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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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die Leute, die man am besten kannte, am schwersten zu ertragen waren. Bei übermäßiger Vertrautheit mit ihren Gewohnheiten ging einem selbst die kleinste Interaktion auf die Nerven, während die gegenteilige Vorstellung – selbst offen für andere dazuliegen – noch schlimmer war.
    Er verkeilte das Messer unter den Deckel und entdeckte, dass Phelps zu ihm getreten war.
    »Wenn es der gleiche Sprengstoff ist, kann ihn das Hantieren mit dem Messer dann nicht zur Explosion bringen? Es kam mir so vor, als sei er recht leicht entzündlich.«
    Chang versuchte es mit langsamem, starkem Druck. Der Deckelrand löste sich nur schwer, bis er die Finger darunterschieben und ihn hochziehen konnte.
    »Die Hölle sei uns gnädig!«, murmelte Mr. Phelps.
    Anstatt mit irgendwelchem Pulver war das Fass mit blauen Glasscheiben gefüllt, münzengroß und mit scharfkantigen Spornen … Tausende und Abertausende davon. Chang nahm eine Handvoll und warf sie gegen die Wand, aber die Scheiben zerbrachen nur. Diese neuen Glaswaffen waren nicht die Ursache für die Explosion am Kai.
    Hinter dem Sprengraum befand sich ein weiterer Tunnel, in dem Schienen lagen. Miss Temple kniff die Lippen zusammen, als habe sie eine Kelle Fischöl geschluckt.
    Svenson streckte besorgt die Hand nach ihr aus. »Celeste …«
    »An der Kreuzung führt uns der linke Abzweig dorthin zurück, wo wir Chang gefunden haben. Rechts und geradeaus gelangt man zu weiteren Sprengräumen … aber ich glaube, ich weiß, wie wir hier herauskommen.«
    Sie blickte zu Chang, als erwarte sie Widerspruch. Da er nichts sagte, ging sie weiter. Was war los mit ihr? Chang spürte, wie Svenson ihn beobachtete, aber er hatte nicht das Bedürfnis, über etwas zu sprechen, das er nicht verstand.
    An der Kreuzung bogen sie in einen anderen Sprengtunnel ein, der die Männer erneut zu einem unbeholfenen Schritt zwang. Chang gelang es, an Phelps vorbeizuschlüpfen, aber er wurde langsamer, sodass der Doktor und Miss Temple bald ein paar Meter vor ihnen waren. Dann blieb Chang völlig stehen.
    »Haben Sie sich am Fuß verletzt?«, fragte Phelps.
    »Nein. Aber wir sollten miteinander reden. Wenn Sie ein falsches Spiel mit Svenson treiben, schneide ich Ihnen die Kehle durch.«
    »Wie bitte?«
    »Wenn Sie Miss Temple Schaden zufügen, hacke ich Ihnen die Hände ab.«
    »Schaden? Teile ich nicht ihr Schicksal? Warum hätte ich Svenson das Leben retten sollen …«
    »Ich habe keine Ahnung. Hat er Ihnen nicht den Arm gebrochen im Steinbruch?« Chang umklammerte Phelps’ Handgelenk. »Sie haben den Gips abgemacht, aber die Knochen sind zweifellos noch brüchig …«
    War es das Beharren darauf, Foison zu verschonen, das Changs Misstrauen entfacht hatte? Foisons Messer hatte Phelps lediglich an die Wand genagelt – absichtlich? Hatte Phelps sie mit seinem Schniefen und Niesen nicht langsamer vorankommen lassen, so langsam, dass eine erneute Gefangennahme möglich geworden war? Er drückte zu. Phelps stöhnte und versuchte, seinen Arm wegzuziehen.
    »Doktor Svenson ist ein Mann mit Prinzipien! Indem er Tackham getötet hat, hat er auch mein Leben gerettet!«
    »Wo ist die Contessa?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht mit einem Verrückten in einem stinkenden Tunnel! Ich habe mein ganzes Leben über den Haufen geworfen …«
    »Warum sollte ich einem Mann trauen, der sich alle Mühe gegeben hat, mich zu töten?«
    »Weil sich alles geändert hat!«, fauchte Phelps. »Die Stadt ist ein Chaos!«
    Chang packte die feuchte Krawatte des Mannes und verdrehte den Knoten, bis er ihm gegen die Kehle drückte. »Alles Teil des Plans Ihrer Herrin, nehme ich an.«
    »Hören Sie mir zu«, keuchte Phelps. »Ich halte Sie für einen Verbrecher – und finde, dass Ihresgleichen den Tod verdient –, aber Sie sind kaum eine Bedrohung für den Staat. Wir brauchen Sie jetzt – wie Sie mich brauchen!« Phelps drehte sein Kinn in Richtung Svenson und Miss Temple. »Glauben Sie, sie kennen die Codes, um die Miliz herbeizurufen, oder können diplomatische Chiffren fälschen? Wenn es zum endgültigen Kampf kommt …«
    »Ich werde Sie keine Sekunde aus den Augen lassen …« Chang ließ ihn los und wandte sich zu den anderen um … beinahe in Erwartung, eine Kugel in den Rücken zu bekommen.
    Selbst wenn Changs unverblümte Art nichts weiter bewirkte, würde sie Phelps doch dazu bringen, seinen Wert zu beweisen, wenn er ehrlich war – und andernfalls aus Furcht wahrscheinlich viel schneller einen Fehler zu

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