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Die Akte

Titel: Die Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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President. So will es das Gesetz.«
    »Soweit ich informiert bin, ist diese Gruppe Ihr Hauptverdächtiger für die Morde an Rosenberg und Jensen. Außerdem sind Sie sich ziemlich sicher, dass sie in Texas einen Richter umgebracht hat. Und höchstwahrscheinlich hat sie vergangene Nacht in mindestens zweiundfünfzig Pornokinos Bomben gelegt. Ich verstehe nicht, wieso sie ungestraft Bomben legen und morden darf. Wir befinden uns im Belagerungszustand, Direktor.«
    Voyles’ Nacken lief rot an, aber er sagte nichts. Er wendete nur den Blick ab, während der Präsident ihn anfunkelte. K. O.
    Lewis räusperte sich. »Mr. President, wenn ich das sagen darf wir sind keineswegs überzeugt, dass die Underground Army etwas mit dem Tod von Rosenberg und Jensen zu tun hat. Wir haben keinerlei Beweise, die sie damit in Verbindung bringen könnten. Wir haben eine Liste von einem Dutzend Verdächtigen, darunter auch die Underground Army. Wie ich schon sagte, die Morde wurden erstaunlich sauber ausgeführt, bis ins letzte Detail organisiert und sehr professionell. Überaus professionell.«
    Coal trat vor. »Was Sie damit sagen wollen, Mr. Lewis, ist, dass Sie keine Ahnung haben, wer sie umgebracht hat, und es vielleicht auch nie wissen werden.«
    »Nein, das wollte ich nicht damit sagen. Wir werden die Mörder finden, aber es wird Zeit brauchen.«
    »Wieviel Zeit?« fragte der Präsident. Es war eine alberne, kindische Frage, auf die es keine gute Antwort gab. East fasste eine spontane Abneigung gegen den Präsidenten, weil er sie gestellt hatte.
    »Monate«, sagte Lewis.
    »Wie viele Monate?«
    »Viele Monate.«
    Der Präsident verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf, dann stand er voller Entrüstung auf und trat ans Fenster. Er sprach zum Fenster. »Ich kann einfach nicht glauben, dass zwischen dem, was letzte Nacht passiert ist, und den toten Richtern kein Zusammenhang besteht. Ich weiß es nicht. Vielleicht bin ich einfach paranoid.«
    Voyles warf Lewis einen schnellen Blick zu. Paranoid, unsicher, ahnungslos, einfältig, wirklichkeitsfremd. Voyles hätte die Liste noch beträchtlich verlängern können.
    Der Präsident fuhr fort, immer noch das Fenster betrachtend.
    »Es macht mich einfach nervös, wenn hier Mörder frei herumlaufen und Bomben hochgehen. Können Sie mir daraus einen Vorwurf machen? Es ist mehr als dreißig Jahre her, seit der letzte Präsident ermordet wurde.«
    »Oh, ich glaube, Sie haben nichts zu befürchten, Mr. President«, sagte Voyles mit einem ganz leichten Anflug von Belustigung. »Der Geheimdienst hat alles unter Kontrolle.«
    »Großartig. Und weshalb ist mir dann so, als befände ich mich in Beirut?« Er murmelte fast in das Fenster hinein. Coal empfand die Peinlichkeit und griff nach einem Memorandum, das auf dem Schreibtisch lag. Dann wendete er sich an Voyles, ungefähr wie ein Professor, der vor seinen Studenten eine Vorlesung hält.
    »Dies ist eine Liste von potentiellen Kandidaten für das Oberste Bundesgericht. Sie enthält acht Namen, alle mit einer Biographie. Sie wurde vom Justizministerium erarbeitet. Wir haben mit zwanzig Namen angefangen, dann haben der Präsident, Minister Horton und ich sie auf acht reduziert, von denen keiner eine Ahnung hat, dass er in Erwägung gezogen wird.«
    Voyles schaute noch immer woanders hin. Der Präsident kehrte langsam an seinen Schreibtisch zurück und nahm sein Exemplar des Memorandums zur Hand. Coal fuhr fort. »Einige dieser Leute sind umstritten, und wenn sie schließlich nominiert werden sollten, ist ein kleiner Krieg fällig, bis sie vom Senat bestätigt werden. Wir möchten nicht jetzt schon kämpfen müssen. Deshalb muss dies unbedingt vertraulich behandelt werden.«
    Voyles fuhr plötzlich herum und richtete den Blick auf Coal.
    »Sie haben wohl nicht alle Tassen im Schrank, Coal! Das haben wir schon früher gemacht, und ich kann Ihnen versichern, wenn wir anfangen, die se Leute zu überprüfen, dann ist die Katze aus dem Sack. Sie wollen, dass wir diese Leute auf Herz und Nieren prüfen, und trotzdem erwarten Sie, dass jeder, mit dem wir sprechen, den Mund hält. So funktioniert das nicht, mein Sohn.« Coal trat näher an Voyles heran. Seine Augen funkelten. »Sie werden sich den Arsch aufreißen, um dafür zu sorgen, dass diese Namen nicht in den Zeitungen erscheinen, bevor sie nominiert worden sind. Sie sorgen dafür, dass es funktioniert, Direktor. Sie stopfen die Lecks und halten die Sache aus den Zeitungen heraus.

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