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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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geringste Anzeichen eines Traumas überstanden. Sie hatten einen Kinderpsychologen zu sich eingeladen, der sich mit Matti ganz locker unterhalten hatte. Sein Fazit: Für ihren Sohn war die Entführung ein einziges großes Abenteuer gewesen. Matti schwärmte immer noch von seiner Begegnung mit Spiderman und dem Torero. Und ihr Haushalt war auf drei Hunde angewachsen: Der kleine Golden Retriever hatte, natürlich, Einzug gehalten.
    Vor allem aber hatten die letzten Tage Lukas vor Augen geführt, dass er selbst nicht wenige Fehler begangen hatte. Um sich in Ruhe mit Magali auszusprechen, hatte er ihr den Vorschlag gemacht, gemeinsam für einige Tage, ohne Matti, wegzufahren.
    Matti und seine Menagerie zogen für einige Tage bei den entzückten Großeltern ein und waren somit bestens versorgt. Lucie war längst wieder zu ihren Ausgrabungsarbeiten in die Türkei zurückgekehrt. Angeblich war sie jetzt dem Grab Alexanders des Großen auf der Spur. Verrücktes Huhn.
    Womit Lukas aber dann so gar nicht gerechnet hatte, war, dass Magali, kaum, dass sie im Hotelzimmer angekommen waren, sich auf ihn gestürzt und den Kurzurlaub mit leidenschaftlichem Sex eingeleitet hatte. Und danach hatten sie gestritten. Heftig. Und danach hatten sie Versöhnungssex. Und wieder gestritten. Und ... genau.
    Am Ende der vier Tage, in denen sie kaum aus dem Bett gekommen waren, hatte Magali zu ihm gesagt: „Ich hoffe, ich habe dir den Priester nun endgültig ausgetrieben.“ Sie hatte neben ihm im Bett gelegen, nackt und bezaubernd, und hatte ihn dabei verführerisch angelächelt.
    Genau da hatte sein Herz einen jähen Satz getan. Der Panzer, den er selbst darum gebaut hatte, war zersprungen. Mit leisem Staunen hatte er erkannt, dass er sich in seine eigene Frau verliebt hatte! Der Gedanke an ihren Anblick im Bett, schamlos und frei, ließ ihn grinsen. Er drückte auf den grünen Hörer: „Hallo Rabea!“, meldete er sich nun.
    „Hey, du klingst glücklich. So froh, von mir zu hören?“ Auch Rabea lächelte.
    „Natürlich. Wo bist du?“
    „In Washington.“ Was Lukas nicht sah, war, dass sich auch Rabea gerade nackt und bezaubernd im Bett rekelte, während Ryan ausgiebig an ihrer Schulter knabberte.
    „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich“, sagte sie. „Wie ich dich kenne, willst du zuerst die schlechte hören?“
    „Schieß los.“ Lukas spannte unwillkürlich die Muskeln an.
    „Matti wird für einige Zeit auf seinen Patenonkel verzichten müssen.“
    „Was soll das heißen? Was ist mit Jules?“
    „Er muss für eine Weile untertauchen und einige Dinge klären.“
    Lukas hatte sofort begriffen. „Ich nehme an, das hat mit seiner früheren Tätigkeit zu tun?“
    „Ja, er hat Ärger mit einem Yussuf. Mehr wollte er mir nicht verraten. Er sagte, es könnte durchaus einige Monate dauern, bis er sich wieder meldet. Wir sollen uns aber keine Sorgen machen.“
    „Der hat mal wieder leicht reden. Machst du dir denn Sorgen um ihn, Rabea?“
    „Ich bin unschlüssig, aber eigentlich ist Jules unverwüstlich, oder? Gehen wir vom Besten aus. Aber jetzt zur guten Nachricht, Lukas. Das heißt, es handelt sich hier weniger um eine Nachricht, als um ein Geschenk.“
    „Geschenk? Oje, ich hoffe doch nicht, dass du mir wieder eines von deinen explosiven Päckchen zusenden wirst?“ Lukas war zu Recht misstrauisch.
    „Na ja, wie man`s nimmt. Es kommt darauf an, wem du es zeigst oder was du damit machst.“
    „Rabea … bitte …“ Lukas schwante schon wieder Übles. Eine Wolke schob sich in seine Gedanken.
    „Calma, halb so wild. Es ist ein Brief, den ich übersetzt habe. Mein Großvater hat mir geholfen und mir eben erst den Rest geschickt. Bisher hatte ich immer nur die halbe Übersetzung. Pater Simone hat sie damals in Rom angefertigt.
    Lukas versteifte sich unwillkürlich. „Wovon sprichst du?“
    „Vom Evangelium des Jeshua, oder besser, dem Evangelium der Liebe.“
    „Was, du hast es?“, schrie Lukas. Zwei seiner Kollegen, die eben den Parkplatz betraten, sahen sich befremdet nach ihm um. Lukas winkte ihnen zu. Alles in Ordnung. Hastig öffnete er seinen Wagen und setzte sich hinein. „Bist du verrückt? Wie kommst du dazu?“
    „Halt den Rand, du Schmock. Es ist nur eine Kopie. Ich habe die Dokumente Bentivoglios ganz sicher nicht stibitzt. Aber ich habe damals in der Wohnung von Pater Simones Bruder alles mit meinem Handy fotografiert und auf meinen Laptop geladen. Leider wurde der ja dann auch, wie alles

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