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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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überfüllt. Dort konnten wir nichts ausrichten. Es war zu gefährlich. Zwei meiner Gefährten sind nicht zurückgekehrt.«
    Ollowain horchte auf. Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit Goldflügel zu sprechen. Sie hatte sich sofort nach ihrer Rückkehr zum Bericht am Kartentisch auf dem Achterdeck der Sturmhorst gemeldet.
    »Wer ist nicht zurückgekehrt?«
    »Taumorgen und Sonnenauge. Sie beide waren mit mir im Tal der Türme.« Ihre Flügel klappten unruhig auf und zu. »Sie waren nicht am Treffpunkt mit dem Adler. Wir hatten nicht viel Zeit, nach ihnen zu suchen.«
    »Sollten die Menschenkinder sie erwischt haben, dann habt ihr unsere schärfste Waffe zerbrochen«, grollte Tiranu. »Wenn wir sie nicht überraschen können, wird der Kampf ungleich schwerer werden.«
    »Es gab keine Anzeichen für einen Alarm«, wehrte sich Goldflügel.
    »Natürlich nicht!«, fuhr Tiranu sie an. »Wir haben es nicht mit irgendwelchen Tölpeln zu tun. Dort in Valloncour sind die besten Ritter unserer Feinde versammelt. Sie werden es sich nicht anmerken lassen, wenn sie uns entdeckt haben. Wir müssen sofort angreifen, wenn wir noch etwas erreichen wollen.«
    »Panik steht einem Anführer schlecht zu Gesicht. Ich hatte dich für kaltblütiger gehalten, Fürst.« Ollowain hatte es sich nicht verkneifen können, Tiranu zu brüskieren, obwohl dessen Einwand nicht ganz unberechtigt war.
    »Und ein Anführer, der starr an seinen Plänen festhält,
ohne auf Veränderungen der Lage zu reagieren, führt seine Männer in den Untergang.«
    »Ich weiß, mit Niederlagen kennt sich deine Sippe aus.«
    Tiranu blieb erstaunlich gelassen. »Wir hatten in der Tat Gelegenheit, aus Schaden klug zu werden, Schwertmeister. «
    Um den Kartentisch herrschte gespanntes Schweigen. Wolkentaucher, der König der Schwarzrückenadler, scharrte leise mit den Krallen über Deck. Yulivee spielte mit einer ihrer Flöten. Ollowain hatte drei Jahre gebraucht, um sie zu überreden, zu den Elfenrittern zu kommen. Sie hatte geschworen, nie mehr in einer Schlacht zu kämpfen. Das Massaker vom Bärensee verfolgte sie immer noch in ihren Träumen, hatte sie ihm eingestanden. Sie war nur hier, weil Fenryl sich den Rittern angeschlossen hatte. Es war unglaublich, wie sehr ihre Magie dem Fürsten von Carandamon geholfen hatte. Ihre Begabung und Macht waren fast schon unheimlich. Niemand hatte geglaubt, dass Fenryl sich erholen würde. Ollowain hatte ihn ein paar Tage, nachdem er zurückgekehrt war … Nein, so konnte man das nicht nennen. Fenryls Körper war erwacht, aber es war nicht wirklich sein Geist, der zurückgekehrt war. Ein Faun hatte Ollowain erzählt, wie sich der Fürst wild mit den Armen schlagend aus dem Fenster stürzen wollte, kaum dass er zu sich gekommen war. Und er hatte ihm von den Schreien erzählt, die der Elf ausgestoßen hatte. Faune waren nicht gerade dafür berühmt, zartbesaitet zu sein, aber selbst sie hatten es anfangs nicht länger als zwei Wochen in dem Turm ausgehalten, in dem man Fenryl untergebracht hatte.
    Nur Yulivee war ständig bei ihm geblieben. Sie war die Einzige, die sich geweigert hatte, den Fürsten verloren zu geben. Sie erweckte in Ollowain den Anschein, sich stets an
Dingen versuchen zu müssen, die bar jeder Vernunft schienen. So wie damals, als sie die verfallene Stadt ihrer Ahnen wieder aufgebaut hatte. Aber so waren sie, die Elfen von Valemas. Einst waren sie lieber in eine Einöde in der zerbrochenen Welt geflohen, als sich der Herrschaft Emerelles zu unterwerfen. Und auch Yulivee unterwarf sich niemals jemand anderem. Zugleich hatte sie sich über die Jahrhunderte die Anmut eines jungen Mädchens erhalten, das eher zu Streichen aufgelegt war, als sich der Ernsthaftigkeit des Seins zu stellen. Diese Eigenart führte dazu, dass man schnell geneigt war, Yulivee zu verzeihen oder aber sie zu unterschätzen. Sie schien flatterhaft und unstet. Aber wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann hatte sie die Geduld eines Sonnendrachen.
    »Was glaubst du, Yulivee? Was sollten wir tun?«, fragte Ollowain.
    Die Magierin blickte auf. Im ersten Augenblick wirkte sie ein wenig verwirrt, so als wäre sie, tief in ihre eigenen Gedanken versunken, dem Verlauf des Gesprächs nicht recht gefolgt. Der Schwertmeister kannte sie gut genug, um zu wissen, dass dieser Eindruck täuschte. Sie mochte es, weniger zu scheinen, als zu sein.
    »Gishild ist nun mehr als fünf Jahre verloren.«
    Die Zauberin blickte zu Fenryl, und

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