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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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hereingekommen«, sagte sie. Es war das erste Mal seit den Tunneln, dass sie ihn ansprach. »Sie ist mit einer Falle aus Glaskugeln versehen.«
    »Keine Wachen in Sicht«, sagte Phelps. »Vielleicht vertrauen sie ja jetzt auf eine andere Falle.«
    »Oder warten sie aus einem anderen Grund?«, fragte Svenson. »Die Ankunft des Comte?«
    »Der Comte ist tot«, sagte Chang trocken. »Das hat er mir selbst gesagt.«
    Mr. Phelps nieste.
    »Sind Sie nass ?«, fragte Chang.
    Phelps nickte und schüttelte dann den Kopf, als könne er es nicht erklären.
    »Oh, dieses Warten ist absurd«, schimpfte Miss Temple, verließ die Deckung und wollte zum Tor. Chang sprang ihr nach und zerrte sie zurück. Sie sprühte vor Zorn.
    »Nicht!«, fauchte er. »Sie haben ja keine Ahnung …«
    »Ich habe keine Ahnung?«
    »Bleiben Sie hier.«
    Bevor sie auch nur eine weitere Silbe sagen konnte, marschierte er barfuß über die Holzplanken. Wenn er sich versichern könnte, dass das Tor verschlossen war …
    Es war reines Glück, dass der erste Schuss fiel, kurz bevor sich die anderen rühren konnten, und dass er nicht traf. Beim dumpfen Krachen des Karabiners warf sich Chang zur Seite und rollte über den Boden. Eine ganze Salve folgte – die neuen Schnellfeuerwaffen von Xonck, die er in Parchfeldt gesehen hatte. Teergetränkte Splitter flogen ihm in die Augen. Er kroch hinter eine Ladewinde, um die ein schweres Seil gewickelt war. Die Schüsse schlugen im Hanf der Seile ein, doch solange sich die Heckenschützen nicht bewegten, passierte ihm nichts. Neben dem Lastkahn kniete Miss Temple, eine Hand vor dem Mund. Svenson und Phelps lagen flach am Boden, und keiner von beiden gedachte nachzuschauen, woher die Schüsse kamen, und erst recht nicht, sie zu erwidern.
    Nicht dass sie etwas getroffen hätten – ihre Waffen waren auf diese Distanz viel zu ungenau und die Scharfschützen zu gut platziert. Chang blickte hinter sich: eine Mauer, die er nicht erklimmen konnte, und ein verschlossenes Tor, das er nicht erreichen würde. Jetzt, wo man sie entdeckt hatte, wäre es eine Frage von Minuten, bis ein Fußtrupp erschien.
    Über ihm führte ein Seil von der Ladewinde zu einem Flaschenzug, an dem eine Palette mit zusammengebunden Fässern hing. Ein Keil sicherte die Ladewinde. Chang schnitt schon im Voraus eine Grimasse, als er ihn wegtrat und sich dabei den Fuß verletzte.
    Das Seil fuhr nach oben, und die Palette mit den Fässern sauste donnernd herab. In der Annahme, dass das die Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde, schoss Chang davon, rannte zum Lastkahn und machte den anderen Zeichen zu laufen. Die Fässer krachten auf den Ladeplatz hinter ihm, und plötzlich wurde er von den Füßen gerissen, und der gesamte Kai erbebte. Er stürzte schwer, die Ohren klingelten ihm, Holz qualmte rings um ihn herum, und er kroch weiter. Svenson riss ihn hoch, und sie rannten. Chang blickte zurück und sah eine riesige Rauchsäule aufsteigen, die das Tor verdunkelte, und den Kanal, von Lichtblitzen erhellt, eine wütende Gewitterwolke, die losgebrochen war.
    »Was zum Teufel ist das?«, brachte Mr. Phelps hervor, doch keiner hatte genug Luft, um ihm zu antworten. Sie rannten einfach jeden freien Weg entlang, der vor ihnen auftauchte. Dann sah Chang linker Hand etwas Dunkles.
    »Ein Tunnel!«, rief er und steuerte darauf zu, und die anderen folgten in unterschiedlichen Abständen. Doch der Tunnel war von einem Eisengitter versperrt.
    »Schießen Sie das Schloss auf!«, rief Phelps.
    »Da ist kein Schloss«, knurrte Chang, der trotzdem seine Finger zwischen das Gitter steckte und zog. »Die Stäbe sind in den Zement eingelassen.«
    »Es ist ein Sprengtunnel«, sagte Svenson. »Zum Ausprobieren von Sprengstoff. Ziehen Sie in der Mitte – oder besser noch, treten Sie beiseite.«
    Chang merkte, dass er am Gitterrand gezogen hatte, um es aus dem Zement zu reißen. Doch die Mitte des Gitters war schwarz von wer weiß wie vielen Explosionen. Svenson hob einen schweren Stiefel und trat fest dagegen. Die Stangen vibrierten und bogen sich nach innen. Phelps tat es dem Doktor gleich, und eine korrodierte Stange löste sich. Sie traten erneut dagegen, und zwei weitere sprangen heraus. Der Doktor fiel auf die Knie und zog mit beiden Händen an dem verbogenen Metall, bis eine Öffnung entstanden war.
    »Schnell. Celeste, Sie sind die Kleinste – versuchen Sie durchzuklettern.«
    Vorsichtig steckte Miss Temple den Kopf in die Öffnung und wand sich hindurch. Ihr Kleid

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