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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Temple. »So eine Art Klingel?«
    »Natürlich«, schnaubte Phelps. »Doch wenn wir sie benutzen, alarmieren wir diejenigen, die drin sind. Man wird uns gefangen nehmen und töten.«
    »Vielleicht verstehe ich nicht«, sagte Svenson. Phelps hatte die Sache mit der Absperrung so geschickt gemeistert, dass es beunruhigend war, ihn nun in einer solchen Sackgasse zu erleben. »Und wenn wir klingeln …«
    »Wer auch immer es hören mag, schickt die Kabine herunter. Doch zu klingeln, nachdem der Herzog tot ist, wird ziemlichen Argwohn erregen. Die Kabine wird von bewaffneten Männern in Empfang genommen.«
    »Weil wir keinen Schlüssel haben.«
    »Ja. Ohne Schlüssel wird sie nur zu dem zurückkehren, der sie heruntergeschickt hat. Es ist eine Schutzmaßnahme, damit kein Fremder sie benutzen kann. Mit einem Schlüssel könnten wir in jedes Stockwerk fahren, ohne anzuhalten …«
    »Aber auch das könnte uns bewaffneten Männern ausliefern«, wandte Chang ein. »Sie wissen es nicht.«
    »Ich bin von den Räumen des Herzogs ohne anzuhalten ins Kellergeschoss gefahren«, verkündete Miss Temple, was nicht besonders hilfreich war.
    »Wir sollten weiter zum Fluss«, murmelte Chang.
    »Das finde ich nicht«, sagte Svenson. »Die Idee, sich einzuschleichen, ist vernünftig, eine Lücke in der Abwehr unseres Feindes.«
    »Die Höhle des Löwen zu betreten stellt keine Lücke dar.«
    »Dann werde ich gehen«, fauchte der Doktor. »Allein.«
    Miss Temple packte ihn am Arm. »Das werden Sie nicht.«
    Chang seufzte ungeduldig. »Herrgott nochmal …«
    Phelps hob die Hände. »Nein. Ich habe uns hierhergeführt – niemand sonst sollte ein Risiko eingehen. Treten Sie zurück.«
    Er drückte eine Scheibe, die in das Schlüsselschild eingelassen war. Irgendwo über ihnen ertönte entfernt ein Klingeln.
    Sie warteten, wobei nur das erstickte Schnaufen des Schutzmanns zu hören war, das sie alle jedoch ignorierten. Dann folgte ein mechanisches Bumm … das lauter wurde.
    »Für den Anfang ganz gut«, stellte Phelps mit einem spröden Lächeln fest. »Jemand ist zu Hause.«
    Seine Erleichterung fand ihr jähes Ende, als Cunsher den Hahn seiner Pistole spannte. Svenson zog seinen Revolver aus der Tasche, und bald standen sie mit gezückten Waffen im Halbkreis. Die Kabine kam herunter und blieb mit einem Klong stehen.
    Die Tür ging auf. Die Kabine hinter einem Eisengitter war leer. Phelps schob das Gitter beiseite und trat hinein.
    »Mal sehen, wo ich lande, und wenn alles ruhig ist, hole ich Sie.«
    Chang schüttelte den Kopf. »Gemeinsam gelingt es uns vielleicht, jeden Widerstand zu überwinden – wenn Sie allein erwischt werden, sind wir alle geliefert.«
    »Und wir haben keine Zeit«, fügte Svenson hinzu. »Vandaariff ist jetzt im Palast.«
    Svenson betrat die Kabine und wandte sich um, wobei er den Blick von dem gefesselten, sich windenden Schutzmann abwandte. Überstimmt schloss Phelps das Eisengitter mit einem Knall, und die Kabine rumpelte los. Cunsher fasste Chang am Arm und blickte nach oben. »Zählen Sie die Stockwerke.«
    Sie warteten und lauschten. Cunsher nickte bei einem besonders lauten Klong .
    »Hören Sie das? Wir sind an den Kellern vorbei.«
    Svenson umklammerte seinen Revolver. Ein weiteres Klong . »Wir fahren ins zweite Stockwerk, wo der Übergang zum Palast ist. Natürlich führt der Gang nicht direkt dorthin – zuerst zu älteren Räumlichkeiten, wo in den letzten fünfzig Jahren kein Mitglied des Königshauses gewohnt hat – aber technisch gesprochen …«
    »Wer wird dort sein?«, zischte Chang.
    »Ich habe es Ihnen gesagt!«, erwiderte Phelps. »Alle und jeder!«
    Die Kabine kam mit einem Beben zum Stehen. Das Eisengitter glitt in die Wand, und sie hatten eine Holztür vor sich. Ihr Schloss sprang auf. Bevor jemand die Tür von der anderen Seite öffnen konnte, trat Chang sie auf. Ein älterer Mann in schwarzer Livree bekam die Tür vor die Brust und schlug der Länge nach auf den Teppich. Im Bruchteil einer Sekunde war Chang wie ein Ghul über ihm und hielt dem Diener sein Rasiermesser an die Kehle.
    »Nicht! Lassen Sie das!«, sagte Phelps hastig zu dem verdatterten alten Mann. »Schreien Sie nicht um Hilfe – Ihr Leben hängt davon ab!«
    Der Diener glotzte sie lediglich an, während sich sein alter Mund bewegte. »Mr. Phelps … Sie gelten als Verräter.«
    »Unsinn«, sagte Phelps. »Der Herzog ist tot, und die Königin in Gefahr. Die Königin , sage ich, und es bleibt nur wenig Zeit …«
    Svenson

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