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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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eine meisterliche Fälschung. Zur Stunde lasse ich es von kundigen Brüdern überprüfen.“ Der Mann hatte die Worte hastig und mit devotem Eifer hervorgestoßen.
    „Gut. Ich wünsche über jegliches Ergebnis sofort informiert zu werden, egal zu welcher Stunde. Inzwischen setzt Ihr die Befragung der Frau fort. Sie ist ein schwaches Weib, sie wird reden. Ich will bis morgen wissen, woher die geheimen Kirchendokumente stammen, die sie bei sich trug. Kommt erst wieder, wenn Ihr mit Ergebnissen aufwarten könnt. Ihr seid entlassen.“ Ungeduldig, seinem Besucher weiter den Rücken zugewandt, wedelte er mit der Hand, als ob er eine lästige Fliege verscheuchen wollte. Durch die Bewegung brach sich das unstete Kerzenlicht auf dem riesigen, funkelnden Rubin seiner Rechten, verstärkte sein Leuchten um ein Vielfaches und ließ ihn wie einen Blutstropfen aufblitzen. Für einen winzigen Moment schien der Raum gleichsam wie in Feuer getaucht. Bruder Domenico, der kurz den Kopf gehoben hatte, sah darin ein schreckliches Omen. Ergeben verharrte er an seinem Platz.
    Unwillig wandte sich der Mann am Fenster nun doch nach ihm um. „Was will er denn noch?“, fuhr er ihn herrisch an.
    „Ehrwürdiger Vater, ich bin untröstlich, aber es ist uns nicht möglich, Eurem Wunsche zu entsprechen“, stieß der Mann mit gesenktem Kopf hervor. Nicht nur seine Stimme, sondern sein gesamter Körper bebte jetzt.
    „Warum?“, fragte die harte Stimme gedehnt. Er war es gewohnt, dass seine Befehle unverzüglich ausgeführt wurden.
    Nur mit Mühe formten Bruder Domenicos kalte Lippen die verhängnisvolle Antwort, die, wie er wusste, auch sein Schicksal besiegelte: „Weil die Frau tot ist.“
     
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    BAND 3, „DIE AKTE ROSENTHAL“, schließt fast nahtlos an BAND 1, „DIE SEELENFISCHER“ an.
     
     
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    Leseprobe „Das Hexenkreuz“
    Seelenfischer-Trilogie
    Band 2
     
     
    ROM 1764
     
    „Hinfort mit Euch! Aus meinen Augen. Und wagt es ja nicht, Euch jemals wieder innerhalb dieser Mauern blicken zu lassen! Niemals zuvor in meinem Leben wurde ich schlimmer enttäuscht! Ihr seid eine Schande für unseren Stand! Schert Euch weg! Hinaus, hinaus …!“
    Die Stimme des Mannes, die durch die spaltbreit geöffnete Tür drang, überschlug sich fast in ihrem Zorn. Es folgten schnelle Trippelschritte und dann schoss ein ungemein fetter Pater durch die Tür in das Vorzimmer. Die Augen vor Entsetzen geweitet, nahm er den jungen Mann nicht wahr, der sich dort an einem Kohlebecken die Hände wärmte. Mit einem erstickten Schluchzen stürzte er an ihm vorbei.
    Betroffen blickte der fremde Besucher ihm hinterher. Wenn er sich nicht irrte, war er eben Zeuge des Rauswurfs des ersten Assistenten des Pater General geworden. Was sollte er jetzt tun? Sich selbst anmelden? Sein Auftrag war dringend. Der quer über seine Brust geschnallte Lederriemen, an dem ein länglicher Briefbehälter hing, wies ihn als Boten aus. Unentschlossen verharrte der junge Mann auf der Stelle. Schließlich löste er den Behälter. Er führte den Vorgang mit größter Behutsamkeit aus, als könnte ihm dieser bei unsachgemäßer Behandlung in den Händen explodieren wie eine falsch geladene Muskete. Er kannte den Inhalt der Depesche. Tatsächlich enthielt sie eine Nachricht von höchster Sprengkraft. Drei Wochen hatte es ihn gekostet, um sie sicher von Paris nach Rom zu befördern. Seine Beine waren schwer und sein Magen leer.
    Das Schriftstück, das er im Auftrag des französischen Provinzials des Jesuitenordens mit sich führte, würde mit Sicherheit nicht zur Besserung der Laune des Pater General beitragen.
    Nun erschien der 19. Generalobere des Jesuitenordens, Lorenzo Ricci, höchstselbst im Türrahmen. Seine ganze aufrechte Person sonderte Wut ab - was erstaunlich anmutete bei einem Mann, der allseits für sein ausgeglichenes Gemüt bekannt war. „Wer seid Ihr? Und was habt Ihr hier zu suchen?“, blaffte er den Unbekannten an, kaum dass jener in sein Blickfeld geriet.
    Der Bote verbeugte sich: „Eure Eminenz, mein Name lautet Pater Francesco Colonna, und ich überbringe Euch eine eilige Botschaft aus Paris.“ Er streckte seinem Superior das Dokument entgegen. Besser gleich in die saure Frucht beißen …
    Ricci erkannte das Siegel. Flink huschten seine kleinen dunklen Augen über das Pergament; die Zornesröte wich einer jähen Blässe. Anschließend winkte er den Pater in

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