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Die Akte Veden

Die Akte Veden

Titel: Die Akte Veden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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hinter Veden, ließ ein paar Autos zwischen ihnen fahren, damit er nicht gesehen wurde, was sich allerdings manchmal schwierig gestaltete, da der Direktor so extrem langsam fuhr. Tim konnte nur einen Grund dafür finden, denn er glaubte nicht, dass Veden dieses Tempo immer vorlegte, dafür war er zu draufgängerisch mit seiner Kampfkunst: Er war in Gedanken. Was auch nicht weiter verwunderlich war.
    Nach zwanzig Minuten erreichten sie eine noble Wohngegend mit sauberen Gehsteigen, weitläufigen Grundstücken und einigen hohen Toren, die den Blick hinein verweigerten. Veden lenkte seinen Wagen auf eine Zufahrt, und erleichtert sah Tim, dass die Villa nicht vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten war – das Tor war zwar eisern, aber aus Gitter. Man konnte hindurchsehen. Veden fuhr hinein und verschwand in der Auffahrt, während sich hinter ihm das Tor schloss.
    Tim fuhr vorbei, wendete eine Straße weiter und kam zurück. Er blieb auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einer kleinen Parkbucht stehen, die optimal für seine Aufgabe geeignet war, da sie von niedrigen Bäumen umgeben war. Er schnallte sich ab, schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen und stellte das Notebook auf den Beifahrersitz, schaltete es an. Während es hochfuhr, wählte Tim die Nummer der Vereinigung. Er nannte Lokis Dienstkennzahl und ließ sich mit dem Kommissar verbinden.
    »Hi«, sagte Tim, als er ihn am Apparat hatte. »Jung hier, der Sklave von Herrn von Schallern. Es ist so weit: Loki schnappt über.«
    »Ich habe Ihnen doch die Erlaubnis gegeben, ihn unter diesen Umständen zu erschießen.«
    Tim lachte. »Wir stehen kurz davor, die Sache hier in Kiel abzuschließen. Ich brauche von Ihnen die Genehmigung, die Telefon- sowie die Handyleitung von einem gewissen Herrn Caestus Veden anzuzapfen.«
    Der Kommissar stieß ein Bellen aus, das wohl ein Lachen sein sollte. Waren eigentlich alle Kommissare solche Grummelbären? Lünsmann und der hier? Tim musste grinsen.
    »Im Gegensatz zu Ihrem Vorgesetzten halten Sie sich an die Regeln, das finde ich schön. Ich stell’ Sie gleich an meinen Lieblingsnerd Weigert durch. Der soll das alles für Sie einrichten. Ich kann also damit rechnen, dass die Sache Ende der Woche erledigt ist?«
    Tim blies Rauch aus und blinzelte, weil die Nebelschwaden von der Windschutzscheibe abprallten und auf ihn zurückwaberten. »Ich denke schon. Sollte ich draufgehen – momentan sieht es nämlich danach aus –, dann sorgen Sie bitte dafür, dass Loki keine Ansprache auf meiner Beerdigung hält. Kein Wort soll er sagen dürfen.«
    »Vielleicht merke ich’s mir. Ich habe den Fall übrigens im Auge behalten, und mir ist aufgefallen, dass es keine weiteren Vermissten gibt, seit Sie beide da oben sind. Das ist wunderbar. Gute Arbeit! Also dann auf Wiederhören.« Der Kommissar legte auf. Ein Knistern ertönte, dann erklang die Musik der Warteschleife.
    Tim starrte nach vorne auf den Asphalt der Straße. Es hatte keine weiteren Vermissten gegeben – tatsächlich! Warum war ihm das nicht selbst aufgefallen?
    Als Weigert abhob, nannte Tim ihm die Adresse des Direktors, stellte über Lokis Notebook eine Verbindung zur Vereinigung her und ließ sich von ihm helfen, die entsprechenden Kanäle anzuzapfen, sodass sie als Frequenzbilder auf dem Notebookmonitor erschienen.
    »Alles ruhig«, sagte Weigert. »Er telefoniert nicht.«
    »Sehe ich. Können Sie einsehen, ob er in den letzten dreißig Minuten telefoniert hat?«
    »Ja, kann ich. Hat er aber nicht. Das Handy ist ausgeschaltet, seit – warten Sie. Seit heute Morgen, acht Uhr.«
    »Danke.« Tim legte auf, lehnte sich zurück und rauchte die Zigarette. Er hatte freien Blick auf das Anwesen des Direktors, und das Notebook würde losschrillen, sobald ein Anruf reinkam oder rausging.
    Ihm kam ein Gedanke. Er ließ das Fenster herunter, schnippte die Zigarettenkippe hinaus und drehte sich zum Notebook um. Er loggte sich ins Internet ein und ließ sich seinen Standort auf der Landkarte anzeigen. Sofort holte er sein Handy wieder heraus und wählte Lokis Nummer. Es klingelte eine Minute lang, aber sein Cousin nahm nicht ab. Sehr ungewöhnlich. Tim legte auf und versuchte es noch einmal. Wieder dauerte es lange, aber dieses Mal ging Loki hin. Er atmete laut in das Gerät, als wäre er gerannt.
    »Was treibst du denn?«, fragte Tim.
    »Sport. Was gibt es?«
    Tim runzelte die Stirn. »Sport? Während ich hier sitze und mich langweile?«
    »Was gibt es, Johnny?«
    Er

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