingegen lagen quer verstreut durch die Akademie. Einige in der Nähe der unterschiedlichen Werkstätten und Übungsräume, in denen sie unterrichteten. Andere in entlegenen Winkeln des alten Gebäudes, die Rufus noch nicht gesehen hatte. Die einzelnen Säle und anderen Orte wollte Rufus in den nächsten Tagen erforschen.
    Direkt neben den Plan der Akademie hatte er den Stundenplan bereitgelegt. Er war berstend voll. Direktor Saurini hatte Rufus am Abend zuvor willkommen geheißen und ihm erklärt, dass er sich vorerst jedes Unterrichtsfach einmal ansehen sollte, um sich dann sein eigenes Lernpensum zusammenzustellen. Gleichzeitig hatte er Rufus eine Liste mit den empfohlenen Fächern gegeben, vor der einem schwindelig werden konnte.
    In langer Reihe standen dort die seltsamsten Unterrichtsnamen: »Historische Werkzeuge und Experimente«, »Fellkunde«, »Verschluss-und Öffnungstechniken ägyptischer Pyramiden«, »Gesetzmäßigkeiten der Fluten«, »Höchst seltene Anschwemmungsartefakte«, »Antike olympische Disziplinen«, »Ausgestorbene Sprachen« und so weiter und so fort über mehrere Seiten.
    Rufus ließ den Blick über die lange Liste gleiten. All das

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