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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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jenseits eines fünf Stockwerke hohen Abgrunds, stand das nächste Gebäude. Männer stürmten rufend und knüppelschwingend auf ihn zu. Er wappnete sich und sprang – und wieder zog Vandaariff die Karte weg. Chang atmete schwer. Sein Körper drückte gegen die Ketten.
    »Wer sind diese Leute? Wessen Erinnerungen …«
    Die dritte Karte war ein Bankett. Die vierte ein Pferderennen. Die fünfte ein Whistspiel. Bei der sechsten strangulierte er einen Mann mit einem Seidentuch. Bei der siebten lag er auf einem Bordellsofa mit einer feingliedrigen Hure auf sich, die energisch auf ihm auf und ab hüpfte. Vandaariff nahm das Glas weg, und Chang blickte hinab auf seine Erektion, beschämt und wütend.
    »Genug«, sagte Vandaariff lächelnd. »Außer Sie möchten die letzte gern noch einmal sehen.«
    »Ersticken Sie an Ihrem eigenen Blut!«
    »Eine bemerkenswerte Darbietung. Eine Grundlage, auf der man aufbauen kann.«
    Vandaariff steckte die Karten wieder in die Mappe. Er holte einen zweiten Stapel hervor. So etwas wie diese Karten hatte Chang nie zuvor gesehen, denn sie waren nicht blau … stattdessen funkelte jede in einer anderen Farbe. Die erste war rot marmoriert.
    »Wir beginnen mit Eisen.«
    Die Karte enthielt keine Erlebnisse, keine Erinnerungen, kein menschliches Leben. Changs Sinne waren wie benebelt, und er würgte beim Geschmack von Blut, der ihm in die Kehle stieg. Vandaariff zog die Karte weg und wählte eine andere aus, grünlich mit Kupferflecken …
    Eine nach der anderen nahm Chang sie in sich auf. Wo das Glas zuvor Erinnerungen implantiert hatte, lagen hier die übertragenen Dinge jenseits seines Verstands, während essenzielle Kräfte vom Glas in seinen Körper übergingen. Jedes Mal fühlte er sich gleichzeitig schwächer und stärker, während Vandaariff Changs Körper wie ein Schmied, der Stahl bearbeitet, temperte. Als die Karten wieder in der Mappe steckten, pochte Schmerz in seinen Knochen, und seine Organe krampften sich zusammen. Seine Zähne brannten wie Kohlen im Feuer. Vandaariff griff in seine Manteltasche und zog eine achte Karte heraus, diesmal leuchtend orange. Er packte Chang am Hinterkopf und hielt sie ihm vor die Augen. Chang bäumte sich gegen einen plötzlichen Schmerz dicht neben seinem Rückgrat auf.
    Als sie schließlich weggenommen wurde, konnte er kaum noch atmen.
    »Ich werde dir die Kehle durchschneiden«, keuchte er.
    Vandaariff zog die Handschuhe aus und schloss die Mappe.
    »Drei Tage, Kardinal. In drei Tagen werden Sie vielleicht genau das tun.«
    Am nächsten Tag hörte er jedoch Stimmen im Nachbarraum. Dann wurde die Tür von Doktor Svenson aufgestoßen, und Celeste Temple schrie wie eine Wahnsinnige. Svenson stürzte zu den Ketten, aber Chang bremste ihn mit drängenden Fragen: »Wo sind wir? Wo ist er? Wo ist sein Mann?«
    »Die Xonck’schen Werke in Raaxfall – draußen sind Soldaten …«
    Noch eine Gestalt im Türrahmen – war das Phelps? »Sie haben uns gehört – sie kommen!«
    »Lassen Sie die Ketten!«, fauchte Chang. »Zur Wand – verstecken!«
    Svenson hatte die Tür bereits geschlossen. Der Ministerialbeamte presste sich in die Ecke. Celeste Temple stand da wie zur Salzsäule erstarrt und blickte auf Changs Körper. Schließlich bemerkte sie, wie Svenson heftig winkte, und sie warf sich unter den Tisch. Das Mädchen würde sie noch alle umbringen.
    Einen Augenblick lang hörte er nichts … dann schwang die verborgene Tür auf und verdeckte Svenson. Niemand kam herein. Chang riss den Kopf herum, als wäre er gerade erwacht, und blinzelte ins Licht. Er konnte Foisons Silhouette sehen und das Schimmern von Metall in seiner Hand.
    »Was ist?«, fragte Chang heiser. »Wo ist Ihr Herr?«
    Foison trat einen Schritt in den Raum hinein, was weder Svenson noch Phelps die Möglichkeit zum Schuss gab.
    »Wo sind sie?«
    »Was meinen Sie?« Chang zuckte mit dem Kopf. »Hat die Katze ihre Maus verlegt?«
    Chang blickte an Foison vorbei, als er weitere Schritte hörte.
    »Benton ist tot, Sir!« Der Mann war außer Atem. »Alle außer Hennig – zwei Männer, mit Waffen, sagt er – sind mit dem Mädchen fort!«
    »Wohin?«
    »Das hat er nicht gesehen, Sir! Wir suchen überall …«
    »Hol Hennig. Sagen Sie Lord Vandaariff Bescheid.«
    »Aber, Sir – wenn wir sie finden –, niemand muss wissen …«
    »Wenn wir sie finden, werden wir Meldung machen. Los jetzt.« Die Männer rannten davon. Während des Gesprächs hatte Foison Chang im Auge behalten, der nicht sagen

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